ASSKomm bekommt Verstärkung in Ostsachsen: Krauschwitz wird neues Mitglied

15.02.2022, 13:37 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Präventiver Schulterschluss: Heute unterzeichneten der Krauschwitzer Bürgermeister Tristan Mühl, der Görlitzer Polizeipräsident Manfred Weißbach und der Geschäftsführer des Landespräventionsrats Sachsen, Sven Forkert eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen der Landesstrategie Allianz Sichere Sächsische Kommunen (»ASSKomm«). Der Unterzeichnung der Vereinbarung im Rathaus der ostsächsischen Grenzkommune ging die Initiative des Bürgermeisters voran.

Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller: »Es ist großartig, dass mit Krauschwitz eine weitere ostsächsische Gemeinde Teil des ASSKomm-Netzwerkes wird. Durch die strategische Vernetzung kommunaler Akteure können wir Kriminalität vor Ort zielgerichtet vorbeugen. So stärken wir das lokale Sicherheitsgefühl auch im Hinblick auf die Grenzlage. Denn wir wissen, Prävention wirkt.«

Die heutige Unterzeichnung bildet die Grundlage, um zunächst Fördermittel für Personal- und Sachkosten im Zusammenhang mit kommunalpräventiven Maßnahmen zu beantragen. Begleitend ist ein Coaching durch das Institut B3 e.V. zur Stärkung der präventiven Arbeit vor Ort geplant. Auf diese Weise können schnell und wirkungsvoll Ansätze für individuelle Herausforderungen entwickelt werden. Nach Abschluss dieser ersten Schritte sind die mittelfristigen Ziele der Gemeinde, die Zusammenarbeit mit den umliegenden ASSKomm-Kommunen auszubauen sowie in die Jugendarbeit zu investieren.

Bürgermeister Tristan Mühl: »In unserer Gemeinde haben wir einige Herausforderungen, wie zum Beispiel den grenznahen Raum und jugendlichen Vandalismus, dennoch ist sie sicher – damit dies so bleibt und das Sicherheitsgefühlt verbessert wird, bedarf es vieler Akteure, vom Bürgerpolizisten über das Ordnungsamt bis hin zu zivilgesellschaftlichen Vereinen. Um eine bessere Vernetzung zwischen den Organisationen und den umliegenden Kommunen zu bekommen, sind wir dem Landespräventionsrat Sachsen und der Polizeidirektion Görlitz dankbar, dass der Kooperationsvertrag zwischen allen Beteiligten am 15. Februar 2022 unterschrieben und schnellstmöglich umgesetzt wird. Mit der Koordinierungsstelle hier vor Ort und der ohnehin sehr guten Kooperation mit dem Polizeirevier wollen wir in Zukunft noch stärker auf Prävention setzen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam Kräfte bündeln können, um die Lebensqualität in Krauschwitz weiter zu erhöhen, gestrauchelten Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Gesellschaft eine Chance hier vor Ort zu geben und damit dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen noch besser nachzukommen. Deshalb wollen wir auch als ASSKomm-Mitglied eher ansetzen und so die Unsicherheit für die Bürgerschaft vermeiden.«

Polizeipräsident Manfred Weißbach: »Mit der Gemeinde Krauschwitz konnte ein weiterer verlässlicher Partner im Norden unseres Zuständigkeitsbereichs für die Allianz Sichere Sächsische Kommunen begeistert und gewonnen werden. Das freut mich sehr, denn polizeiliche Präsenz ist zwar ein wichtiges Element, um das Sicherheitsgefühl zu stärken – noch wichtiger aber sind engagierte Kommunen und ein stabiles Netzwerk mit Bevölkerung, Polizei und Politik. Sie leisten einen Beitrag dazu, Kriminalität erst gar nicht entstehen zu lassen. Diese Motivation spüre ich in Krauschwitz. Wir werden unsere Partner mit unserer polizeilichen Expertise bestmöglich unterstützen.«

Die Gemeinde Krauschwitz ist die neunte Kommune in Ostsachsen, die seit dem Startschuss der Landespräventionsstrategie ASSKomm am 6. Februar 2019 einen Kooperationsvertrag unterschrieben und damit weitere Schritte hin zu mehr Sicherheit vor Ort auf den Weg gebracht hat.

Hintergrundinformationen zu »ASSKomm«

Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen im Rahmen ihrer Sicherheitskonzepte auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten Allianz Sichere Sächsische Kommunen hat der Landespräventionsrat Sachsen inzwischen bereits 126 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon über ein Drittel (49) eng mit »ASSKomm« zusammenarbeitet. In 26 Kommunen hat sich zudem ein Kommunaler Präventionsrat konstituiert oder ist reaktiviert worden.

Für individuelle Präventionsstrategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen neben der Beratungsleistung durch den Landespräventionsrat – etwa zur Identifizierung von Problemfeldern oder den Auf- und Ausbau kommunaler Präventions-Strukturen – auch im Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Umsetzung bereit. Handlungsfelder sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffiti, das Vermüllen von öffentlichen Plätzen, Gewalt, Extremismus sowie Drogenmissbrauch. Die kommunale Prävention soll hier frühzeitig ansetzen und Lösungswege aufzeigen.

An »ASSKomm« beteiligen sich kleinste Gemeinden und Städte mit einigen hundert bis wenigen tausend Einwohnern wie etwa der Verwaltungsverband Wildenstein, Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Frankenberg, Flöha aber auch Großstädte wie Leipzig und Chemnitz.

»ASSKomm« bietet neben Sicherheitsanalysen und Coaching auch Aus- und Fortbildung – u. a. das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend) – und auch die Förderung von kommunaler Prävention.

Weitere Informationen sind unter www.asskomm.sachsen.de abrufbar.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
Telefon: +49 351 564 30400
Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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