Einsatz für Sachsens Natur ist Ehrensache

18.06.2016, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Schmidt zeichnet verdiente Naturschützer aus

Umweltminister Thomas Schmidt hat heute (18. Juni 2016) in Kohren-Sahlis (Landkreis Leipzig) ehrenamtliche Naturschützer aus ganz Sachsen für ihre Arbeit ausgezeichnet. Beim Jahrestreffen der ehrenamtlichen Naturschützer unterstrich der Minister die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Naturschutz: „Der größte Wert unserer Schutzgebiete und -güter sind neben den eigentlichen Naturschätzen Menschen wie Sie, die sich für die Natur begeistern, sich mit Freude für sie einsetzen und das Bewusstsein weitertragen, wie wichtig der Naturschutz ist.“

Im ehrenamtlichen Naturschutzdienst in Sachsen engagieren sich derzeit rund 1 100 Mitglieder. Unter anderem für die Überwachung und Beobachtung von Schutzgebieten und Arten ist ihre Arbeit unverzichtbar. Sie kümmern sich um Biotope und führen Artenschutzmaßnahmen durch. Ihre Informationen an die Naturschutzbehörde sind ebenso wertvoll wie Ihre Beteiligung an Dokumentationen.

Folgende Naturschutzhelfer sind mit einer Ehrenurkunde des Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft ausgezeichnet worden:

Herr Siegfried Illing aus Scheibenberg (geb. 1938)
ist seit über 40 Jahren Naturschutzhelfer. Hierbei hat er sein Engagement und Wissen als Naturschutzhelfer vor allem den Flächennaturdenkmalen „Schilfwiese am Scheibenberg“, „Bergwiese am Scheibenberg“ und „Kleinseggenwiese am Scheibenberg“ gewidmet. Als ehemaliger Falkner hat Siegfried Illing umfangreiche ornithologische Kenntnisse und als Jäger betont er das Verbindende beider Passionen zum Schutz der biologischen Vielfalt.

Herr Matthias Vogel aus Eppendorf (geb. 1958)
betreut seit vielen Jahren als Naturschutzhelfer des Landkreises Mittelsachsen die Flächennaturdenkmale „Eklogitfelsen“ und „Talaue der Großen Lößnitz am Bergmännel“. Er gründete bereits in den 80er-Jahren in Eppendorf die AG Naturschutz mit der er unter anderem am Projekt JuniorRanger des Landkreises erfolgreich teilnimmt. Herrn Vogel ist es als erstem im Landkreis gelungen, ein Kind aus seiner AG für die ehrenamtliche Naturschutzarbeit bis über den Schulabschluss hinaus zu begeistern.

Herr Joachim Ullrich aus Chemnitz (geb. 1936)
war bereits viele Jahre als Wegewart und ist seit 1997 im ehrenamtlichen Naturschutzdienst in Chemnitz tätig. Hier wirkt er seitdem als beständiger und zuverlässiger Betreuer verschiedenster Schutzgebiete in Einsiedel und als Amphibienbetreuer der Amphibienpopulation an den Brauereiteichen in Einsiedel. Herr Ullrich ist ein großer Kommunikator in Sachen Naturschutz. So pflegt er sowohl persönliche Kontakte zu Anwohnern, Landnutzern und öffentlichen Stellen als auch den Erfahrungsaustausch mit seinen Kollegen in den monatlichen Naturschutzhelfer-Veranstaltungen – immer die Suche nach Nachwuchs für den ehrenamtlichen Naturschutz im Blick.

