Elektromobilität: Große Chancen für Sachsen

04.02.2016, 16:33 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Elektromobilität hat einen immer größeren Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen und wird zunehmend im Straßenbild sichtbar – egal ob als PKW, Nutzfahrzeug, Bus oder auch Fahrrad. Die Anzahl zugelassener Elektrofahrzeuge in Sachsen liegt derzeit bei über 860. In Deutschland sind knapp 33.000 Elektrofahrzeuge zugelassen. Die Zahlen zeigen, dass hier noch enormes Potenzial besteht.

Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig begrüßt daher den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, entsprechende Marktanreize zu schaffen und den Kauf mit einer Prämie von 5.000 Euro je Elektroauto zu fördern. Hintergrund dessen ist das Ziel des Bundes, bis zum Jahr 2020 rund eine Million E-Autos auf Deutschlands Straßen zu bringen.

Verkehrsminister Dulig: „Für die Mobilität der Zukunft, wie und womit wir uns fortbewegen werden, gibt es ganz unterschiedliche Szenarien. Ein Fakt bleibt jedoch: Die Reduzierung von Emissionen insbesondere in städtisch verdichteten Räumen ist weltweit eine der drängendsten Aufgaben. Und natürlich gehört zur Elektromobilität auch, dass ein möglichst hoher Anteil des Ladestroms aus nachhaltigen Energiequellen stammt.“

„Die Elektromobilität bietet vor allem uns in Sachsen große Chancen. Besonders für den hiesigen Automobilbau mit seinen rund 750 Zulieferern, Dienstleistern und Ausrüstern. Auch für die insgesamt rund 81.000 Beschäftigten in der Branche ist der erfolgreiche Wandel hin zur Elektromobilität wichtig“, so Minister Dulig. E-Mobilität umfasst Wertschöpfungsketten von der Rohstoffgewinnung (Lithium-Vorkommen im Osterzgebirge) über den Maschinen- und Anlagenbau (z. B. Ausrüstungen zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriemodulen), die Elektrochemie (Batteriezellen), die Elektrotechnik (Elektromotoren), die Leistungselektronik (Herstellung von Leistungshalbleiterbauelementen und leistungselektronischen Komponenten) bis hin zur Serienproduktion von Elektrofahrzeugen sowie den Fahrzeugeinsatz für gewerbliche oder private Zwecke (ÖPNV, Car-Sharing).

Verkehrsminister Martin Dulig: „Ein entscheidendes Kriterium für den Durchbruch der Elektromobilität in der Wirtschaft und bei der Bevölkerung ist neben einem wettbewerbsfähigen Preis und einer nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur, ganz besonders die Reichweite der Fahrzeuge. Deutschland, vor allem Sachsen, ist führend in der Batteriezellenforschung und bei der Entwicklung von Batteriemanagementsystemen. Unsere Industrie sollte ein großes Interesse daran haben, diese guten Forschungsergebnisse auch in unserem Land in die Produktion wettbewerbsfähiger Batteriesysteme zu überführen. Momentan sehe ich hier leider noch eine sehr große Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten.“

Das Ziel, die Anzahl der E-Autos auf den Straßen zu erhöhen setzt auch die entsprechende Ladeinfrastruktur voraus. In Sachsen gibt es derzeit 164 Ladestationen mit 448 Ladepunkten.

Der Freistaat engagiert sich seit Jahren im Bereich der Elektromobilität. Seit April 2012 ist das Schaufenster Bayern-Sachsen „ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET“ eines von vier bundesdeutschen Schaufenstern Elektromobilität. Rund 40 Projekte mit einem Gesamtvolumen von ca. 130 Millionen Euro und über 100 Partnern wurden im Schaufenster Bayern–Sachsen ELEKT-ROMOBILITÄT VERBINDET definiert.

Das Projekt „Elektrobus-Linie 79“ in Dresden ist dabei eines von 40 Schau-fenster-Vorhaben. Seit Juni 2015 ist das Ergebnis jahrelanger Forschung im täglichen Liniendienst der Dresdner Verkehrsbetriebe erlebbar. Auf der Buslinie 79 dreht ein rein elektrisch betriebener 12-Meter-Bus seine Runden. Die erste sächsische Elektrobuslinie bündelt das Know-how verschiedener Akteure aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Batteriespeicher und Verkehrsunternehmen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de

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