Klepsch: Modellprojekt mit Signalwirkung für die Bundespolitik

28.06.2016, 11:38 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

ARMIN startet Medikationsmanagement

Die Arzneimittelinitiative ARMIN ist ein Modellprojekt der AOK PLUS, der Kassenärztlichen Vereinigungen Sachsen und Thüringen sowie des Sächsischen und Thüringer Apothekerverbandes. Mit dem Modellvorhaben soll die Qualität und Wirtschaftlichkeit der
Arzneimittelversorgung erhöht werden.

Am 1.7.2016 startet die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen ARMIN nun mit dem Medikamentationsmanagement das Herzstück des Modellprojektes.

»Mit ARMIN haben alle Beteiligten ein innovatives und wegweisendes Projekt zur Umsetzung gebracht. Es verbessert die Kommunikation zwischen Arzt, Apotheker und dem Patienten und schafft mehr Sicherheit für die Arzneimitteltherapie. Gerade ältere und chronisch kranke Menschen, die dann besonders viele Medikamente gleichzeitig benötigen, können davon profitieren«, erklärte die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch heute bei der Vorstellung des Projektes.

Im Rahmen des Medikationsmanagements prüfen Arzt und Apotheker gemeinsam die verordneten und rezeptfreien Medikamente auf Wechselwirkungen sowie auf mögliche Unverträglichkeiten. Durch das Zusammenspiel aller Partner mit der Einbringung der
jeweiligen Fachkompetenzen entsteht ein Gesamtüberblick der Medikation des Patienten.

  • ARMIN als Vorreiter für neues E-Health-Gesetz

Das Modellprojekt hat auch eine bundesweite Vorbildwirkung, denn erstmals im deutschen Gesundheitssystem können sich Ärzte und Apotheker zur medikamentösen Therapie von Versicherten qualifiziert online austauschen. »Ich gehe davon aus, dass dieses Modellprojekt auch Signalwirkung für die Bundespolitik haben wird. Mit ARMIN zeigen wir, was möglich ist«, so Ministerin Klepsch.

Denn das E-Health-Gesetz sieht zum 1. Oktober 2016 einen Medikationsplan vor, allerdings bis 2018 nur in Papierform. Damit geht das sächsisch-thüringische Modellprojekt über die Regelungen des E-Health-Gesetzes hinaus.

Seit Jahresbeginn wurde für das Modellprojekt zunächst eine Pilotierungsphase mit insgesamt 80 Ärzten und Apothekern durchgeführt. Derzeit beteiligen sich rund 1.500 Ärzte und Apotheker in Sachsen und Thüringen an dem Modellprojekt. Ziel ist es, dass möglichst viele Patienten von den Leistungen des Medikationsmanagements profitieren können. Derzeit nehmen rund 300.000 Versicherte der AOK PLUS dauerhaft mindestens fünf Arzneimittel gleichzeitig ein und erfüllen damit die Zugangskriterien.
Andere Krankenkassen können ab 2017 dem Modellprojekt beitreten. Vertragslaufzeit ist derzeit bis 2018. Die Partner schließen eine Verlängerung nicht aus und setzen danach auf die Überführung der Inhalte des Projekts in die Regelversorgung.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
E-Mail: presse@sms.sachsen.de
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