Milbradt: Biokraftstoffanlage in Freiberg wichtiger Schritt zu nachhaltiger Energieversorgung in Sachsen und Deutschland

17.04.2008, 11:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Freiberg/ Dresden. Ministerpräsident Georg Milbradt und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben die erste kommerzielle Anlage zur Herstellung von biosynthetischem Kraftstoff besucht, die heute in Freiberg in Betrieb genommen worden ist. Pro Jahr sollen in der Anlage der Firma Choren Industries GmbH 15.000 Tonnen Biosprit hergestellt werden.

„Die Anlage ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Freistaat als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort dem Trend immer schon voraus ist. Während überall über Bioethanol debattiert wird, wird in Freiberg mit dem heutigen Tag die zweite Generation der Biokraftstoffe mit dem Biokraftstoff BTL (Biomass to Liquid) eingeführt“ sagte der Ministerpräsident. „Innovationen wie diese sind der beste Garant für Wachstum und neue Arbeitsplätze. Durch die neue Anlage werden 75 neue Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen,“ so Milbradt. Der Freistaat hat die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Choren Industries bislang mit 35 Millionen Euro unterstützt.

"Der heutige Tag markiert für Sachsen, Deutschland und die Welt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Freiberg ist schon heute die Solarhauptstadt Deutschlands, die Bioenergie könnte eine ähnliche Erfolgsgeschichte werden,“ sagte Milbradt in Freiberg. Der neue Kraftstoff helfe mit, dem Umwelt-Ziel des Freistaats näher zu kommen: Bis 2015 sollen acht Prozent des Kraftstoffs aus biogener Produktion stammen. 2020 sollen zehn Prozent des Endenergiebedarfs aus Biomasse gedeckt werden.

Die Biokraftstoff-Anlage setze laut Georg Milbradt die innovative Tradition der Freiberger Brennstoffforschung fort. Früher sei in Freiberg ein Verfahren zur Herstellung von Benzin aus Kohle entwickelt worden, nun sei dasselbe Kunststück mit dem Rohstoff Holz geglückt. Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Bioethanol jüngst in die Schlagzeilen geraten sei, weil seine Produktion in anderen Teilen der Welt zu Umweltzerstörungen und zu Nahrungsmittelknappheit geführt habe. Die zweite Generation Biokraftstoff sei hingegen sozial und ökologisch unbedenklich. Zur Herstellung der Freiberger Innovation BTL werden landwirtschaftliche Restprodukte wie Stroh sowie schnellwachsende Holzarten und Holzabfälle eingesetzt.


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