Ministerpräsident Milbradt übergibt 15 Persönlichkeiten den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

14.11.2005, 15:49 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am Dienstag, 15. November, wird Ministerpräsident Georg Milbradt zwei Personen mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens ehren. Drei Personen erhalten das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens, neun weitere Personen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens und eine Person wird mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens ausgezeichnet.
Diese Bürger werden auf Empfehlung des sächsischen Ministerpräsidenten von Bundespräsident Horst Köhler für ihre besonderen Leistungen für die Bundesrepublik Deutschland auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehren-amtlichem Gebiet ausgezeichnet.
Die Verleihung findet um 14 Uhr im Raum 139 („Bienenkorb-Saal“) der Sächsischen Staatskanzlei statt. Nachfolgend sind die Ordenskandidaten sowie die wesentlichsten Gründe der jeweiligen Ehrung aufgeführt. Die ausführlichen Vorschlagsbegründungen erhalten Sie in der Pressestelle der Sächsischen Staatskanzlei: Herr Anlauf, Tel. 0351 / 564 1315.

Das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens erhalten:

Helmut Klotz, Leipzig
Herr Kammersänger Helmut Klotz pflegt und bewahrt ehrenamtlich als künstlerischer Leiter des Leipziger Synagogalchores synagogale Musik sowie jüdische und hebräische Folklore. Seit mehr als drei Jahrzehnten betreut Herr Klotz das ausschließlich aus Laien bestehende Ensemble, das sowohl künstlerisch als auch kulturpolitisch weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus Beachtung findet. In einer Zeit, in der Ausländerfeindlichkeit und antisemitische Vorurteile auch in Deutschland wieder vermehrt aufleben, ist die Arbeit eines Ensembles, das sich als einziger deutscher Chor dieser Art der Pflege und Bewahrung dieses höchst sensiblen kulturellen wie historischen Erbes verschrieben hat, besonders wichtig.

Prof. Dr. Ing. habil. Wolfgang Voelkner, Dresden
Herr Prof. Dr. Ing. habil. Wolfgang Voelkner wird für seine wissenschaftlich-technische Lebensleistung sowie seine Leistungen bei der Umstrukturierung der TU Dresden nach der friedlichen Revolution im Herbst 1989 ausgezeichnet. Sein Arbeitsgebiet umfasste im Bereich der Umformtechnik die Gestaltung der Fertigungsprozesse, die Werkzeuge sowie die CAD/CAM-Strategie. Der Erfolg der nach der Wiedervereinigung neu organisierten Fakultät Maschinenwesen sowie das CIM-Technologietransferzentrum der TU-Dresden (CIMTT) verdanken sich entscheidend seiner Arbeit.

Das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens erhalten:

Marianne Martin, Thalheim/Erzgebirge
Frau Marianne Martin setzt sich mit außergewöhnlichem kulturellem und bürgerschaftlichem Engagement für die Region Erzgebirge ein. Seit 50 Jahren engagiert sie sich für den Erhalt und die Verbreitung erzgebirgischen Brauchtums und vor allem der erzgebirgischen Mundart, wodurch eine facettenreiche Volkskultur in einem vereinten Europa bewahrt wird. Durch ihren seit 1994 jährlich stattfindenden „Wettstreit der Erzgebirgischen und Vogtländischen Mundartgruppen“ unterstützt sie die Jugendarbeit und Jugendförderung in ihrer Heimat. Unter dem Dach der Volkssolidarität gründete Frau Martin einen Seniorenclub, in dem ältere Bürger unterstützt werden und sich beispielsweise in Form eines Seniorenchores ebenfalls der Brauchtums- und Heimatpflege widmen.

Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Dresden
Herr Prof. Dr. Reimund Neugebauer hat auf naturwissenschaftlich-technischem Gebiet Herausragendes geleistet. Zu seinem außergewöhnlichen Wirken zählt die Einrichtung des späteren Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Chemnitz, das er zur führenden und leistungsstärksten Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Ostdeutschland von 1992 40 Mitarbeitern zu heute 150 Mitarbeitern entwickelte. Die international anerkannten Forschungsergebnisse des IWU auf dem für den Automobilbau wichtigen Gebiet der Umformtechnik sind ein wesentlicher Beitrag für die Standortwahl und den Erfolg des Automobilbaus in Sachsen. Parallel zu seinen herausragenden wissenschaftlichen und organisatorischen Leistungen machte sich Prof. Neugebauer auch als Hochschullehrer, als Inhaber des Lehrstuhls Maschinenbau TU Chemnitz und als Geschäftsführer des Instituts für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse an der TU Chemnitz verdient.

Dieter Schmees, Langenfeld bei Düsseldorf
Herr Dieter Schmees hat sich auf außerordentliche Weise ehrenamtlich, sportlich, politisch, kulturell und wirtschaftlich engagiert. Herr Schmees hat in Sachsen in einem strukturschwachen Gebiet von der Treuhand die Stahlgießerei in Pirna-Copitz übernommen. Mit unternehmerischer Weitsicht baute er die Firma zu einem innovativen Edelstahlwerk mit Gießerei aus. Die Zahl der Mitarbeiter konnte von 59 auf 130 Personen gesteigert werden, weiterhin wird der Facharbeiternachwuchs mit zehn Auszubildenden gesichert. Die Qualitätsprodukte der Firma finden bei höchst unterschiedlichen Projekten Anwendung. So stammen z.B. zwölf Turbinengehäuse für das weltgrößte Wasserkraftwerk in China am Jangstse-Fluss und der Altarfuß in der Kreuzkapelle der katholischen Hofkirche in Dresden aus Pirna. Herr Schmees unterstützt zudem finanziell die katholische Kirchengemeinde in der Region Sächsische Schweiz sowie kulturelle und sportliche Aktivitäten, insbesondere im Jugendbereich in der Stadt.

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens erhalten die folgenden neun Personen:

Frau Prof. Annemarie Dietze, Dresden
Durch ihr Engagement als Violinpädagogin an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden hat sich Frau Prof. Annemarie Dietze herausragende Verdienste um die Musikkultur erworben. Mit unvergleichlichem persönlichen Einsatz und sicherem Instinkt bei der Entdeckung musikalischer Begabungen hat sie sich mit Begeisterung und Strenge für den Nachwuchs engagiert. Sie gilt als Begründerin der weltweit berühmten, sich durch Werktreue auszeichnenden „Dresdner Geigenschule“. Frau Prof. Dietze, die bis 31. August 1983 hauptberuflich und danach bis 2000 als Lehrbeauftragte im Fach Violine an der Hochschule für Musik tätig war, gilt als sowohl künstlerisch wie pädagogisch herausragende Geigenlehrerin, die jahrzehntelang erfolgreich erstklassige Musiker ausbildete, die heute national und international tätig sind.

Thomas Lange, Dresden
Herr Thomas Lange hat sich ab dem Jahr 1987 bei der Kampfmittelvernichtung und Kampfmittelentsorgung von Munition aus dem 2. Weltkrieg sowie ab dem Jahr 1989 zusätzlich beim Entschärfen von Abwurfmunition engagiert. Sein in besonderem Maße der Gesundheit und dem Leben der durch Bombenblindgänger gefährdeten Menschen sowie dem Schutz von Sachwerten verpflichtetes Berufsverständnis geht dabei weit über die üblichen Anforderungen hinaus. Unter Einsatz seines Lebens hat Herr Lange in 136 Fällen persönlich Bombenblindgänger aus dem 2. Weltkrieg entfernt. Herrn Lange zeichnet aus, dass er bei jedem Einsatz besonnen und gestützt auf eine hohe fachliche Meisterschaft nach Möglichkeiten sucht, das Gefahrenrisiko für die Öffentlichkeit zu minimieren und die erforderlichen Einschnitte in das öffentliche Leben – durch notwendige Sperrungen und Evakuierungen unvermeidbar – so gering wie möglich zu halten, auch um den Preis, dass sich damit das Gefahrenrisiko für die eigene Person erhöht.

Prof. Hans-Reiner Meinel, Dresden
Herr Prof. Hans-Reiner Meinel hat sich um den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Freistaates Sachsen verdient gemacht. Neben seiner eigenen beruflichen Neuorientierung in die Selbständigkeit widmete er sich 1990 vor allem der Gründung des Wirtschaftsrates der CDU e.V., Landesverband Sachsen, dem er seitdem als Landesvorsitzender vorsteht. Dank Prof. Meinels Engagement gehört der Verein inzwischen zu den mitgliedsstärksten der Bundesrepublik und hat sich große Anerkennung sowohl bei sächsischen Unternehmern als auch bei den Partnerverbänden in anderen Bundesländern erworben. Die Überwindung des Trennenden zwischen ost- und westdeutschen Regionen und Ländern hat Prof. Meinel in den zurückliegenden Jahren als besonderes Anliegen gesehen und weit über den Rahmen des Wirtschaftsrates hinaus dafür gewirkt.

Herr Dr. Ing. Hartmut Quendt, Dresden
Als erfolgreicher Unternehmensgründer sowie bei der Unterstützung kultureller und sozialer Projekte hat Herr Dr. Quendt Überdurchschnittliches geleistet. Dr. Quendt kaufte im Jahr 1991 von der Treuhandanstalt einen Betriebsteil des vormaligen Backwarenkombinats und setzte die Produktion der bekannten Dresdner Backwarenspezialität „Russisch Brot“ fort. Mit Hilfe der Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der Institute für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik sowie für Lebensmittelchemie an der TU Dresden entwickelte er neue Produkte, z.B. für den wachsenden Markt von Öko-Produkten und für gesunde Ernährung. Mit persönlichem Einsatz, innovativem Denken und der Nutzung aller Möglichkeiten der preiswerten Produktentwicklung durch Dritte schaffte er es, sein Unternehmen erfolgreich auf einem hart umkämpften Markt zu positionieren. Dr. Quendt beschäftigt in dem inzwischen neu errichteten Betrieb über 70 Angestellte, hinzu kommen 13 Auszubildende und 62 Saisonbeschäftigte. Darüber hinaus ist Dr. Quendt ehrenamtlich im Verein „Pro Dresden“ e. V. und dem Verein „BioMel“ e. V., einem Innovationsnetzwerk aller Biotechnologieunternehmen der Region, aktiv. Mit Spenden unterstützte er den Aufbau der Frauenkirche, Projekte in Kindergärten, Schulen, Kirchen und Vereinen.

Hans-Joachim Raden, Freital
Mit seinem herausragenden ehrenamtlichen sozialen Engagement hat sich Herr Hans-Joachim Raden große Verdienste erworben. Zunächst als Geschäftsführer und später als Vorstandsvorsitzender baute er seit 1990 die AOK Sachsen auf. Trotz der enorm aufwändigen Aufbauleistung kümmerte er sich von Beginn an um den Aufbau des Landesverbandes Sachsen der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft e. V. Den Betroffenen bietet der Verband Hilfen sowohl in medizinischen wie in rechtlichen Fragen und bemüht sich darüber hinaus, die an Multipler Sklerose erkrankten Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Den Bekanntheitsgrad seiner Person setzt Herr Raden darüber hinaus zur Einwerbung finanzieller Mittel für den Verein ein. Im Jahr 1999 wurde er in Anerkennung seiner jahrelangen kompetenten Mitarbeit zum Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt. Herr Raden hat in vorbildlicher Weise trotz hoher beruflicher Beratung unter Zurückstellung vieler persönlicher Belange und Interessen in ehrenamtlicher Tätigkeit dazu beigetragen, dass eine Gruppe von Behinderten die benötigte medizinische, rechtliche, soziale und gesellschaftliche Unterstützung erhält.

