Hotelgewerbe, Textil und Frisörgewerbe – aus diesen drei Branchen kommen die diesjährigen Gewinnerinnen des Sächsischen Gründerinnenpreises 2022

23.09.2022, 18:38 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gleichstellungsministerin Katja Meier zeichnet im Mediencampus Villa Ida in Leipzig die erfolgreichen Gründerinnen aus

Gleichstellungsministerin Katja Meier verlieh am 24. September 2022 in Leipzig in einem feierlichen Rahmen den diesjährigen Gründerinnenpreis. Ausgezeichnet wurden zwei erfolgreiche Unternehmerinnen in den Kategorien »Neugründung«, »Wachstumsunternehmen«. Eine weitere Unternehmerin erhielt den »Nachhaltigkeitspreis«.

Die Gewinnerinnen sind:

  • in der Kategorie Neugründung Annette Katrin Seidel, die seit 2019 in Pirna das Designhotel Laurichhof führt,
  • in der Kategorie Wachstumsunternehmen die Textilunternehmerin Sara Linke mit der Sara Linke GmbH aus Hohenstein-Ernstthal.
  • Den Nachhaltigkeitspreis erhielt Juliette Beke für ihr Unternehmen »Juliette Beke gesunde Haare – zero Waste«, das den ersten müll- und plastikfreien Frisör- und Kosmetiksalon deutschlandweit mit Standort in Dresden führt.

Gleichstellungsministerin Katja Meier gratulierte den Gewinnerinnen und würdigte ihr besonderes Engagement: »Während die Anzahl an Gründungen inmitten der Corona-Pandemie insgesamt nach unten gegangen ist, war der Rückgang bei Gründerinnen weit geringer aus als bei den Gründern. Es liegt nahe hier eine höhere Resilienz auf Seiten der Gründerinnen und sicher auch die Fähigkeit, sich schneller auf Krisenbedingungen einzustellen zu vermuten. Ich danke Ihnen, liebe Gründerinnen, dass Sie heute für den Gründerinnenpreis nach Leipzig gekommen sind, wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren Unternehmen und alles Gute für die Zukunft.«

In diesem Jahr haben sich 68 Unternehmerinnen unterschiedlichster Sparten beworben. Aus ihnen wählte eine neunköpfige Jury aus erfahrenen und engagierten Wirtschaftsexpertinnen und -experten die Gewinnerinnen des Sächsischen Gründerinnenpreises 2022 aus. Alle Preise sind mit 5.000 Euro dotiert.

Das im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Interesse an der Preisverleihung zum einen Anlass zur großen Freude und zum anderen eine Bestätigung dafür, dass moderne Gleichstellungspolitik mehr Frauen zu einer Unternehmensgründung ermutigen kann: »Wieder einmal haben wir gesehen, dass sich der unternehmerische Geist, der Mut zur Gründung und natürlich auch der Weitblick von weiblichen Gründungen sehen lassen kann. Dennoch geht im Freistaat Sachsen gerade mal ein Viertel aller Neugründungen von Frauen aus. Da muss unsere Politik ansetzen. Wir dürfen das Potential der Frauen in Sachsen nicht liegenlassen. Wir müssen und wollen ihn vielmehr nutzen. Deswegen bin ich froh, dass in Sachsen soeben eine neue Förderrichtlinie »Gleichstellung im Erwerbsleben« in Kraft treten konnte. Von der Förderrichtlinie versprechen wir uns einen Beitrag mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen und einen Abbau von Geschlechterstereotype bei der Berufswahl. Außerdem sollen auch ganz explizit Gründerinnen gefördert werden«, so Katja Meier.

Dem selben Ziel dient auch ein weiteres wichtiges Anliegen des SMJusDEG: endlich ein modernes Gleichstellungsgesetz für den Freistaat Sachsen einzuführen. Über ein solches wird derzeit in Sachsen verhandelt. »Damit der Freistaat und unsere Kommunen leistungsfähig bleiben, müssen wir als Arbeitgeber um die besten Köpfe werben, und das geht nicht ohne zeitgemäße Arbeitsbedingungen und ohne gleichberechtigte Aufstiegschancen. Mit dem neuen Gleichstellungsgesetz werden Männer genauso wie Frauen bestärkt, sich an Familienaufgaben zu beteiligen und sich beruflich weiterzuentwickeln. Wenn es um Vereinbarkeitsfragen und um die stärkere Mitbestimmung von Frauen in der Gesellschaft geht, muss der Freistaat Sachsen als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangehen, politisch, gesellschaftlich, und auch wirtschaftlich«, betonte Katja Meier.

