Neueröffnung Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt im Landkreis Görlitz

28.04.2022, 15:36 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Bessere Hilfe für Betroffene von häuslicher Gewalt.

Am Sonntag, dem 1. Mai, eröffnet in Löbau die erste eigenständige Interventions- und Koordinierungsstelle bei häuslicher Gewalt im Landkreis Görlitz. Sie ist die zehnte Interventions- und Koordinierungsstelle im Freistaat Sachsen. Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) kann damit gemeinsam mit dem Dezernat II Gesundheit und Soziales im Landratsamt Görlitz das Hilfesystem für gewaltbetroffene Personen und deren mitbetroffene Kinder weiter verbessern. Künftig stehen auch im Landkreis Görlitz eine proaktive, wohnortnahe Beratung von Gewaltbetroffenen zur Verfügung ebenso Angebote zur Schulung von Fachkräften und eine Netzwerkkoordination für die verschiedenen beteiligten Fachkräfte aus Fachberatungsstellen, Polizei, Justiz oder Kinder- und Jugendhilfe. Träger der Interventions- und Koordinierungsstelle wird der Deutsche Kinderschutzbund – Ortsverband Zittau e.V.

Justiz- und Gleichstellungsministerin Katja Meier: »Bereits vor Corona zeigte sich deutlich, dass unser Unterstützungs- und Hilfesystem in Sachsen ausgebaut werden muss. Menschen, die Gewalt in ihrem eigenen Zuhause erleben, brauchen schnell und unkompliziert Hilfe. Es muss unser erklärtes Ziel sein, dass jede Person, der häusliche Gewalt widerfährt, unabhängig von ihrem Wohnort schnell Beratung erhält und Auswege aufgezeigt bekommt. Ich freue mich sehr, dass in Zusammenarbeit mit dem Landkreis nun auch in der Region Görlitz eine eigenständige Anlaufstelle für gewaltbetroffene Personen und deren Kinder geschaffen wird.«

Beigeordnete Martina Weber ergänzt: »Mit der Interventions- und Koordinierungsstelle etablieren wir ein zusätzliches regionales und wohnortnahes Unterstützungsangebot für Betroffene von häuslicher Gewalt im Landkreis Görlitz. Mit dem Deutschen Kinderschutzbund Ortsverband Zittau e.V. hat ein gut vernetzter Träger diese Aufgabe übernommen. So sollen neben professionellen Beratungen regionale Unterstützungsleistungen durch vorhandene Netzwerke besser koordiniert werden, um nicht zuletzt Hilfe zur Selbsthilfe zu gewährleisten. Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, um zur Verbesserung von Opferschutz bei häuslicher Gewalt im Landkreis Görlitz beizutragen. Unser Dank gilt dem Freistaat Sachsen, der dieses Vorhaben ermöglicht.«

Hintergrund

Laut Koalitionsvertrag 2019-2024 ist es das Ziel der sächsischen Landesregierung, in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt eine eigenständige Interventions- und Koordinierungsstelle bei häuslicher Gewalt zu etablieren. Jährlich mehr als 9.000 angezeigte Fälle häuslicher Gewalt in Sachsen sowie seit Jahren steigenden Beratungszahlen verdeutlichen den hohen Bedarf an der Angebotsausweitung. Mit dem Haushaltsbeschluss 2021/2022 wurde zudem ein deutlicher Mittelaufwuchs für die sichere Unterbringung und Beratung von Betroffenen, aber auch für die Beratung von gewaltausübenden Personen beschlossen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

Pressesprecher Dr. Alexander Melzer
Telefon: +49 351 564 15011
Telefax: +49 351 564 16189
E-Mail: presse@smj.justiz.sachsen.de
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