Siegbert Schefke, Dresden
Herr Siegbert Schefke hat mit seiner journalistischen Tätigkeit insbesondere zu Zeiten der DDR und während der Wende Außergewöhnliches geleistet. In den Bereichen Bürgerrechte und Umweltschutz, die für die DDR-Medien Tabu waren, hat er sowohl der DDR-Bevölkerung als auch den Menschen in der Bundesrepublik ein Bewusstsein von Missständen in der DDR vermittelt, die sonst im Verborgenen geblieben wären. Seine journalistischen Arbeiten nach der Wende sind ein Beitrag zu mehr Transparenz und Verständnis im deutsch-deutschen Verhältnis. Hervorzuheben sind die Filmaufnahmen von den Montagsdemonstrationen in Leipzig im Herbst 1989, die Herr Schefke im Wissen um die großen persönlichen Risiken aufgenommen hat. Insbesondere von der entscheidenden Demonstration am 09. Oktober 1989 lieferte er für das Westdeutsche Fernsehen die einzigen Aufnahmen. Dass diese Bilder der tausenden friedlichen Demonstranten trotz Repressalien gegen Journalisten gemacht wurden hat einen bedeutsamen Anteil an der Entwicklung der DDR in der Wendezeit.

Horst Schirmer, Bischofswerda
Herr Horst Schirmer hat sich ehrenamtlich für die Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ/DDR eingesetzt. Als Opfer der sowjetischen Justiz in der SBZ wurde Horst Schirmer im Jahr 1948 als angeblicher englischer Spion zu 25 Jahren Arbeitserziehungslager verurteilt. Nach der Wende im Herbst 1989 wurde Herr Schirmer als Mitbegründer des „Bautzen-Komitees“, ein Verband ehemaliger politischer Häftlinge, aktiv. Seit 1997 arbeitete er im Verband als Vorsitzender bis zu seinem Abschied im Mai 2001 aus gesundheitlichen Gründen. Mit Hilfe von Ausgrabungen und dem Studium von Dokumenten des Roten Kreuzes gelang es Herrn Schirmer nachzuweisen, dass in Bautzen unter der Sowjetmacht von 1945 bis 1950 ca. 4.180 Menschen verhungerten oder an TBC starben. Einen Großteil der Namen enthält das von Herrn Schirmer erstellte Bautzner Totenbuch. Eine von Herrn Schirmer entworfene und initiierte Gedächtniskapelle für die Opfer bildet den Höhepunkt seines Wirkens. Am 13. September 2000 wurde die Kapelle mit einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht und vom Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Herrn Prof. Dr. Biedenkopf, an das Bautzen-Komitee übergeben. In der Kapelle liegt das von Herrn Schirmer rekonstruierte Totenbuch.

Dr. Alois Streich, Berlin
Herr Dr. Alois Streich hat sich beruflich sowie ehrenamtlich der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik gewidmet. Herr Dr. Streich leistete beim Aufbaustab für das Landesarbeitsamt und später als Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen Aufbauarbeit bei der sächsischen Arbeitsverwaltung und sorgte mit hohem Sachverstand und großem Fingerspitzengefühl dafür, dass eine für die neuen Bundesländer beispielhafte Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik gewährleistet werden konnte. Dabei legte er besonderen Wert auf eine situationsbezogene und flexible Anwendung des aus der Zeit vor 1989 entstandenen Rechts, so dass dieses den ostdeutschen Bedingungen Rechnung trug. Zudem engagierte sich Herr Dr. Streich ehrenamtlich mit großem persönlichem Einsatz beim Aufbau des Berufsförderungswerkes Dresden als Zentrum für berufliche Rehabilitation, um behinderten Menschen eine verbesserte Teilhabe in der Gesellschaft und im Beruf zu ermöglichen. Besonders setzte sich Herr Dr. Streich bei der Bundesanstalt für Arbeit für die Errichtung eines Förderzentrums Mittelsachsens ein. Dieses Projekt wurde dank seiner Initiative vom Landesarbeitsamt unterstützt, so dass innerhalb von fünf Jahren 500 neue dauerhafte Arbeitsplätze im Hightech-Bereich in Flöha und Umgebung geschaffen werden konnten.

Hans-Heinrich Träger, Mülsen St. Jacob (bei Zwickau)
Herr Hans-Heinrich Träger hat sich durch sein außerordentliches berufliches sowie ehrenamtliches berufständisches und historisches Engagement herausragende Verdienste erworben. Herr Hans-Heinrich Träger ist seit 1962 selbstständiger Handwerksmeister im Goldschmiedehandwerk in seiner Heimatstadt Mülsen St. Jacob und seit dieser Zeit auch Mitglied der Handwerkskammer Chemnitz, bis 1990 Handwerkskammer Karl-Marx-Stadt. Dank seiner Mitwirkung entstand nach 1989 die Gold- und Silberschmiede-Innung Südwest-Sachsen. 1994 wählten ihn die Mitglieder der neu gegründeten Innung des Gold- und Silberschmiedehandwerkes zu ihrem Obermeister. Darüber hinaus widmet sich Herr Träger der Traditionspflege und der historischen Aufarbeitung dieses traditionsreichen Handwerkes. Er erarbeitete Chroniken und baute in seinem Heimatort ein historisches Museum auf. Über seine ehrenamtlichen Tätigkeiten und seine unternehmerischen Aktivitäten hinaus hat sich Herr Träger für die Erforschung der historischen Handwerkskunst und der damit verbundenen Darstellung und Dokumentation im öffentlichen gesellschaftlichen Leben eingesetzt.

Die Verdienstmedaille des Verdienstordens erhält:

Petra Ilona Ludwig Großsteinberg (bei Grimma)
Frau Petra Ilona Ludwig engagiert sich beruflich und ehrenamtlich im sozialen Bereich und kümmert sich als Mitarbeiterin des sozialen Dienstes im Krankenhaus Grimma um die sozialen Belange und Interessen kranker und behinderter Menschen. Neben Ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sich Frau Ludwig im Verband „Interessenvereinigung für Körperbehinderte des Muldentalkreises“ und ist bereits seit mehr als acht Jahren für diesen auch im Vorstand tätig. Im Jahre 2000 übernahm sie das Amt der Schatzmeisterin, welches sie bis heute innehält. Viel Zeit und Kraft wendet Frau Ludwig zudem seit nunmehr zehn Jahren als ehrenamtliche Richterin des Sozialgerichtes auf. Das Besondere in der Biographie von Frau Ludwig ist jedoch, dass sie selbst auch im privaten Bereich sozial stark gefordert ist. Seit 25 Jahren sorgt sie aufopferungsvoll für ihren durch einen Motorradunfall schwer hirngeschädigten Ehemann. Der Unfall ereignete sich noch vor der Eheschließung, und dennoch hat Frau Ludwig zu einer unbekannten Zukunft „ja“ gesagt. Bis heute pflegt sie ihren Mann liebevoll im gemeinsamen Haushalt. Sie hat mit dieser Entscheidung eigene Wünsche und Vorstellungen der bestehenden Situation unterordnen müssen, aber ihrem Mann ein Leben in Würde, Zuwendung und Liebe erhalten. Aufgrund ihrer erheblichen sozialen Erfahrungen, sowohl aus dem privaten als auch dem beruflichen Bereich, und der daraus resultierenden Kompetenzen ist Frau Ludwig ein stets gesuchter und geschätzter Ansprechpartner bei der Lösung unterschiedlichster sozialer Probleme und Fragestellungen.


Kontakt

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Regierungssprecher Ralph Schreiber
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