Jurk: „Gute Chancen für sächsische Automobilzulieferer in Kaluga“

22.04.2009, 10:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sächsische Netzwerke auch im Ausland von Vorteil

Sachsen und die russische Region Kaluga wollen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Automobilzulieferindustrie und im Werkzeugmaschinenbau vertiefen. Das vereinbarten Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) und der Vizegouverneur des Gebietes Kaluga Maxim Akimow. „Mit der Ansiedlung von VW, der Lkw-Produktion von Volvo und der Peugeot-Citroen-Gruppe in Kaluga steht jetzt die Schaffung der entsprechenden Automobilzulieferstruktur auf der Agenda. Das ist eine große Chance für unsere sächsischen Firmen“, sagte Jurk während seines zweitägigen Aufenthalts in der Region Kaluga.

Um kleinen Unternehmen den Einstieg in die boomende Region 200 Kilometer südwestlich von Moskau zu erleichtern, wurde der Vorschlag von Wirtschaftsminister Jurk aufgegriffen, ähnlich den sächsischen Technologiezentren so genannte Miniparks zu schaffen. Dort können sich Firmen einmieten und müssen so weder Flächen kaufen noch selbst bauen. „Diese Miniparks erleichtern kleinen und mittleren Unternehmen die Entscheidung, den Schritt auf den russischen Markt zu wagen“, so Jurk. Mit den großen Ansiedlungen von Automobilproduzenten, die viele kleine Investoren nach sich ziehen, ist Kaluga eine der stärksten Wirtschaftsregionen Russlands. „Wir wollen sicherstellen, dass sächsische Firmen am Aufbau der Automobilbaustrukturen in Kaluga beteiligt sind. Damit werden die Arbeitsplätze der Stammunternehmen in Sachsen gesichert.“
Durch den Aufbau von Kooperationen oder durch die Gründung von joint ventures sollen außerdem lokale Firmen fit gemacht werden für die Anerkennung als Zulieferer mit internationalem Niveau.

Seit drei Jahren unterstützt Minister Jurk die Zusammenarbeit von VW und der Regierung Kaluga. Gemeinsam mit der Delegation besichtigte er die Baustelle des VW-Werks. Der Bau des 30 000 Quadratmeter großen Presswerkes und der Zuschneideanlage wurden vom Dresdener Unternehmen A+S Consult geplant und nun bauüberwacht. Außerdem hat das Ingenieurbüro, das 60 Mitarbeiter hat, auch die komplette Bauplanung und -überwachung für das VW-Werk in Kaluga übernommen. Ebenfalls liegt in den Händen der sächsischen Firma die Planung und Erschließung der fünf Gewerbeflächen in Kaluga. Insgesamt arbeitet die Firma in dieser russischen Region an einem Auftragsvolumen von knapp 5 Millionen Euro. „Das Unternehmen bietet an, potentiellen Investoren in Kaluga Türen zu öffnen und bei der Planung zu helfen. Sächsische Netzwerke können eben auch im Ausland von Vorteil sein“, stellte der Minister fest.

Sachsen und die russische Region Kaluga wollen künftig auch eng bei der Ausbildung von Fachkräften für die Automobilindustrie zusammenarbeiten. Das VW-Bildungsinstitut Zwickau, die Richard Hartmann-Schule Chemnitz , die IHK Südwestsachsen und die Kalugaer Ausbildungsstätte „Automotiv“ vereinbarten, ein dem deutschen ähnliches duales Berufsausbildungssystem zu schaffen. Hierbei soll bei der Erstellung von Lehrplänen oder der Ausbildung von Personal geholfen werden. „Das ist eine wichtige Unterstützung beim Aufbau der Zulieferindustrie für den Automobilbau in Kaluga. In den Automobilwerken und Zulieferindustrien werden in kommenden Jahren bis zu 10 000 Facharbeiter benötigt. Aus- und Weiterbildung ist deshalb ein großes Thema. Daran wollen sich auch sächsische private Bildungsträger beteiligen“, sagte Jurk.

„Unsere sächsischen Werkzeugbauer sind hier ebenfalls sehr gefragt“, so Wirtschaftsminister Jurk. „Denn die Bereitstellung und Instandhaltung von Werkzeugen für Kunststoff und Blechteile werden dringend benötigt.“ Aus diesem Grund fand auf Wunsch der Kalugaer ein Technologieforum statt, bei dem sächsische Firmen ihre Kompetenz in der Entwicklung und Herstellung von Formen präsentierten.

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