Aufatmen für Leppersdorf

27.07.2016, 08:36 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Landesdirektion gibt grünes Licht für den nördlichsten Abschnitt des Neubaus der S 177

Die Landesdirektion Sachsen hat das Planfeststellungsverfahren für den Neubau des Teilabschnitts der S 177neu von Radeberg bis zur Autobahn A 4 zwischen dem teilweise bereits fertiggestellten Bauabschnitt – Ortsumgehung Großerkmannsdorf/Ortsumgehung Radeberg – und der S 95 nördlich der A 4 abgeschlossen. Die Länge der Baustrecke beträgt ca. 6.680 Meter, davon entfallen 5.300 Meter auf die S 177neu und 1.380 Meter auf die S 95neu.

Der S 177neu wird der Regelquerschnitt 15,5 mit drei Fahrspuren zu Grunde gelegt. Nördlich der neuen Autobahnanschlussstelle „Pulsnitz“ wird die S 95neu zweispurig weitergeführt werden.

Die ersten 300 Meter der Neubautrasse waren bereits mit einem Beschluss des Regierungspräsidiums Dresden vom 13. Juli 2004 planfestgestellt worden. In diesem Bereich ist es nun infolge einer Trassenoptimierung nördlich des Knotenpunktes S 177neu/S 158 jedoch erforderlich, von dem bereits planfestgestellten Verlauf der S 177 geringfügig abzuweichen. Gleichzeitig wird die alte S 95 auf 300 Metern auf eine Breite von vier Metern zurückgebaut.

Im weiteren Verlauf in nordöstlicher Richtung bis südlich von Leppersdorf orientiert sich die Linienführung am Korridor des vorhandenen Verkehrsweges der S 95. Die Ortslage von Leppersdorf wird westlich umfahren und südlich bzw. nördlich der Ortslage an die neue Verkehrsanlage angebunden. Die Querung der Autobahn A 4 erfolgt bei der im Rahmen der Baumaßnahme zu verlegenden Anschlussstelle „Pulsnitz“. Die neue Anschlussstelle liegt ca. 1.000 Meter westlich der bisherigen Anschlussstelle.

Südlich von Leppersdorf wird die S 95 teilweise zurückgebaut und zur Kreisstraße bzw. Gemeindeverbindungsstraße umgewidmet. Sie dient zukünftig in diesem Bereich der Erschließung der Wohnsiedlung Kamenzer Straße und der „Sandgrube und Deponie Radeberg“. Darüber hinaus wird mit dieser Wegebeziehung eine Verbindung zwischen Radeberg und Leppersdorf für den Rad-, Anlieger- und Wirtschaftsverkehr geschaffen.

Nördlich der A 4 kreuzt die Neubautrasse der S 177 die Taleinschnitte von zwei Fließgewässern (Faules Floß und Kleine Röder) in Dammlage und endet schließlich an der S 95. Ebenfalls nördlich der BAB A 4 werden die Hochwasserrückhaltebecken „Faules Floß“ und „Kleine Röder“ errichtet. Der Straßendamm der S 95neu und der Damm des Autobahnzubringers werden als Absperrdamm ausgebildet.

Insgesamt beinhaltet die Planfeststellung

– die Errichtung von Brückenbauwerken über die Kleine Röder und den Deponieteich sowie über einen Weg
– den Bau der Anschlussstellen Leppersdorf Süd und Leppersdorf Nord
– die Überführungen der Kreisstraßen K 9254 und K 9250
– den Bau und die Ertüchtigung von Wirtschaftswegen
– den Bau von vier Regenrückhaltebecken
– die Überführung der S 177neu über die BAB A4
– den Bau der BAB-Anschlussstelle Pulsnitz
– den Bau von Überflughilfen für Fledermäuse
– den Bau von Kleintierdurchlässen
– den Bau eines Lärmschutzwalls in Höhe Kamenzer Straße 17 bis 19 in Leppersdorf
– die Herstellung und Neuordnung der Medien
– die Neuanlage von Entwässerungseinrichtungen und
– Maßnahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung.

Die S 177 ist eine wichtige Hauptverkehrsachse zwischen Pirna und Radeberg.

Mit dem schrittweisen Ausbau der S 177 zwischen Pirna und Radeberg sind Verlagerungen in den Verkehrsströmen eingetreten. Durch die Inbetriebnahme der S 177-Ortsumgehung Großerkmannsdorf/Ortsumgehung Radeberg führt augenblicklich die attraktivste Route zur BAB A 4 über die S 95 zur Anschlussstelle Pulsnitz. Die Verlage-rung des Verkehrs auf die S 95 ging mit einem erheblichen Anstieg der Verkehrsbelastung in der Ortslage Leppersdorf einher und hatte dort wachsende Lärmbeeinträchti-gungen und stärkere Belastung durch Abgase und Feinstaub zur Folge. Dabei wird der-zeit auch der Radverkehr auf der Fahrbahn mitgeführt und stellt auf Grund der beengten Verhältnisse innerhalb der Ortschaft eine Gefahrenquelle für alle Verkehrsteilnehmer dar. Einen weiteren Gefahrenpunkt bilden die vielen Einmündungen und Anschlüsse von Zufahrten und Wegen.

Die genannten Unzulänglichkeiten können mit dem Neubau des planfestgestellten Abschnittes der S 177 abgestellt werden.

Zur Kompensation der durch den Neubau der Verkehrstrasse bedingten Eingriffe in Natur und Landschaft sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen. Dazu gehören der Rückbau nicht mehr benötigter Straßenabschnitte, das Wiederherrichten von Baustelleneinrichtungsflächen, die Anlage von Gehölzpflanzungen, Baumreihen und Krautsäumen. Darüber hinaus ist die Anlage von Waldflächen, die Entwicklung von ar-tenreichem Extensivgrünland, die Anlage und Ertüchtigung von Kleingewässern, sowie die Anlage von Feldlerchenfenstern vorgesehen.

Der festgestellte Plan zum Neubau der S 177 wird für zwei Wochen für Jedermann zur Einsicht öffentlich ausgelegt. Der genaue Auslegungszeitraum und -ort werden vorher ortsüblich bekannt gemacht.


Kontakt

Landesdirektion Sachsen

Pressesprecherin Valerie Eckl
Telefon: +49 371 532 1010
Telefax: +49 371 532 271016
E-Mail: presse@lds.sachsen.de

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