Sachsen steht zu Qimonda

16.12.2008, 13:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Freistaat bereit zu 150-Millionen-Euro-Darlehen

Dresden. Der Freistaat Sachsen ist dazu bereit, die Qimonda AG mit einem Darlehen von 150 Millionen Euro zu unterstützen. Das gab die Sächsische Staatsregierung nach der heutigen Kabinettssitzung in Dresden bekannt. Ministerpräsident Stanislaw Tillich: „Der Freistaat Sachsen ist bereit zu helfen. Wir glauben an die technologische Spitzenstellung von Qimonda und die Chancen, die sich aus dem neu entwickelten Verfahren ‚buried Wordline’ ergeben. Diese Technologie ist einzigartig in der Welt und hat großes innovatives und ökonomisches Potential.“

Die Sächsische Staatsregierung hob die herausragende Bedeutung des Engagements von Qimonda für den Halbleiterstandort Dresden mit seinen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen hervor. „Spitzenforschung und technologisches Wissen sind der Schlüssel für erfolgreiche industrielle Cluster mit vielen tausend Arbeitsplätzen. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Wissen zur Fertigung von Computerspeichern Sachsen und Europa verloren geht. Die Produktion von High-Tech-Produkten wie in der Halbleiterindustrie muss auch in Zukunft hier in Sachsen möglich sein“, sagte der Ministerpräsident.

Europa habe schon häufiger Innovationen wie den MP3-Player entwickelt, die Vermarktung und Produktion dieser Innovationen und die damit verbundenen Arbeitsplätze aber an andere Länder außerhalb Europas verloren.

Der weltweite Markt ist durch einen dramatischen Preisverfall bei Speicherchips, der bereits vor zwei Jahren in der Phase der Hochkonjunktur einsetzte und nicht im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzkrise steht, gekennzeichnet. Die neu entwickelte ‚buried Wordline’-Technologie soll das Unternehmen technologisch wieder an die Spitze führen. Die ersten DRAM’s werden im Modul 3 in Dresden bereits nach diesem neuen Verfahren gefertigt. „Sachsen möchte dem Unternehmen die Chance eröffnen, mit dieser neuen Technologie am Weltmarkt wieder konkurrenzfähig zu werden. Mit der Bereitstellung des Darlehens soll das Unternehmen die notwendige Liquidität erhalten, die für die breite Einführung dieser modernen Technologie nötig ist,“ sagte Tillich.

Gleichzeitig machte die Staatsregierung deutlich, dass Infineon als Qimonda-Eigentümer seiner unternehmerischen Verantwortung gerecht werden müsse: „Nur gemeinsam mit dem Eigentümer Infineon ist eine Hilfe für Qimonda möglich“, sagte Tillich.

Bei seinem Engagement geht der Freistaat davon aus, dass der Mehrheitseigentümer von Qimonda, die Infineon AG, sich an einer Lösung angemessen beteiligt. Qimonda selbst muss jetzt sicherstellen, dass auch die weiteren Eckpunkte seines Business-Planes aufgehen.

Im Einzelnen heißt das:

Die Qimonda-Muttergesellschaft Infineon AG beteiligt sich gleichzeitig mit einem unkonditionierten dauerhaften Beitrag in Höhe von 150 Millionen Euro in bar finanziell an einer Gesamtkapitalzuführung. Nur so kann Qimonda das zur Einführung der neuen Technologie Wordline benötigte Darlehen in Höhe von 300 Mio. Euro erhalten.

Die Qimonda AG belegt die Geschlossenheit der im Business-Plan des Unternehmens dargelegten Finanzierung im Einzelnen.

Die Qimonda AG gibt für ihren Standort Dresden eine Bestandsgarantie ab, die die vorgesehene Konversion des Moduls 3 und den Neubau des Moduls 4 umfasst.

Das Darlehen des Freistaates Sachsen muss zunächst von der EU-Kommission genehmigt werden.


Kontakt

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Regierungssprecher Ralph Schreiber
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