Innovation in Altzella: Klosterpark bekommt neue Wärmeversorgung und Photovoltaikanlage

22.05.2025, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Klosterpark Altzella - Photovoltaikanlage (© Till Schuster)

Klosterpark Altzella - Photovoltaikanlage (© Till Schuster)

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Klosterpark Altzella - Photovoltaikanlage (© Till Schuster)

Klosterpark Altzella - Photovoltaikanlage (© Till Schuster)

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Klosterpark Altzella - Photovoltaikanlage (© Till Schuster)

Klosterpark Altzella - Photovoltaikanlage (© Till Schuster)

Vor 850 Jahren zogen die ersten Mönche ins Kloster Altzella. Im Jubiläumsjahr hat der Klosterpark als erster Standort der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH eine Photovoltaikanlage bekommen. (Gemeinsame Medieninformation mit SBG)

Geschichte trifft Innovation: Die Wärmeversorgung des Klosterparks Altzella wurde komplett überarbeitet. Dabei wurde auch eine Photovoltaikanlage gebaut. Der Klosterpark Altzella gehört zur Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) und ist der erste der insgesamt 19 Standorte, der mit einer PV-Anlage ausgestattet werden konnte. Die umfangreiche Baumaßnahme unter Regie der Niederlassung I des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) lief seit September 2024. Die Erneuerung der Wärmeerzeugungsanlage zielt darauf ab, den fossilen Energiebedarf zu reduzieren. Bestehende Anlagen für Heizöl und Flüssiggas wurden rückgebaut und durch eine zentralisierte, effektivere Anlage im Erdgeschoss der Galerie ersetzt. Die Wärmeerzeugung erfolgt jetzt über eine elektrische Luft/Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit einem Gas-Brennwertkessel. Auf dem Dach des Südflügels der Galerie wurde auf einer Fläche von 300 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage mit 156 PV-Modulen mit einer Gesamtleistung von 69,4 kWp errichtet. Die Anlage speist zu einem großen Teil in das bereits bestehende elektrische Netz des Klosterparks ein. Die Galerie, die Schlosserei, das Fröhnerhaus, das Pächterhaus, die Ziegelei, die Große Scheune, die Schreiberei und das Konversenhaus werden über die PV-Anlage anteilig versorgt. Um in Zukunft im Klosterpark energetisch nachhaltiger zu sein und Energie einzusparen, wurden rund 1,9 Millionen Euro investiert. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts. Mit der neuen Wärmeversorgung und der Photovoltaikanlage werden rund 25 Tonnen CO² pro eingespart. Der Bezug von Elektroenergie aus dem öffentlichen Netz wird um ca. 40 Prozent pro Jahr (~47.000 kWh/Jahr) gesenkt. Die neuen Anlagen werden bis Beginn der Heizperiode 2025 komplett fertiggestellt.

Zeitgemäße Technik wurde mit Denkmal in Einklang gebracht
Für Kulturdenkmale gelten bei der Installation von Solaranlagen besondere denkmalpflegerische Bedingungen. Ohne denkmalgerechte Lösung, erteilt das zuständige Landesamt für Denkmalpflege (LfD) keine Zustimmung. Für Altzella gab es detaillierte Abstimmungen mit dem LfD. Die ausgewählten PV-Platten sollten schwarz, nicht glänzend, nicht spiegelnd, mit einem schmalen Rahmen sein. Es wurden verschiedene Lösungen konstruktiv diskutiert und schließlich bewilligt. »Das ist ein wichtiger Meilenstein!«, betont Dr. Christian Striefler, Geschäftsführer der SBG: »Energiekosten sind in den letzten Jahren exorbitant gestiegen. Damit SBG als Unternehmen weiter wirtschaftlich agieren kann, braucht es ein Umdenken und alternative Energiequellen. Wir sind sehr stolz auf unseren Vorreiter und arbeiten daran, dass weitere Standorte auf regenerative Energien umrüsten können.« Jörg Scholich, Niederlassungsleiter, SIB-Niederlassung Dresden I fasst zusammen: »Die Offenheit und Unvoreingenommenheit im Planungsprozess mit allen Beteiligten von den Denkmalbehörden und SBG war für uns eine sehr gute Erfahrung. Es ist gelungen, eine zeitgemäße Techniklösung gestalterisch verträglich in diese historische Liegenschaft einzuordnen – ein schöner Erfolg!«
Die nächste PV-Anlage bei SBG ist bereits im Bau. Sie entsteht im Großen Garten Dresden auf dem Dach des Neubaus des Skulpturendepots.

Jubiläumsjahr im Klosterpark Altzella: Vor 850 Jahren zogen erste Mönche ein
Vor genau 850 Jahren siedelten sich im beschaulichen Mittelsachsen, direkt an der Freiberger Mulde gelegen, Zisterziensermönche im Kloster Altzella an. »Inicium« nennt man diesen historischen Moment. Grund genug, um in diesem Jubiläumsjahr renommierte Historiker einzuladen, die bei spannenden Vorträgen die wechselvolle Geschichte des Klosters zum Leben erwecken. Noch heute ist der weitläufige Klosterpark bekannt und bedeutend als Grablege der Wettiner. Mindestens 26 Angehörige der Wettiner fanden ihre letzte Ruhestätte in der Klosterkirche Altzella. Unter den schattigen Baumwipfeln ließen die Herrscher später ein Mausoleum zu Ehren ihrer mittelalterlichen Vorfahren errichten. Der romantische Landschaftspark ist auch heute noch ein Idyll. Jedes Jahr finden ca. 48T Gäste hier Ruhe und Entschleunigung. Regelmäßig gibt es entspannte Harfenklänge im Klosterpark, Kräuterrundgänge, Baumführungen und Vogelstimmenspaziergänge. Familien gehen auf GPS-Schnitzeljagd und entdecken »Auf den Spuren der Mönche« die Klosteranlage auf eigene Faust. Am letzten Juniwochenende verwandelt sich die Klosteranlage jedes Jahr in einen Pilgerort für Gartenliebhaber. Zur Blumen- und Gartenschau gibt es zwischen den Ruinen und in den alten Gemäuern viele lokale und regionale Aussteller, Baumschulen, Floristen, Pflanzenzüchter und passendes Rahmenprogramm mit Musik, Führungen und Kinderangeboten.


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