St. Otto-Kirche in Wechselburg wird restauriert
21.11.2021, 10:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
168 000 Euro Fördermittel bewilligt
Die St. Otto-Kirche in Wechselburg kann die dringend benötigten Restaurierungsarbeiten im Innenraum beginnen. Dafür bekommt die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Rochlitz-Wechselburg 168 000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaats Sachsen. Der Eigenanteil beträgt 97 000 Euro. Den Förderbescheid hat die Gemeinde vor wenigen Tagen erhalten.
Staatsminister Thomas Schmidt: »Wir sind froh, mit den Landesmitteln aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege einen entscheidenden Beitrag zur Restaurierung der wertvollen Wechselburger Kirche leisten zu können, die für die ganze Region identitätsstiftend ist. Angesichts der reichen Denkmallandschaft in Sachsen ist der Erhalt historischer Bausubstanz eine große Herausforderung für alle Akteure. So hat auch die Kirchgemeinde Rochlitz-Wechselburg eine bedeutende Summe für die Restaurierung selbst aufgebracht. Umso mehr freut es mich, dass wir uns als Freistaat an der Finanzierung beteiligen.«
Mit dem Geld können dringend benötigte Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehört u.a. die Bekämpfung des Holzwurms im Innenraum, die Konservierung des Altars, der Wandmalereien, der Emporen, der Logen und des Gestühls sowie der Treppen und Natursteinarbeiten am Bodenbelag des Chorraums.
Die Pfarrkirche St. Otto in Wechselburg gehört zu den herausragenden Zeugnissen des barocken Kirchenbaues in Sachsen. Sie wurde in der Zeit von 1730 bis 1737 weitgehend neu errichtet. Im Turm sind jedoch auch noch romanische Reste (um 1200) des im Jahr 1604 durch Brand schwer beschädigten Vorgängerbaus erhalten. Der Turmaufbau entstand nachträglich im Jahr 1765 nach Plänen von Johann Hermann. Als Saalbau mit dreiseitig umlaufenden, zweigeschossigen Emporen ist die Kirche eine typische Vertreterin des protestantischen Kirchenbaus der Barockzeit in Sachsen. Hervorzuheben ist auch die Orgel der Kirche. Das im Jahr 1781 erbaute Instrument gilt als bedeutendste Arbeit des Mülsener Orgelbauers Johann Jacob Schramm.
Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen:
Zur Förderung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale legt der Freistaat Sachsen seit dem Jahr 2013 jährlich das Sonderprogramm Denkmalpflege als eigenständiges Förderprogramm auf. Vorrangig werden darüber Mittel zur Kofinanzierung von Bundesförderprogrammen (u. a. Denkmalschutz-Sonderprogramm) bereitgestellt. Weitere Mittel werden durch den Freistaat Sachsen für Einzelfördermaßnahmen eingesetzt, wie jetzt hier der Fall bei der St. Otto-Kirche in Wechselburg. Für die reiche sächsische Denkmallandschaft stehen im vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalt für das Sonderprogramm 15,5 Millionen Euro für das Jahr 2021 bzw. 19,3 Millionen Euro für das Jahr 2022 zur Verfügung.