Sächsisch-tschechische Steuerungsgruppe des Welterbes »Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří« tagt in Freiberg

02.06.2022, 15:28 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die sächsisch-tschechische Steuerungsgruppe zur Verwaltung des gemeinsamen Welterbes »Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří« hat heute (2. Juni 2022) erstmals seit der Aufnahme in das Welterbe in Präsenz in Sachsen getagt. Anlass war die Eröffnung eines Pop-Up-Stores zur Information über die zukünftige Einrichtung eines Welterbe-Besucherzentrums in Freiberg.

Neben den zuständigen Ministerien, dem Tschechischen Kulturministerium sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung, dem Nationalen Denkmalinstitut der Tschechischen Republik und dem Landesamt für Denkmalpflege sind auch die Manager der Welterbestätte von beiden Seiten der Grenze Mitglied der Steuerungsgruppe. Dies sind der Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. und der Montanregion Krušné hory/Erzgebirge, o.p.s.

Thema der Tagung war auch der von der UNESCO angekündigte dritte Zyklus der sogenannten »Periodischen Berichterstattung«, die alle sechs Jahre stattfindet. Die Periodische Berichterstattung ist eine Anforderung aus der Welterbekonvention und soll die Erhaltung der Welterbestätten überwachen. Sie beantwortet der UNESCO unter anderem Fragen zum Erhaltungszustand sowie zum Management der jeweiligen Welterbestätte sowie zur Vermittlung von Wissen darüber.

Die Federführung für die Beantwortung des Fragebogens für die grenzüberschreitende Welterbestätte »Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří« liegt beim Landesamt für Denkmalpflege.

Derzeit befasst sich die Steuerungsgruppe zudem mit der Fortschreibung des internationalen Teils des Managementplans. In drei Workshops unter Beteiligung von Vertretern aus Regionalentwicklung, Denkmalschutz, Tourismus und Bildung wurden die Erwartungen an die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und an die Kooperation beider Seiten diskutiert. Mit Blick auf die Erhaltung, Vermittlung und nachhaltige Nutzung des Welterbes werden gemeinsam Themenfelder für die zukünftige Umsetzung des Welterbes festgelegt.

Informiert wurde auch über verschiedene Veranstaltungen zum Welterbetag, der an jedem ersten Sonntag im Juni gefeiert wird. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto »50 Jahre Welterbekonvention: Erbe erhalten – Zukunft gestalten«.

«Sachsen ist mit zwei Welterbestätten unmittelbar mit seinen polnischen und tschechischen Nachbarn verbunden. Beide Welterbestätten zeugen von der Kreativität, Schaffenskraft und Ausdauer der Menschen hier in der Region«, so Staatsminister Schmidt: »Eine Vielzahl von Angeboten wartet auf Besucher im Erzgebirge. Es lohnt sich, die Geschichte Sachsens und der tschechischen Seite vertieft zu entdecken und zu erleben.«

Hintergrund:

Vor 50 Jahren wurde das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt beschlossen. Derzeit sind 1 154 Welterbestätten in 167 Staaten auf der Welterbeliste eingetragen, davon 51 in Deutschland. Dazu gehören der deutsch-polnische Muskauer Park/Park Mużakowski als außergewöhnliches Beispiel eines europäischen Landschaftsparks, der sich seit dem Jahr 2004 auf der Welterbeliste befindet sowie die deutsch-tschechische Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří als ein außergewöhnliches Zeugnis für die herausragende weltweite Bedeutung der Region für die Entwicklung des Bergbaus und als ein einzigartiges Beispiel einer montanen Kulturlandschaft. Sie ist seit 2019 Bestandteil der Welterbeliste.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Pressesprecher Frank Meyer
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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