Sachsen und Bayern unterstützen gemeinsame Forschungsaktivitäten

14.12.2021, 13:21 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatsregierung und Ministerrat beschließen vertiefte Zusammenarbeit in der Forschung im Kampf gegen das Corona-Virus, bei der Quantenkommunikationstechnologie und der Weiterentwicklung des Mobilfunks

Die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Bayern in der Spitzenforschung soll weiter gestärkt werden. Das haben die Sächsische Staatsregierung und der Bayerische Ministerrat heute auf ihrer gemeinsamen, virtuellen Sitzung mit mehreren Beschlüssen bekräftigt.

Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte im Anschluss:
»Ich freue mich über das Bekenntnis zur weiteren Forschungszusammenarbeit Bayerns und Sachsens, denn die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur gemeinsam bewältigen. Die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen beider Länder gehören heute in einer Vielzahl von Wissenschaftsbereichen zu den führenden Einrichtungen in Deutschland und Europa und arbeiten mit exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Lösung von Problemen. Dazu gehören beispielsweise die Überwindung einer weltweiten Pandemie oder die Sicherheit der Informationstechnik. Mit der zugesagten politischen Unterstützung stellen wir die Weichen für den technologischen Fortschritt und gestalten den gesellschaftlichen Wandel, der sich in den nächsten Jahren immer schneller vollziehen wird.«

Drei Themen standen bei der Sitzung besonders im Fokus:

1. Corona-Forschung
Angesichts des dramatischen Corona-Infektionsgeschehens nehmen Forscherinnen und Forscher in beiden Bundesländern unter anderem Long-Covid bzw. das Post-COVID-Syndrom, also die Langzeitfolgen einer COVID 19-Erkrankung, in den Blick.
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Bayerisch-Sächsische Forschungsnetz zu SARS-CoV-2. Bis Ende 2022 stehen rund 550.000 Euro sächsischer Landesmittel bereit. Hier werden länderübergreifend Projekte zusammengeführt, die sich mit verschiedenen Facetten der Corona-Forschung beschäftigen, etwa zum Ausbreitungsgeschehen oder zur Verbesserung der Heilungschancen von Erkrankten.

2. Die nächste Generation des Mobilfunk (6G)
Einen weiteren Schwerpunkt in der Forschungskooperation zwischen Sachsen und Bayern bildet die Arbeit an der nächsten Generation des Mobilfunks, der 6G-Technologie.
Neben einer weiteren Leistungssteigerung bei der Übertragungs-Geschwindigkeit von Daten geht es hier vor allem um die Entwicklung neuer Anwendungen. Beide Freistaaten unterstützen das Ziel, bei der 6G-Entwicklung von Deutschland aus die technologischen Standards zu setzen. Der Bund fördert dazu unter anderem den Aufbau des Zentrums »6G-life« an den Technischen Universitäten München und Dresden. In den kommenden vier Jahren sollen hier rund 70 Millionen Euro fließen und 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden. Rund 40 Professuren beider Universitäten sind beteiligt.
Von Beginn an sollen auch Netzbetreiber und Technologie-Unternehmen mit dem Zentrum zusammenarbeiten. Sachsen und Bayern sprechen sich mit Blick auf den weltweiten Wettbewerb um die Technologieführerschaft beim künftigen Mobilfunkstandard dafür aus, dass der Bund das Zentrum nach der Aufbauphase verstetigt.

3. Quantenkommunikationssysteme
Abhörsichere Kommunikation in einer vernetzten, digitalen Welt ist ein weiteres Zukunftsthema, das Sachsen und Bayern bereits gemeinsam bearbeiten. Die zu entwickelnde Technologie heißt Quantenkommunikation. Dafür braucht es neuartige Geräte und Konzepte der Informationsübermittlung. Sachsen und Bayern hatten sich hierzu auf ein abgestimmtes Vorgehen in der Forschung verständigt und dies nun noch einmal bekräftigt. Unter Federführung der Fraunhofer-Gesellschaft wurden in den vergangenen Monaten bereits erste Anwendungskonzepte entwickelt. Nun geht es um den Aufbau einer Testumgebung, in der an verschiedenen Applikationen und auch benötigten Elektronikkomponenten geforscht werden kann.

Weitere Informationen zur gemeinsamen Sitzung des Sächsischen Kabinetts und des Bayerischen Ministerrates finden Sie hier: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1033420


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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