Umweltallianz Sachsen. Für einen umweltgerechten und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort

16.06.1998, 00:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG MIT: Sächsische Industrie- und Handelskammern; Sächsische Handwerkskammern; Landesverband der sächsischen Industrie; Vereinigung der Arbeitgeberverbände Sachsen

43/98 Der Freistaat Sachsen wird neue Wege für eine umweltverträgliche und zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung gehen. Dies haben heute (Dienstag, den 16. Juni) in Dresden Kammern und Verbände der Wirtschaft in Zusammenarbeit mit Umwelt- und Wirtschaftsministerium durch Unterzeichnung der "Umweltallianz Sachsen" vereinbart. Ziel ist es, die Eigenverantwortung der Unternehmen zu erhöhen und sie von behördlichen Berichts- und Dokumentationspflichten zu entlasten. Dieser "Rückzug" von Staat und Ordnungsrecht (Deregulierung) soll seitens der Unternehmen mit effizientem und zukunftsweisendem betrieblichen Umweltschutz honoriert werden.

Mit Unterzeichnung des Abschlußdokumentes bekennen sich beide Seiten - Wirtschaft und Verwaltung - zu einem partnerschaftlichen Dialog für eine weitere Entlastung der Umwelt und verpflichten sich freiwillig zu konkreten wechselseitigen Maßnahmen. In Auszügen:

Verpflichtungen der Staatsregierung
· Unternehmen werden durch die Staatsregierung von Regulierungen entlastet und in ihrer Eigenverantwortung gestärkt.
Beispiel: Unternehmen, die im Rahmen des EU-Öko-Audits (Überprüfung der Umweltsituation eines Unternehmens + Zertifizierung) registriert sind, werden von Kontroll - und Berichtspflichten (z.B. Ersetzen des jährlichen Abfallberichtes durch Öko-Audit-Dokumentation, damit Vermeidung von Doppelarbeit, Zeit- und Kostenersparnis) entlastet.
· Die Staatsregierung wird kleine und mittelständische Unternehmen bei Umweltschutzberatungen und beim Aufbau von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen nach dem Förderprogramm des sächsischen Wirtschaftsministeriums mit jeweils 2,5 Mio. ECU in den Jahren 1998 und 1999 und in den Folgejahren im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel unterstützen.
· Die Staatsregierung hat für die Umweltallianz Sachsen ein Teilnahme-Logo erarbeitet. Mit diesem Logo können teilnehmende Betriebe werben und öffentlich auf ihr Umwelt-engagement hinweisen.

Verpflichtungen der sächsischen Wirtschaft:
· Die unterzeichnenden Kammern und Verbände verpflichten sich bei ihren Mitgliedern nachdrücklich daraufhinzuwirken, daß sich 200 Unternehmen im Freistaat Sachsen bis Ende des Jahres 2002 einer Umweltprüfung nach EU-Öko-Audit-Verordnung unterziehen. Hierauf sollen in der Umweltallianz vereinbarte Informationsseminare, verwaltungsrechtliche Erleichterungen und Fördermaßnahmen hinwirken.
· Das sächsische Handwerk verpflichtet sich, nachdrücklich darauf hinzuwirken, daß sich bis Ende 2002 mindestens 250 Handwerksbetriebe an der Umweltallianz Sachsen beteiligen. Es wird darüber hinaus ein Umweltsiegel für sächsische Handwerksunternehmen einführen und überwachen.
· Die sächsische Wirtschaft unterstützt aktiv die Verpflichtung der deutschen Klimavorsorge.

Teilnahme: An der Umweltallianz Sachsen können Einzelunternehmen, Verbände und sonstige Einrichtungen der Wirtschaft mit Standort in Sachsen teilnehmen. Zur Teilnahme berechtigen u.a. folgende freiwillige Leistungen, die von der Geschäftsstelle "Umweltallianz Sachsen" (SMU: Tel. 0351/564-2338)bestätigt werden müssen:
– Durchführung einer betrieblichen Umweltprüfung
– Teilnahme am EU-Öko-Audit
– Einführung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14.000 ff.
– Einführung eines Umweltmanagementsystems in Handwerksbetrieben nach den Kriterien zur Vergabe des Umweltsiegels für das Handwerk
– Erstellung und Umsetzung branchenspezifischer Umweltkonzepte (nur für Verbände)
– Einsatz nachwachsender Rohstoffe

Unterzeichner: Die Umweltallianz Sachsen wurde heute im Blockhaus in Dresden unterschrieben und öffentlich verkündet. Unterzeichner sind:

1. Für die Sächsische Staatsregierung: Arnold Vaatz, Sächsischer Staaatsminister für Umwelt und Landesentwicklung; Dr. Kajo Schommer, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit
2. Für die sächsische Wirtschaft: Hartmut Paul, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden; Christian Bloch, Präsident der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau; Dr. Rudolf Sommerlatt, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig; Bernd Rendle, Präsident der Handwerkskammer Dresden; Wolfgang Rühlig, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz; Joachim Dirschka, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig; Prof. Dr. Claus Rüger, amtierender Präsident des Landesverbandes der Sächsischen Industrie e.V.; Manfred Kreutel, Präsident der Vereinigung der Arbeitgeberverbände in Sachsen e.V.
Weitere Informationen zur Umweltallianz Sachsen sowie der Vertragstext der Umweltallianz sind dem "Kursbuch Umwelt" zu entnehmen. Das Kursbuch Umwelt ist ein unregelmäßig erscheinendes Journal des Umweltministeriums, das anläßlich der Umweltallianz Sachsen erstmals in einer Auflage von 10.000 Exemplaren erscheint. Die Zeitschrift kann gegen Erstattung der Versandgebühr bezogen werden bei: Sachsenwerbung Formulardruck- GmbH; Dornblüthstr. 14, 01277 Dresden; Tel./Fax: (0351) 31840-10/-11


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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