Sachsen stark bei europäischer und internationaler Forschungsvernetzung

01.12.2021, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Ideen sächsischer Wissenschaft haben sich durchgesetzt.«

Mit knapp 16 Millionen Euro hat sich das sächsische Wissenschaftsministerium (SMWK) in diesem Jahr an Forschungsprojekten beteiligt, die Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Freistaat gemeinsam mit Partnern aus anderen, meist europäischen Ländern verwirklichen. Als sogenannte Europäische Partnerschaften konnten 2021 drei Projekte aus dem Bereich Biotechnologie (2020: fünf), 24 aus dem Fachgebiet Materialwissenschaften (2020: 13) und vier Forschungsvorhaben der Personalisierten Medizin (2020: drei) aufs Gleis gesetzt werden. Für diese Verbundprojekte haben sich sächsische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am häufigsten mit Forscherteams aus Frankreich, Belgien, Polen, Österreich, Rumänien, Tschechien, Italien und Norwegen zusammengeschlossen.

Dazu sagt Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Die Corona-Pandemie hat weltweit Aktivitäten und Vorhaben lahmgelegt oder verzögert. Als Wissenschaftsminister freue ich mich, dass in dieser schwierigen Zeit die internationalen Forschungsaktivitäten sächsischer Einrichtungen nicht zurückgegangen sind, im Gegenteil. Sächsische Einrichtungen und deren Partner haben sich mit ihren Ideen im gesamteuropäischen Wettbewerb durchgesetzt und Exzellenz bewiesen – das zeugt von einem starken Wissenschaftsstandort Sachsen.«
Das SMWK unterstützt die Beteiligung sächsischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen an wettbewerblichen europäischen Forschungsprogrammen mit der Richtlinie EuProNet.

Auswahl der Projekte:
Ein Projektbeispiel aus der Personalisierten Medizin (ERA PerMed) ist das TIPS, Tailored Immunotherapy for Paedriatic SIRS. Mit der TU Dresden als Koordinator arbeiten die Universitäten Helsinki, Luxemburg, Ulm und Istanbul an einem verbesserten Verständnis und Behandlung des Hyperinflammationsyndroms SIRS im Kindesalter. SIRS kann Kinder ohne Vorerkrankungen treffen und einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Das Immunsystem wird unkontrolliert aktiviert, meist ohne dass der Auslöser bekannt ist. Bisher erfolgt die akute Versorgung von SIRS-Patienten symptomorientiert meist ohne Kenntnis der Ursachen. Mit dem Vorhaben sollen personalisierte Immunprofil-Analysen vorgenommen werden, damit diagnostische Muster identifiziert und individualisierte Therapien entwickeln werden können.

Aus dem Bereich Materialwissenschaften (M-ERA.NET) wird beispielsweise SLIM-FIT gefördert. Ein Konsortium aus Fraunhofer IWS (Koordinator), TU Dresden und einem israelischen Unternehmen arbeitet daran, ein fortschrittliches Batteriezellendesign für mobile Anwendungen zu etablieren. Es soll zu einer Elektrifizierung im Verkehrsbereich beitragen, um Luftverschmutzung und den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Angesichts eines zu beobachtenden schnellen Marktwachstums für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) wird erwartet, dass neue Marktchancen entstehen, wie z. B. die emissionsfreie Luftfahrt und andere mobile Anwendungen.

Ein weiteres gefördertes Projekt aus der Biotechnologie (ERA CoBioTech) ist CONTIBIO, Kontinuierliche Bioprozesse mit mikrobiellen Ko-kulturen: Steuerung und Stabilisierung von produktiven Populationen basierend auf Einzelzelldaten. Ein Konsortium aus dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ), der belgischen Universität Liege und einem weiteren belgischen Partner forscht zum Verständnis, Entwicklung und Design von kontinuierlichen Bioprozessen unter Einbeziehung von Ko-Kulturen mit unterschiedlichen katalytischen Funktionalitäten. Mit dem Konzept der kontinuierlichen Prozessführung von Mischkulturen können in einer künftigen Bioökonomie nachhaltige, ökonomisch effiziente und flexible Bioprozesse entwickelt werden. Gedacht ist an verschiedene biotechnologische Anwendungen, z.B. die Produktion von Biowasserstoff (»weißem Wasserstoff«) aus der Spaltung von Wasser auf Basis erneuerbarer Ressourcen mit phototropher Cyanobakterien.

Mehr: https://www.forschung.sachsen.de/europaeische-foerderung-im-internationalem-wettbewerb-4168.html


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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