1.Dezember: Welt-Aids-Tag

30.11.2021, 11:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Leben mit HIV. Anders als du denkst.

In Deutschland steht der diesjährige Welt-Aids-Tag am 1. Dezember unter dem Motto »Leben mit HIV. Anders als du denkst.« Mit diesem Motto soll auf Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV und Aids aufmerksam gemacht werden.

Durch die rasante Entwicklung in der medikamentösen Behandlung einer HIV-Infektion können HIV-positive Menschen leben wie alle anderen. HIV ist unter einer Therapie nicht mehr übertragbar und auch kein Todesurteil. Vielmehr ist die Infektion gut behandelbar.
Was jedoch bei diesen guten Nachrichten nicht übersehen werden darf ist, dass Menschen mit HIV noch immer in vielen Lebensbereichen diskriminiert und stigmatisiert werden. Zurückzuführen ist dies in der Regel auf Unwissenheit und lange existierende Vorurteile. Das erschwert das Leben von vielen Menschen mit HIV unnötig.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Wir leben jetzt seit über 40 Jahren mit dem HI-Virus. Vieles hat sich enorm verbessert. HIV ist unter einer medikamentösen Therapie nicht mehr übertragbar. HIV-positive Menschen können heute ihr Leben wie alle anderen leben. Das sind wirklich gute Nachrichten. Aber Menschen mit HIV werden immer noch diskriminiert und stigmatisiert. Um diese Prozesse zu durchbrechen, leisten die AIDS-Hilfen und Gesundheitsämter in Sachsen sehr gute Präventionsarbeit. Diese Arbeit unterstütze ich sehr gerne.«

In Sachsen versuchen Expertinnen und Experten aus Aidshilfen und Gesundheitsämtern diesen Diskriminierungsprozessen mit Aufklärungskampagnen und -veranstaltungen entgegenzuwirken. Wer über Infektionswege Bescheid weiß kann sich schützen. Wer weiß, dass HIV-positive Menschen unter Therapie nicht mehr infektiös sind, kann die persönliche Begegnung ohne Vorurteile und Angst gestalten - damit ein respektvolles und entspanntes Zusammenleben selbstverständlich wird.

In Sachsen wurde im letzten Jahr bei 75 Personen eine HIV-Infektion neu diagnostiziert. Bundesweit waren es insgesamt circa 2.454 Personen. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen sind jedoch trügerisch. Sowohl die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen als auch das Robert Koch-Institut führen dieses Verminderung auf drei wesentliche Faktoren zurück: durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns in 2020 kam es zu weniger sexuellen Aktivitäten, wurden weniger HIV-Teste durchgeführt und die nationale und internationale Mobilität der Menschen war stark eingeschränkt. Auch in Sachsen ist dies deutlich zu vermerken. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Neuinfektionszahlen 2021 entwickeln und ob sich der Trend aus 2020 fortsetzt. Nach Schätzungen des Robert Koch-Institut leben in Sachsen über 3.000 HIV-positive Menschen.

Neuinfektionen mit HIV werden über Blutteste ermittelt. Nur ein HIV-Test gibt Klarheit über den aktuellen Infektionsstatus. Um zu wissen, ob man sich in einer riskanten, in der Regel sexuellen Begegnung mit HIV infiziert hat, kann jede und jeder einen HIV-Test durchführen lassen. Diese anonymen und kostenfreien Testmöglichkeiten bieten sowohl die Gesundheitsämter als auch die Aidshilfen in den sächsischen Städten und Kreisen an. Der Test in den Gesundheitsämtern kann frühestens 6 Wochen nach dem Risiko, bei den Aidshilfen 12 Wochen nach dem Risiko durchgeführt werden. Die Adressen und Öffnungszeiten der Beratungsstellen sind untern www.kompass.hiv zu finden.

Aktionen am Welt-Aids-Tag
Die Aids-Hilfe Dresden, die HIV/Aids und STI-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes Dresden sowie die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz starten am 1. Dezember ihre diesjährige Welt-Aids-Tag-Aktion: Verkehr – aber sicher. Dresden zeigt Schleife. Dieser Aufruf zu safer sex wird im wahrsten Sinne des Wortes zu den Menschen transportiert. Zwei Straßenbahnen der Dresdner Verkehrsbetrieb werden hierfür mit dem markanten Slogan an ihren Außenseiten beklebt und fahren für drei Monate als unterschiedliche Linien durch die Landehauptstadt.

Die aidshilfe leipzig bietet am 1. Dezember einen kostenlosen und anonymen HIV-Selbsttest auf dem Augustusplatz vor der Universität Leipzig an. Die Testaktion geht von 10 bis 13 Uhr. Am Abend gibt es den Film »Rettet das Feuer« unter Anwesenheit des Regisseurs Jasco Viefhues in den Passage Kinos zu sehen. Im Anschluss können die Zuschauerinnen und Zuschauer gemeinsam zum Thema HIV-bezogene Stigmatisierung diskutieren. Beginn ist 20 Uhr.

Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert die Beratungsstellen der Aidshilfen sowie Präventionsprojekte der Aidshilfen und Gesundheitsämter mit jährlich insgesamt 520.000 Euro. Seit 2019 fördert das Ministerium zudem den kostenfreien und anonymen HIV-Selbsttest in den Aidshilfen; im Jahr 2021 mit insgesamt 50.000. Euro.

Weitere Informationen rund um HIV/Aids und STI sowie den Aktionen zum diesjährigen Welt-Aids-Tag finden Sie auf den Internetseiten der Aidshilfen

Aids-Hilfe Chemnitz www.chemnitz.aidshilfe.de
Aids-Hilfe Dresden www.aidshilfe-dresden.de
aidshilfe leipzig www.leipzig.aidshilfe.de
Aids-Hilfe Westsachsen www.aidshilfe-westsachsen.de

und unter www.gesunde.sachsen.de.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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