Ukrainische Geflüchtete erhalten psychosoziale Betreuung in Dresden – Sozialministerin Petra Köpping besichtigt neue Räumlichkeiten
24.11.2022, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wer sein Heimatland verlassen musste, wie aktuell die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, hat oft extreme Situationen erlebt. Die Folgen davon sind häufig seelische und körperliche Leiden, wie zum Beispiel Schmerzen, aber auch Traurigkeit, leichte Reizbarkeit, Schlafstörungen und Albträume sowie Konzentrationsprobleme. Um diese zu lindern, halten die Beratungsstellen des Psychosozialen Zentrums Sachsen (PSZ Sachsen) ihre Angebote vor. Das PSZ Sachsen ist eine spezialisierte Einrichtung zur Unterstützung von seelisch belasteten, erwachsenen Menschen mit Flucht- und / oder Migrationserfahrung. Beratungsstellen sind in Dresden, Leipzig und Chemnitz ansässig. Auch Kriegsvertriebene aus der Ukraine können das Angebot an allen Standorten nutzen. Im Zuge des Krieges in der Ukraine wurde die Zielgruppe des PSZ auf Familien mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren, die aus der Ukraine flüchten mussten, erweitert. Die neuangemieteten Räume des Dresdner PSZ in der Maxstrasse 5 ermöglichen dem Träger, dem hohen Bedarf in dieser Gruppe nachzukommen. Staatsministerin Köpping besichtigte heute im Rahmen eines Vor-Ort-Besuchs die Räumlichkeiten und kam mit den Verantwortlichen ins Gespräch.
Staatsministerin Köpping: »Die hier geleistete Arbeit ist von großer Wichtigkeit und unverzichtbar. Gerade die Begleitung von traumatisierten Geflüchteten und die Konfrontation mit den belastenden Lebensschicksalen erfordert eine kompetente Unterstützung durch Fachleute. Ich freue mich sehr, dass wir die Arbeit des PSZ Sachsen fördern und so einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten können.«
Hintergrund:
Bereits seit 2016 fördert das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt über die Richtlinie »Integrative Maßnahmen« die psychosoziale Betreuung von Menschen mit Flucht- und / oder Migrationserfahrung. Dafür stellte das Sozialministerium insgesamt 8,94 Millionen Euro von 2016 bis 2021 für alle drei PSZ zur Verfügung. Die Beratung ist kostenfrei und vertraulich. Alle Mitarbeitenden stehen unter Schweigepflicht. Der Träger in Dresden, die DAS BOOT gGmbH, erhält dieses Jahr 1,28 Mio. Euro für seine Arbeit. Die Einrichtung in Chemnitz (Träger SFZ Förderzentrum gGmbH) wird in diesem Jahr mit 686.000 Euro und die in Leipzig (Träger Mosaik Leipzig – Kompetenzzentrum für transkulturelle Dialoge e.V.) mit 1,17 Millionen Euro gefördert. Zweck der Förderung ist es, die Integration und gleichberechtigte Partizipation von Personen mit Migrationshintergrund in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu verbessern, "Hilfe zur Selbsthilfe" zu geben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund in der sächsischen Gesellschaft zu stärken. Ziel ist zudem die interkulturelle Öffnung in Organisationen sowie den Abbau von Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit zu fördern.
Weitere Informationen:
http://www.psz-sachsen.de/2020/
https://www.integrationsakteure.sachsen.de/