Sachsens Wissenschaftsministerin für Reform des Medizinstudiums

19.01.2009, 15:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dr. Eva-Maria Stange: „Zugangsbedingungen für Medizinstudenten müssen auf den Prüfstand“

„Die hohen Zugangshürden für junge Menschen, die ein Medizinstudium beginnen wollen, müssen auf den Prüfstand“, sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange heute in Dresden. Es sei ein Irrglaube, dass nur ein Einser-Abiturient auch ein guter Arzt werde. „Wenn lediglich 50 Prozent unserer Medizinstudium-Absolventen heute auch tatsächlich als Arzt arbeiten wollen, muss die Frage erlaubt sein, ob es wirklich noch zeitgemäß ist, allein den Notendurchschnitt entscheiden zu lassen. Wäre es nicht viel richtiger zu fragen, ob ein Abiturient zum Beispiel Talent, ausreichend Idealismus oder gegebenenfalls eine einschlägige Vorbildung für einen solchen schwierigen Beruf mitbringt?“, so die Ministerin.

Darüber hinaus müsse darüber nachgedacht werden, wie das Medizinstudium generell reformiert und den Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes angepasst werden könne. „Absolventen der Medizin sind nachgefragte Fachkräfte auch in der Wissenschaft und in der Pharmaindustrie.“ Deshalb sei zu überlegen, ob neben der klassischen Mediziner- Vollausbildung ein Bachelor- oder Masterabschluss auf den Weg gebracht werden könne. Vorstellbar sei beispielsweise, eine medizinische Grundausbildung mit einer vertiefenden biologischen oder ingenieurtechnischen Ausbildung zu verknüpfen, um eine zielgenauere Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Sie werde in den kommenden Monaten bei ihren Länderkollegen für eine Reform des Medizinstudiums werben, so Dr. Stange abschließend.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang