Freiwilliges Soziales Jahr im Denkmalschutz gestartet

14.10.2022, 13:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatssekretärin Meyer: »Reiches Erbe an Denkmalen ist bei der jungen Generation in guten Händen«

Staatssekretärin Barbara Meyer hat heute (14. Oktober 2022) in Riesa das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) Denkmal 2022/2023 eröffnet. 26 neugierige junge Teilnehmer wurden zum Beginn ihres sozialen Jahres im praktischen Einsatz für die Denkmalpflege in der vor kurzem neueingerichteten Einsatzstelle der sächsischen Jugendbauhütte im Rittergut Riesa begrüßt, die sich im technischen Gebäude des ehemaligen Elektrizitätswerks Gröba befindet.

Dem Einsatz der Kreishandwerkerschaft Meißen ist es zu verdanken, dass in und um Riesa nun die Gelegenheit für interessierte junge Menschen besteht, sich mit dem Erhalt und der Pflege von Kulturdenkmalen vertraut zu machen - und sie vielleicht angeregt werden, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen, der dem Erhalt des »gebauten kulturellen Erbes« dient.

Praktisch tätig werden Teilnehmer in der Armen-Kate im Lommatzscher Ortsteil Dörschnitz, dem ehemaligen Armenhaus der Ortschaft. Neben der Beräumung des Objektes gilt es, einfache und behutsame Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. So sind die Dachhaut zu verschließen und Wandbereiche mit Lehm zu verfugen. Eng begleitet werden die Maßnahmen durch die untere Denkmalschutzbehörde Meißen.

»Wichtig ist die kompetente und engagierte Anleitung der jungen Menschen, die sich freiwillig ein Jahr lang für Denkmale engagieren. Durch dieses Wissen gewinnen sie einen Blick für Denkmale und ein Gespür für die Bedeutung der Weitergabe von Restaurationstechniken,« so Staatssekretärin Meyer. »Ich freue mich außerordentlich, die Begeisterung der jungen Menschen zu spüren und stütze darauf meine Zuversicht, dass unser reiches kulturelle Erbe in verantwortungsbewusste Hände weitergegeben wird.«

Sachsen ist mit mehr als 100 000 Kulturdenkmalen das Bundesland mit der höchsten Dichte von Denkmalen je Einwohner in Deutschland. Der Freistaat Sachsen unterstützt mit Mitteln aus dem aktuellen Doppelhaushalt die Kreishandwerkerschaft als Träger der Einsatzstelle und Eigentümer der Rittergutsgebäude mit 160 000 Euro.

Weitere Unterstützung ist fest geplant. Ebenso wird von der Kreishandwerkerschaft die Einrichtung eines so genannten Bergelagers im Rittergut geprüft. Damit könnte im Interesse von Denkmalschutz und Nachhaltigkeit ein Beitrag geleistet werden, wertvolle Bauteile und Materialien nicht zu entsorgen, sondern einer neuen Nutzung zu zuführen. Gleichzeitig könnten die Teilnehmer des FSJ vor Ort Erfahrungen im Umgang mit den historischen Materialien erlernen.

Hintergrund:

Die Jugendbauhütte Sachsen ist ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd), Landesverein Sachsen e. V. Sie hat ihren Sitz in Görlitz, wo die Teilnehmer am FSJ in der Denkmalpflege mehrere Wochen im Jahr zu gemeinsamen Fortbildungen und Projektarbeiten zusammenkommen.

Das Projekt Jugendbauhütten der DSD verfolgt das Ziel, die Begeisterung für historische Bauten, Garten- und Parkanlagen an kommende Generationen weiterzugeben und Nachwuchs für die vielfältigen Berufsfelder der Denkmalpflege - für einen nachhaltigen Denkmalschutz - zu gewinnen.


Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Annegret Fischer
Telefon: +49 351 564 50021
E-Mail: medien@smil.sachsen.de
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