Zugang zu Literatur ist ein Menschenrecht

23.04.2010, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

UNESCO-Welttag des Buches: Ministerin von Schorlemer übergibt Buch in Braille-Schrift an Schülerin der Wladimir-Filatow-Schule

"Die Teilhabe an der Gesellschaft und damit auch der barrierefreie Zugang zu Wissen und Kunst sind ein Menschenrecht", sagte Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Sabine von Schorlemer anlässlich ihres Besuchs in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB). "Bücher in Braille-Schrift ermöglichen blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen das Eintauchen in die Welt der Literatur." Die DZB öffne mit Ihrer Arbeit aber auch den Blick für die Herausforderungen des demographischen Wandels. Alterssehschwäche dürfe nicht dazu führen, Literatur nicht mehr genießen zu können. "Die Zukunft des Buches muss auch deswegen barrierefrei sein, damit die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft vermehrt Berücksichtigung im Alltag finden", ergänzt die Ministerin.
In einer Feierstunde unter dem Motto "Die Zukunft des Buches barrierefrei" in der DZB überreichte Ministerin von Schorlemer einer sehbehinderten Schülerin der Leipziger Wladimir-Filatow-Schule das von renommierten Kinder- und Jugendbuch-Autoren verfasste UNESCO-Welttags-Buch "Ich schenk dir eine Geschichte" in Blindenschrift. Das Buch wird zeitgleich zum Erscheinen auf dem Buchmarkt deutschlandweit auch an alle Blindenschulen verschickt. Damit steht es zeitgleich sehenden und nichtsehenden Lesern zur Verfügung. Unterstützt wird diese Aktion durch großzügige Finanzierung des Fördervereins "Freunde der DZB e.V.".
Zuvor hatte sich die Ministerin auf einem Rundgang durch das Ephraim- Carlebach-Haus über die Arbeit der DZB informiert. Besonders fasziniert zeigte sich von Schorlemer von den vielfältigen Möglichkeiten, Informationen sehbehindertengerecht aufzubereiten, ob mittels Punziermaschinen zur Herstellung von Braille-Schrift oder der Reliefanfertigung von visuellen Inhalten. Dr. Thomas Kalisch, Direktor der DZB: "Die DZB ist eine Einrichtung, in der sich Tradition und Moderne der Buchkunst vereinen. Braillebücher und tastbare Abbildungen werden hier in der ältesten öffentlichen Blindenbücherei Deutschlands hergestellt. Gleichzeitig entwickeln IT- und Verlags-Experten im Projekt Leibniz den barrierefreien Zugang zum digitalen Buch, welches auf Speichermedien oder über das Internet zum Anwender gelangt. Unser Motto "Die Zukunft des Buches barrierefrei" verdeutlicht, wie eng die Veränderungen auf dem Buchmarkt mit den Entwicklungen in der DZB verbunden sind und welche Potenziale in einer barrierefreien Informationsgesellschaft liegen."
2011 richtet die DZB, die als Staatsbetrieb beim Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ressortiert, den Weltkongress "BRAILLE21" in Leipzig aus.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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