»Achtung Warnung« – am 8. Dezember um 11 Uhr
06.12.2022, 08:16 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Unter koordinierender Leitung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erproben der Bund mit den Ländern sowie den mitwirkenden Landkreisen und Kommunen in einer gemeinsamen Übung am 8. Dezember ihre Warnmittel. Auf diese Weise werden die technischen Abläufe im Fall einer Warnung und auch die Warnmittel selber auf ihre Funktion hin überprüft, um im Nachgang etwaige Schwachstellen zu beseitigen. Gewarnt wird mittels Sirenen, über die Warn-App NINA, im Radio und Fernsehen, auf den Bahnsteigen und in den Zügen der Deutschen Bahn sowie erstmalig auch per Cell Broadcast. Zudem sollen die Menschen für die Warnungen sensibilisiert werden. Der erste Warntag 2020 hatte gezeigt, dass es in Deutschland zu wenig Sirenen gibt und es auch der Handywarnung bedarf, um unsere Bevölkerung vor Gefahren zu warnen.
Innenminister Schuster: »Die Sächsische Staatsregierung hat im nächsten Doppelhaushalt für die beiden kommenden Jahre ein eigenes Sirenenförderprogramm im Volumen von rund 3,2 Mio. Euro aufgelegt, um die Warnmöglichkeiten der Bevölkerung im Freistaat weiter zu verbessern. Damit können 200 bis 300 neue Sirenen errichtet werden. Dies wird aber nicht für eine vollständige Abdeckung des Freistaates ausreichen. Wir hoffen hier auf die weitere Sirenenförderung durch den Bund, der plant, in den nächsten Jahren weitere 30 Mio. Euro für die Sirenenförderung in den Ländern bereitzustellen.«
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Warntag 2020 hatte der für den Zivilschutz verantwortliche Bund für 2022 ein Sirenenförderprogramm aufgelegt, aus dem Sachsen 4,3 Mio. Euro zur Verfügung standen. Hieraus wurden 292 Sirenen neu errichtet bzw. modernisiert, sodass jetzt in Sachsen mehr als 3.200 Sirenen zur Warnung der Bevölkerung in Betrieb sind.
Schuster weiter: »Durch einen breiten Mix an Warnwegen von Sirenen, Lautsprechern, Radio und Fernsehen bis hin zur Handywarnung soll erreicht werden, dass alle Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig vor Gefahren gewarnt und damit im Ernstfall Menschenleben gerettet werden können. Die Erfahrungen aus dem Warntag sind wichtig, um die Warnung der Bevölkerung zu verbessern und weiter zu optimieren. Wertvolle Erkenntnisse erhofft sich der Bund auch aus dem ersten Testlauf der Warnung per Cell Broadcast.«
Hintergrund:
Der bundesweite Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag vom Bund mit den Ländern sowie den mitwirkenden Landkreisen und Kommunen. Er soll jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September durchgeführt werden. In diesem Jahr findet der bundesweite Warntag ausnahmsweise im Dezember statt, um auch einen ersten Test des neuen Warnkanals Cell Broadcast durchführen zu können.
Die Teilnahme am Warntag und die Erprobung eigener Warnmittel ist für die Kommunen und Landkreise freiwillig. Daher ist es möglich, dass örtliche Warnmittel nicht in allen Gemeinden und Städten eingesetzt werden. Für Informationen hierzu wenden sich interessierte Bürgerinnen und Bürger bitte an die örtlichen Landratsämter, Gemeinde- und Stadtverwaltungen bzw. an die örtlichen Katastrophenschutzbehörden. Weitere Informationen in verschiedenen Sprachen über das Serviceportal des BBK zum Warntag sind über den beigefügten Link abrufbar.
Zusätzlich zu den etablierten Warnwegen hat der Bund gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern das sogenannte Cell Broadcast-Verfahren neu entwickelt, welches nunmehr erstmalig getestet werden soll. Bei dieser Art der Warnung können auf Mobiltelefone, welche sich in potenziellen Gefahrengebieten aufhalten, gezielt Warnnachrichten gesendet werden, um die Menschen ebenfalls zu warnen. Einer App bedarf es hierzu nicht. Aus technischen Gründen können nicht alle Mobiltelefone diese Nachrichten empfangen. Eine Übersicht des BBK zu den empfangsfähigen Geräten ist verlinkt.