Gewinnerinnen

  • Gewinnerin der Kategorie Neugründung

Der Sächsische Gründerinnenpreis 2022 in der Kategorie Neugründung geht an Annette Katrin Seidel, die seit 2019 in Pirna das Designhotel Laurichhof führt. Mit dem innovativen Konzept der Verbindung von Tourismus und Einkaufserlebnis können Gäste von Designermöbeln bis zur Fliese die gesamte Einrichtung oder Teile davon sozusagen mit nach Hause nehmen. Die 27 verschiedenen Suiten entführen dabei in verschiedenste, geschmackvoll eingerichtete Traumwelten mit Namen wie »Blueberry Fields«, »Schachmatt« oder »Waldmannsheim«. Mit flachen Hierarchien und einer hohen Eigenverantwortlichkeit sowie Selbstrealisierung haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich und ihre Ideen einzubringen. Annette Katrin Seidel bietet mit ihrem Hotel ein neuartiges und einzigartiges Urlaubskonzept, das Menschen aus aller Welt begeistert.

  • Gewinnerin der Kategorie Wachstumsunternehmen

In der Kategorie Wachstumsunternehmen gewinnt die Textilunternehmerin Sara Linke mit der Sara Linke GmbH aus Hohenstein-Ernstthal den Sächsischen Gründerinnenpreis 2022. Im Jahr 2020 und damit mitten in der Corona-Pandemie hat die Modedesignerin das marode Textilunternehmen samt den zwölf Mitarbeitenden übernommen und saniert. Mittlerweile ist die Anzahl der Mitarbeitenden gestiegen, sie bildet Nachwuchs aus und fertigt Bekleidung mit regional beschafften Stoffen, kurzen Wegen und einem verträglicheren CO2-Fußabdruck. Mit einem familiären Personalkonzept, flexiblen Arbeitszeiten, unbefristeten Arbeitsverträgen und der Möglichkeit zum Homeoffice bietet sie ihren Mitarbeitenden gute Arbeitsbedingungen. Sara Linke hat das Ziel, ihr Unternehmen zu einem Leuchtturmunternehmen in ihrer Region zu machen, in der die Textilproduktion ja durchaus Tradition hat.

  • Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises

Der Nachhaltigkeitspreis würdigt das Engagement von Juliette Beke. Mit ihrem Unternehmen »Juliette Beke gesunde Haare – zero Waste« bietet sie den ersten müll- und plastikfreien Frisör- und Kosmetiksalon deutschlandweit mit Standort in Dresden. Zur Verwendung kommen biozertifizierte, nachhaltige und plastikfreie Rohstoffe, die in Großgebinden geliefert werden. Juliette Beke stellt vom Shampoo über die Haarfarbe bis zum Haarspray alles selbst aus natürlichen Rohstoffen her, sodass die Produkte sogar zum Verzehr geeignet wären. Organische Abfälle werden in einer Wurmkiste wieder zu Erde verarbeitet. Zukünftig möchte sie noch mehr Dienstleistungen in ihrem eigenen Salon anbieten, aber auch ihr Wissen im Rahmen eines Coaching-Programms anderen Frisörinnen und Frisören zur Verfügung stellen.

Hintergrundinformationen:

In diesem Jahr wurde der Sächsische Gründerinnenpreis in zwei Kategorien vergeben: einmal in der Kategorie Neugründung für eine Unternehmerin, die erst weniger als drei Jahre am Markt ist, und einmal in der Kategorie Wachstumsunternehmen für eine Gründerin, deren Unternehmen bereits länger als drei Jahre am Markt besteht. Mit dem zusätzlich vergebenen Nachhaltigkeitspreis werden Geschäftsmodelle ausgezeichnet, die die soziale und ökologische Transformation vorantreiben.

Der Sächsische Gründerinnenpreis ist eine Auszeichnung für erfolgreiche Unternehmerinnen im Freistaat, die ein Einzel-, kleines oder mittelständisches Unternehmen führen oder vor kurzem übernommen haben. Ziel des jährlich bereits seit dem Jahr 2008 vergebenen Preises ist es, die Existenzgründung von Frauen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und das Engagement der Gründerinnen zu würdigen. In diesem Jahr wurde der Sächsische Gründerinnenpreis in zwei Kategorien vergeben: einmal in der Kategorie Neugründung für eine Unternehmerin, die erst weniger als drei Jahre am Markt ist, und einmal in der Kategorie Wachstumsunternehmen für eine Gründerin, deren Unternehmen bereits länger als drei Jahre am Markt besteht. Mit dem zusätzlich vergebenen Nachhaltigkeitspreis werden Geschäftsmodelle ausgezeichnet, die die soziale und ökologische Transformation vorantreiben.

Nähere Informationen zum Sächsischen Gründerinnenpreis sind über den Internetauftritt https://www.gruenderinnenpreis.sachsen.de/ abrufbar.


Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

Pressesprecher Dr. Alexander Melzer
Telefon: +49 351 564 15011
Telefax: +49 351 564 16189
E-Mail: presse@smj.justiz.sachsen.de
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