Regional und nachhaltig: Sächsische Textilindustrie stellt sich Zukunftsthemen

01.07.2022, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Kralinski: »Im Textilsektor ist das Potenzial für die Kreislaufwirtschaft hoch.«

Aktuelle Herausforderungen, die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Perspektiven der Textilbranche standen im Mittelpunkt des heutigen Branchengesprächs mit Vertretern der Textilindustrie bei der Curt Bauer GmbH in Aue-Bad Schlema (Erzgebirgskreis). Thematisiert wurden für die Branche relevante Zukunftsthemen, wie Nachhaltigkeit, regionale Wertschöpfungsketten und regional hergestellte Gesundheitstextilien.

»Sachsen hat mit seiner nahezu geschlossenen textilen Wertschöpfungskette beste Voraussetzungen, sich in die Zukunftsthemen nachhaltige Produktion und Textilrecycling einzubringen. Im Textilsektor ist das Potenzial für die Kreislaufwirtschaft hoch. Der Anbau und die Verarbeitung von Pflanzenfasern, Naturfasern und nachwachsenden Rohstoffen für Textiltechnik und die Entwicklung textiler Faserverbundtechnologien eröffnen neue Wachstumsmärkte, deren Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft sind«, betonte Thomas Kralinski, Staatssekretär für Wirtschaft und Arbeit im sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA), in Aue-Bad Schlema.

Die sächsische Textilbranche kann auf eine über 200-jährige Tradition blicken. Der Freistaat verfügt über moderne Spinnereien, Webereien, Strickereien, Wirkereien, Vliesstoffhersteller, Stickereien, Veredelungsbetriebe und Konfektionäre sowie über leistungsfähige Forschungs- und Bildungseinrichtungen. »In Sachsen sind etwa 12.000 Beschäftigte in Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie tätig. Damit gehört der Freistaat zusammen mit Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern zu den vier großen leistungsfähigen Textilstandorten in Deutschland«, unterstreicht Dr. Uwe Lienig, Abteilungsleiter bei der Wirtschaftsförderung Sachsen, die Bedeutung der Branche.

Auch die aktuellen Risiken in der Energieversorgung wurden heute diskutiert. »Für den wirtschaftlichen Erfolg der Branche ist eine stabile, wettbewerbsfähige und bezahlbare Energieversorgung notwendig. Insbesondere die energieintensiven Textilveredler und Vliesstoffhersteller sind auf Erdgas bei den thermischen Prozessen in der Produktion angewiesen«, betonte Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des in Chemnitz ansässigen Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti).

Das Branchengespräch findet regelmäßig einmal im Jahr statt. Dort tauschen sich Unternehmen, der Verband vti, die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) und das SMWA über strategische und aktuelle Themen aus. Auch das diesjährige Branchengespräch liefert wertvolle Impulse für die Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Daran anknüpfend greift eine gemeinsame Projektwerkstatt der WFS, des Sachsen!Textil e. V. und des vti das Thema »Techtextile Nachhaltigkeit« zur Initiierung künftiger Projekte und Kooperationen auf. Die Veranstaltung findet am 6. Juli 2022 in der Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau (Landkreis Zwickau) statt.

Informationen zur Curt Bauer GmbH:

Das Unternehmen entwirft, produziert und vertreibt seit mehr als 135 Jahren luxuriöse Tisch- und Bettwäschesortimente. Mit 130 Mitarbeitern, modernen Jacquard-Webmaschinen und Veredlungsanlagen stellt sich das Unternehmen den aktuellen Herausforderungen auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. So wurde bereits die Zertifizierung MADE IN GREEN by OEKO-TEX® durchgeführt. Die Auslieferung des Bett- und Tischwäschesortiments erfolgt mit einer minimalistischen, recyclingfähigen Verpackung. Für die neue Kollektion »pure« werden 100 Prozent GOTS-zertifizierte Garne (»Global Organic Textile Standard«) verwendet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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