Schornsteinfeger im Einsatz für den Klimaschutz

07.11.2003, 13:11 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Landesinnungsverband als 100. Vertreter seiner Zunft in Umweltallianz aufgenommen

Der Landesinnungsverband der Schornsteinfeger ist heute (Freitag, 7. November) in Mörtitz (LKrs. Delitzsch) als 268. Mitglied und gleichzeitig als 100. Vertreter dieser Zunft in die sächsische Umweltallianz aufgenommen worden. Die Schornsteinfeger verpflichten sich damit, sich über gesetzliche Vorgaben hinaus für den Umweltschutz zu engagieren. Wie Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath betonte, käme den Schornsteinfegern in Punkto Luftreinhaltung und Klimaschutz eine große Verantwortung zu. Denn die Männer in Schwarz seien nicht nur Kontrolleure, sondern zunehmend auch Dienstleister und Berater. Flath empfahl dem Handwerk, sich verstärkt in der E-nergieberatung zu profilieren. Er verwies auf den sächsischen Energiepass, für dessen Ausstellung sich unter anderem auch 152 Schornsteinfeger qualifiziert haben.

Als neutrale Stelle haben Schornsteinfeger die Einhaltung der Grenzwerte entsprechend der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. Bundesimmissionsschutzverordnung) zu kontrollieren. Die Verordnung schreibt bei Feuerungsanlagen regelmäßige Überprüfungen vor. Durch Schornsteinfeger veranlasste Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten haben zu spürbaren Einsparungen an Heizmaterial geführt. So wurde im Jahr 2002 in Sachsen Heizöl und Erdgas in einer Menge eingespart, die dem mittleren Energiebedarf von etwa 1.600 Einfamilienhäusern entsprechen. Die Schornsteinfeger sollen verstärkt darauf achten, dass nur die für die Anlage zulässigen Brennstoffe eingesetzt werden. So ist beispielsweise das Verbrennen von Spanplatten, beschichtetem und imprägnierten Holz sowie von Verpackungsabfällen beim Hausbrand nicht gestattet, da dabei gesundheitsschädliche Emissionen auftreten können. Der Einsatz solcher Brennstoffe ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Bußgeld geahndet werden.

Auch bei der energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe, z.B. bei Holzfeuerungsanlagen ist der Rat des Schornsteinfegers wichtig. So gibt es beispielsweise Billigkessel, die oft ein Vielfaches an Emissionen verursachen, die für Anlagen ab 15 kW zulässig sind. Hier gilt es, den Hausbesitzer von der etwas teureren, aber umweltverträglicheren Variante zu überzeugen. In Sachsen gibt es 368 Bezirksschornsteinfegermeister.

Sachsen war nach Bayern das zweite Land, das 1998 eine Umweltallianz zwischen Wirtschaft und Verwaltung ins Leben gerufen hat und mit dem partnerschaftlichen Dialog neue Töne angeschlug. Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation heißen die drei Prinzipien, die die neue Denkrichtung der Umweltpolitik seither bestimmen. Am 8. Juli diesen Jahres wurde die Fortschreibung der Umweltallianz für weitere fünf Jahre durch die sächsische Wirtschaft und die Staatsregierung unterzeichnet. Teilnehmen können neben Unternehmen, Verbänden und Handwerkern auch Institutionen der Wissenschaft, des Finanzwesens und der Verwaltung.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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