Dreifache Verstärkung aus dem Vogtland für »ASSKomm"

22.07.2022, 12:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Drei Städte im Vogtland gehen heute einen wichtigen präventiven Schritt: Auerbach, Lengenfeld und Rodewisch treten der »Allianz Sichere Sächsische Kommunen« – kurz »ASS-Komm« – bei. Im Beisein von Staatssekretär Dr. Frank Pfeil wurde im Rodewischer Ratssaal eine Kooperationsvereinbarung mit dem Landespräventionsrat und der Polizeidirektion Zwickau unterzeichnet.

Ob Vandalismus, richtiges Verhalten bei Hate Speech in sozialen Medien oder Drogenkonsum. Es gibt verschiedene Herausforderungen, die alle drei Kommunen beschäftigen und gemeinsam mit »ASS-Komm« angegangen werden sollen. Für geeignete Projekte ist die richtige Einschätzung notwendig und dafür braucht es Expertise.

Staatssekretär Dr. Frank Pfeil: »Prävention muss gemeinsam gedacht werden. Wie das geht, zeigen heute gleich drei Städte im Vogtland, die wir nun im »ASSKomm«-Netzwerk herzlich begrüßen. Die Kooperationsvereinbarung ist für die Bürgerinnen und Bürger im Göltzschtal ein klares Zeichen für mehr Sicherheit durch kommunale, präventive Zusammenarbeit. Enger Austausch, gegenseitige Absprachen und gemeinsames Handeln von Verantwortungsträgern vor Ort sind der Schlüssel für die weitere Gestaltung eines sicheren und lebenswerten Umfelds.«

Bürgermeisterin Kerstin Schöniger: »Nach langer Vorbereitungszeit freuen wir uns, die Kooperationsvereinbarung heute zu unterschreiben. Im Göltzschtal stehen wir als Region zusammen und unterzeichnen deshalb auch als Verbund – denn die Sicherheitslage kennt keine Gemarkungsgrenzen. Die geplante Sicherheitsanalyse wird uns dezidiert darauf hinweisen, wo mögliche Gefährdungspotenziale liegen, sodass wir ganz konkret reagieren können. Präventive Themen gilt es, mit allen Akteuren gemeinsam zu besprechen.«

So soll u. a. ein Kommunaler Präventionsrat (KPR) mit den verschiedenen Akteuren vor Ort gebildet und eine Verknüpfung zur Landesstrategie »Prävention im Team« über die Schulen und Jugendtreffs realisiert werden. Bürgerkontakt bzw. Bürgergespräche am Rande von Festen oder mit Vereinen sollen u. a. als Seismographen für mögliche Probleme in der Bevölkerung dienen, die dann gemeinsam im Kommunalen Präventionsrat gelöst werden können.

Kriminaldirektorin Grit Blöse: »Um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken, reicht Polizeipräsenz allein nicht aus. Dazu sind auch Initiativen aus der Bevölkerung und starke Partner in den Kommunen notwendig, die wir mit unserer polizeilichen Expertise bestmöglich unterstützen wollen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass sich nun auch Auerbach i.V., Lengenfeld und Rodewisch der Allianz Sichere Sächsische Kommunen anschließen.«

Hintergrundinformationen zu »ASSKomm«

Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten Allianz Sichere Sächsische Kommunen hat der Landespräventionsrat Sachsen inzwischen bereits 133 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon über ein Drittel (56) eng mit »ASSKomm« zusammenarbeitet. In 28 Kommunen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat konstituiert oder ist reaktiviert worden.
40 Kooperationsvereinbarungen wurden geschlossen, 38 »ASSKomm«-Coaching-Prozesse in Gang gesetzt und 25 Sicherheitsanalysen durchgeführt.

Für individuelle Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Auf- und Ausbau kommunaler Präventions-Strukturen – auch im Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Umsetzung bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise die Koordinierungsstellen für die KPR’s, Sachbeschädigungen durch Graffiti, das Vermüllen von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.

An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg, Flöha aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz. »ASS-Komm« bietet Sicherheitsanalysen sowie Coaching – und unterstützt auch durch Aus- und Fortbildung – u. a. das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend).

Weitere Informationen sind unter www.asskomm.sachsen.de abrufbar.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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