Katar will mit Sachsen-Knowhow Fische züchten

16.04.2010, 09:48 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (16. April 2010) - Fische züchten in der Wüste, ohne die knappen Ressourcen an Wasser anzuzapfen? Mit technischem Wissen aus Sachsen soll diese Vision im Golfstaat Katar bald Wirklichkeit werden. Der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Johannes Beermann, hat dazu bei einer Reise an den Persischen Golf erste Kontakte geknüpft. Unternehmen im Freistaat könnten damit weitere lukrative Aufträge an Land ziehen.

Der Minister Katars für Handel und Internationale Kooperation, Khalid bin Mohamed Al-Attiya, will als Ergebnis eines Gesprächs mit Beermann eine Delegation des Landes nach Sachsen schicken, die sich unter anderem für die Wasserreinigungstechnologie der Busse GmbH in Leipzig interessiert. Geplanter Besuchstermin ist im Herbst diesen Jahres.

Mit der Technologie wird auch Fischzucht in wasserarmen Gegenden möglich. Neben dem Wasser werden auf diese Weise auch die Fischbestände in Meeren, Flüssen und Seen geschont. Denn Busse hat mit Hilfe des Umweltbundesamts ein Verfahren entwickelt, das keinen Wasseraustausch mehr verlangt. Das Wasser wird durch feinste Biomembranen filtriert. Bakterien, Viren und Rückstände von Futterzusatzstoffen und Medikamente werden so entfernt. Eine umweltschonende Technologie, die gerade für Länder mit Wasserknappheit interessant ist.

Ein weiteres Ergebnis der Reise, die Beermann und eine Wirtschaftsdelegation aus Sachsen in den vergangenen fünf Tagen zunächst nach Abu Dhabi und dann nach Katar geführt hat, könnte der Omeras Gruppe im sächsischen Lauter zu Gute kommen: Denn die Delegation aus Katar interessiert sich nach den Worten von Beermann auch für deren Emaille-Technik.

Omeras bietet Emaille-Paneele, mit denen sich beispielsweise U-Bahn-, Busstationen und Straßentunnel auskleiden lassen. Sie gelten als besonders resistent gegen Verkratzungen und Verunreinigungen, etwa durch Graffitis, und als langlebig. 2009 kleidete Omeras rund 5.200 Quadratmeter der Metrostationen in Algier mit Paneelen aus Emaille aus.

Auch hier sollen im Herbst konkrete Projekte mit Katar vereinbart werden, erwartet Beermann. "Die Golfregion ist ein zentraler Baustein in unserer Strategie, mehr Investoren nach Sachsen zu locken", erklärt er am Freitag den Hintergrund seiner Reise an den Golf.


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

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