Kabinett beschließt Ziele für Klimaschutz

03.03.2009, 13:41 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ziel: 24 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bis 2020

Sachsens Kabinett hat heute konkrete Ziele für die künftige sächsische Klimaschutz- und Energiepolitik beschlossen. Wie die Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Frank Kupfer so-wie Wirtschaft und Arbeit Thomas Jurk informierten, sollen die jährlichen energiebedingten CO2-Emissionen durch eigene politische Weichenstellungen des Freistaates um 6,5 Millionen Tonnen verringert werden. Zusammen mit den Effekten aus dem europaweit geregelten Emissionshandel beträgt die Verringerung des CO2-Ausstoßes dann sogar 13,4 Millionen Tonnen. Zugleich soll sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im selben Zeitraum auf mindestens 24 Prozent erhöhen. Die Minderung der CO2-Emissionen soll vor al-lem durch besser gedämmte Gebäude, effizientere PKW-Motoren und mehr Blockheizkraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung erreicht werden. Zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien soll unter anderem das so genannte „Repowering“ von Windkraftanlagen beitragen. Die Zahl der Anlagen soll dabei verringert, die Gesamtstromproduktion gleichzeitig aber erhöht werden. Darüber hinaus ist eine stärkere Nutzung von Biomasse geplant.

„Unsere Ziele sind ambitioniert, aber auch realisierbar“, so Umweltminister Frank Kupfer. „Die Vorgaben gehen deutlich über die europäischen und deutschen Klimaschutzziele hinaus. Wir wollen sie durch vielfältige Aktivitäten erreichen. Der Aktionsplan Klima und Energie vom Juni 2008 mit seinen weit über 200 Maßnahmen bildet dafür den Rahmen.“

"Mehr Nachhaltigkeit in der Energiewirtschaft ist für Sachsen auch entscheidend als Wirtschaftsstandort", betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk. Die Industrie im Bereich der Erneuerbaren Energien, allen voran die Photovoltaik, sei jetzt schon ein Jobmotor in Sachsen. „Energie ist ein großer Kostenfaktor. Darum sind Energieinvestitionen auch Zukunftsinvestitionen, bei den Erneuerbaren Energien ebenso wie bei der Energieeffizienz in jedem ein-zelnen Unternehmen. Das gilt insbesondere auch angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise.“

Beispiele für bereits erfolgreich umgesetzte Maßnahmen sind die Erleichterung des Energieeinspar-Contractings für Kommunen, die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in den staatlichen Gebäuden im Sinne einer Vorbildfunktion, die landesweite Einführung des Sächsischen Gewerbeenergiepasses, der Start der Verbundinitiative „Erneuerbare Energien Sachsen“ (EESA) zur Stärkung der Industrie, die in Sachsen in diesem Bereich entstanden ist, die Förderung von Modellvorhaben für energieeffiziente und emissionsarme Fahrzeuge für den Öffentlichen Personennahverkehr, die intensive Informations- und Beratungstätigkeit der Sächsischen Energieagentur (SAENA) durch Internetangebote zur Passivhausbauweise, Veranstaltungen im Rahmen des Kommunalen Energie-Dialogs Sachsen oder Wettbewerbe für private Haushalte.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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