Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: Ungleichheiten beenden - der Kampf gegen HIV und Aids muss weitergehen

30.11.2022, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember, der 1988 ins Leben gerufen wurde, steht in diesem Jahr weltweit unter dem Motto »Equalize«, was so viel bedeutet wie »Ungleichheiten beenden«. In Deutschland wollen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe und der Deutschen Aidsstiftung mit der Kampagne »Leben mit HIV. Anders als du denkst?« ein Zeichen setzen.

In Sachsen wurden 2021 93 HIV-Neudiagnosen festgestellt. Das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2019 und damit zum Berichtszeitraum vor Ausbruch der Corona-Pandemie liegt die absolute Zahl der HIV-Erstdiagnosen um ca. 28 Prozent unter dem für 2019 registrierten Jahreswert von 129.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Der Freistaat Sachsen hat die Arbeit der Aidshilfen und der Gesundheitsämter in den letzten zwei Jahren mit über einer Million Euro unterstützt. Diese Unterstützung wollen wir auch in den kommenden Jahren fortsetzen«. Sie betont weiter: »Das gesetzte Ziel, Aids zu besiegen, ist noch lange nicht erreicht. Wir müssen gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um hier zusammen voran zu kommen. Ich werde meine Möglichkeiten als Politikerin und Mensch dafür nutzen.«

In Deutschland haben sich im Jahr 2021 circa 1.800 Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Der Zahl der in Deutschland lebenden Menschen mit einer HIV-Infektion schätzt das Robert Koch Institut auf 90.800. Bedenkenswert ist, dass schätzungsweise 8.600 mit HIV infiziert sind, jedoch nichts von ihrer Infektion wissen.

Weltweit ist die Versorgung von Menschen mit HIV und Aids in vielen Ländern nach wie vor nicht gewährleistet. Stigmatisierung und Ausgrenzung bringen weiterhin viele Menschen in prekäre und lebensbedrohliche Situationen. Die Corona-Pandemie, weltweite Krisen wie Krieg und Vertreibung sowie ausbleibende finanzielle Unterstützung durch die Industriestaaten haben den Kampf gegen HIV und Aids ins Stocken geraten lassen. Von einem Ende der Aids-Pandemie bis zum Jahr 2030 sind wir weit entfernt.

In Deutschland ist die Situation bezüglich der medizinischen Versorgung gut, auch wenn es hier Defizite gibt, insbesondere bei Menschen ohne Krankenversicherungsschutz. In Deutschland können Menschen mit HIV und Aids leben wie alle anderen. Menschen unter einer HIV-Therapie sind nicht mehr infektiös und die hochwirksame Therapie verhindert den Ausbruch von Aids. Jedoch waren und sind sie immer wieder Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt, die ihr Leben erheblich einschränken. Ursache hierfür sind häufig Unwissenheit und Vorurteile der Gesellschaft, die das Leben von Menschen mit HIV erschweren.

Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine frühzeitige Behandlung. Dies setzt voraus, dass sich Menschen nach einem möglichen Risiko auf HIV testen lassen können. Möglich machen das die Aidshilfen in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau sowie die Beratungsstellen der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten.
Die Beratungsstellen der Aidshilfen und Gesundheitsämter bieten auch Präventionsveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen an. Hier geht es nicht nur um die Vermittlung von Schutzmöglichkeiten vor einer HIV-Infektion. Vielmehr propagieren die Fachkräfte auch für Solidarität für Menschen mit HIV und helfen so Diskriminierung und Stigmatisierung abzubauen.

Ungleichheit beenden und der Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids entschieden entgegentreten – das sind die Aufgaben, die die Weltgemeinschaft und jede und jeder einzelne von uns zu erfüllen hat. Damit HIV nicht mehr die Hauptrolle im Leben dieser Menschen spielen muss.

Weitere Informationen zu HIV und Aids sind zu finden unter:

https://www.gesunde.sachsen.de/73.html

https://amt24.sachsen.de/zufi/lebenslagen/5000310

https://www.aidshilfe.de/

und auf den Internetseiten der Gesundheitsämter in Sachsen


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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