Herr Hellmut Naderer aus Hartmannsgrün (geb. 1943)
ist ein Naturschützer auf allen drei Ebenen des Naturschutzes. Neben seiner vormaligen Tätigkeit als Behördenmitarbeiter ist er bereits seit 1990 ehrenamtlicher Naturschutzhelfer und fast so lange auch in unterschiedlichen Funktionen im NABU-Sachsen tätig. Und bereits vorher war er mit seinen Bemühungen um die Rettung der bedrohten Flussperlmuschel an einem Brennpunkt der Naturschutzarbeit präsent. Sein Engagement gilt vor allem dem überregional bedeutenden Schutzgebietssystem „Grünes Band“ sowie der Natura 2000-Gebietsbetreuung. Als Multiplikator wirkte Herr Naderer im Redaktionsbeirat der „Naturschutzarbeit in Sachsen“ und als Mitorganisator der beiden letzten „Sächsischen Naturschutztage“ mit.

Herr Tilo Jobst aus Nünchritz (geb. 1942)
trägt seit über 50 Jahren die geschützte Flora im Altlandkreis Riesa und Umgebung zusammen. Seine in dieser Zeit erworbenen Kenntnisse sind die Grundlagen für Pflegekonzepte besonderer Biotopkomplexe wie der Leckwitzer Schanze bei Nünchritz oder Artenschutzkonzepte, wie zum Beispiel für das Bartgras. Innerhalb des Vereins pro natura e. V., dessen Vorsitzender er mehrere Jahre war, und als Biologielehrer und Schulleiter verband er praktische naturschutzgerechte Pflege unter anderem des NSG „Winzerwiese“ mit Jugend- und Erwachsenenbildung.

Herr Uwe-Jens Bartling aus Pirna (geb. 1963)
ist seit 35 Jahren im Naturschutzdienst als ehrenamtlicher Naturschutzhelfer tätig. Seit 1978 ist er Mitglied der Fachgruppe Ornithologie. Schwerpunkte bildeten hierbei der Greifvogelschutz, einschließlich Beringung, sowie die Teilnahme an der jährlichen Erfassung der Wasservögel. Spezielle Artenschutzmaßnahmen für Schleiereule und Steinkauz bilden seit 15 Jahren einen Tätigkeitsschwerpunkt in der Artbetreuung. Ein besonderes Anliegen bei seiner Helfertätigkeit ist ihm die Bergung und Pflege von Fundtieren. 2015 übernahm er die Funktion des Regionalbeauftragten für die Region Königstein/linkselbisches Landschaftsschutzgebiet der Sächsischen Schweiz.

Herr Uwe Kretzschmar aus Dresden (geb. 1981)
beteiligt sich seit 2006 an der Horstbewachung und ist seit 2007 verantwortlicher Koordinator für ca. 40 Ehrenamtliche, die für diese Horstbewachungen entsprechend eingewiesen werden müssen. Mit der Horstbewachung durch Ehrenamtliche wird auch für die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen geworben und so die Vereinbarkeit von Sport und Naturschutz demonstriert. Nicht zuletzt wegen der Horstbewachung hat sich in den vergangenen 20 Jahren der Bestand der Wanderfalken im Elbsandsteingebirge kontinuierlich entwickelt.

Herr Gert Freyer aus Dresden (geb. 1931)
fühlte sich bereits im Jahr 1953 mit dem Eintritt in sein Berufsleben als Lehrer, u. a. für Biologie in Riesa, dem ehrenamtlichen Naturschutz verpflichtet. Es war ihm ein besonderes Anliegen, Kindern in Schule und Jugendlichen im Ehrenamt Naturschutzthemen zu vermitteln, die damals nicht zu den Lehrplänen einer Schule gehörten. Gert Freyer hat zudem maßgeblich für die Landschaftsschutzgebiete Glaubitzer Wald, Jahnatal und Elbhügelland an den Landschaftspflegeplänen mitgearbeitet. Von 1974 bis 1995 war Gert Freyer als Kreisnaturschutzbeauftragter für den Kreis Riesa tätig. Auch in seinem Ruhestand widmet er sich dem Schutz von vier Flächennaturdenkmälern.

Frau Andrea Michaela Kirsten aus Neuböhla (geb. 1957)
betreibt seit vielen Jahren zu Hause eine Wildtierauffangstation. Sie ist unermüdlich und bei Bedarf auch 24 Stunden im Einsatz, um verletzt aufgefundene Tiere gesund zu pflegen. Ziel ist dabei immer die Wiederauswilderung der genesenen Tiere. Da unter den Tieren unzählige geschützte Arten sind, zum Beispiel Weißstorch, Greif- und Singvögel, wurde sie 2011 als ehrenamtliche Naturschutzhelferin berufen. Frau Kirsten empfängt bei Bedarf auch Schulklassen und betreibt Öffentlichkeitsarbeit. Für ihre engagierte Arbeit wurde sie mit dem Heimatpreis in der Kategorie Natur im Jahr 2010 ausgezeichnet.

Herr Wilfried August aus Ebersbach (geb. 1954)
Sein Engagement für den Naturschutz begann nicht erst mit seiner Bestellung als Nauturschutzhelfer im Jahr 1996. Als solcher betreut er den Raum Colditz und Bad Lausick. In diese Tätigkeit fällt vor allem eine systematische Beobachtung des Vorkommens des Elbebibers entlang der Mulden. Sein umfassendes Wissen wird auch heute noch regelmäßig aufgefrischt und in der Betreuung und fachlichen Anleitung ehrenamtlicher Naturschutzhelfer im Landkreis Leipzig weitergegeben. All dies floss ein in das 470-seitige Werk „Die Vogelwelt der Muldentalregion um Grimma und Wurzen“, welches er in diesem Jahr gemeinsam mit Jens Müller herausgab. Kenner sehen es für die nächsten Jahre/Jahrzehnte als Standardwerk für die Ornithologie in Westsachsen an.

Herr Jens Müller aus Brandis (geb. 1968)
stand schon als Schüler mit dem damaligen Direktor des Berliner Tierparks, Prof. Dr. Heinrich Dathe oder auch dem langjährigen Leiter der Vogelschutzwarte Neschwitz, Dr. Gerhard Creutz, in fachlichem Kontakt. Er ist aktives Mitglied der Fachgruppe für Ornithologie & Herpetologie Falkenhain. 1995 wurde er zum Kreisnaturschutzbeauftragten des Landkreises berufen. Weiterhin ist er Mitglied im NABU Sachsen e. V. und im Verein Sächsischer Ornithologen. 1999 übernahm Jens Müller die Aufgabe eines Weißstorchbetreuers. Neben seinen eigenen Aktivitäten in der Natur ist Jens Müller vor allem auch ein Multiplikator. Zu diesem Spektrum gehören die Betreuung ehrenamtlicher Naturschutzhelfer im Landkreis Leipzig, Naturführungen für Interessierte in Brandis, seit 1995 besonders für Patienten der Brandiser Klinik, Veröffentlichung von naturkundlichen Beiträgen in der Lokalpresse, Ausstellungsgestaltung zum Thema „Natur und Naturschutz in Brandis und Umgebung“ 2002, aktive Mitarbeit im legendären „Rundblick“ und vieles mehr.

Herr Ingo Thienemann aus Kleinprießligk (geb. 1959)
Seit seinem 14. Lebensjahr engagiert sich Ingo Thienemann - durch das nicht unproblematische Leben in der Bergbauregion im Südraum von Leipzig sensibilisiert - für den Naturschutz. Seit 1986 leitet er Arbeitsgemeinschaften in Groitzsch und Pegau. Gemeinsam mit seinen kleinen „Naturdetektiven“ baut er Nistkästen, geht auf Exkursionen, gestaltet Schulgärten. Schon zur Tradition geworden ist seine jährliche Vogelstimmenführung im „Alberthain“ Pegau. Doch Ingo Thienemann betreibt nicht nur Naturschutz – er lebt ihn auch vor. Sein Zuhause ist ein in Handarbeit im Sinne von Ökologie und Naturschutz liebevoll restauriertes altes Haus. Letztendlich steht auch sein gesamtes Wirken - 2003 gründete er mit seiner Frau den „Landschaftspflegehof Harmonie“ - im Einklang mit der Natur.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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