Indischer Experte Anand Kumar stellt Bildungsprogramm „Super 30“ an der TU Dresden vor

30.11.2015, 17:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ministerin Stange lobt Engagement für Bildungsgerechtigkeit und Förderung von Schülern aus ärmsten Bevölkerungsschichten

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange dankt dem indischen Erziehungswissenschaftler und Mathematiker Anand Kumar für seinen Besuch in Sachsen. „Ich freue mich sehr, dass Herr Kumar meiner Einladung gefolgt ist und danke ihm für sein Kommen“, erklärt die Ministerin. Der weltweit anerkannte Forscher und Pädagoge Anand Kumar besucht in dieser Woche Hochschulen im Freistaat Sachsen und stellt sein Bildungsprogramm „Super 30“ vor. Gestern präsentierte er dieses Programm an der TU Dresden der Ministerin und Vertretern sächsischer Hochschulen. „Ich bin beeindruckt, wie es Herrn Kumar und seinem Programm ‚Super 30‘ gelingt, Kindern aus ärmsten Bevölkerungsschichten den Weg in eine exzellente Bildung zu ermöglichen, ohne dass dafür Gebühren anfallen und Kosten entstehen. Mit Hilfe des Programms werden Mathematik-Talente entdeckt, gefordert und gefördert. Das ist ein richtiger Schritt zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Ich ermuntere alle sächsischen Experten, an den Erfahrungen des indischen Programms zu partizipieren“, so Wissenschaftsministerin Stange.

Anand Kumar ist der Begründer der Ramanujan School of Mathematics, die ein besonderes Programm zur Förderung sozial benachteiligter Schulabsolventen durchführt („Super 30“). Seit 2002 unterrichtet Kumar pro Jahr etwa dreißig begabte, aus armen Verhältnissen stammende Schüler und bereitet sie auf die Aufnahmeprüfung für das Indian Institute of Technology (IIT) vor. Dies zählt zu den besten und angesehensten wissenschaftlichen Einrichtungen Indiens und ist weltweit anerkannt. Zwischen 2003 und 2014 haben 308 von 360 Studenten, die an „Super 30“ teilgenommen haben, die Aufnahmeprüfung erfolgreich gemeistert. Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung sozial benachteiligter Kinder und genießt national wie international große Aufmerksamkeit. In diesem Jahr war Anand Kumar bereits von den Universitäten Harvard, Stanford und dem MIT in Boston sowie von der Universität Tokio eingeladen. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrendoktorwürden verschiedenster Universitäten.

Ministerin Stange lobt die gute Partnerschaft zwischen Deutschland und Indien sowie Sachsen und Indien. Insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Hochschulen sei diese Partnerschaft in den letzten Jahren stark ausgebaut worden. Es gebe neue Förderformate etwa des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD, aber auch zahlreiche bilaterale Forschungsprojekte.

So kooperiere die Universität Leipzig seit langem mit der renommierten Javaharlal Nehru University in New Delhi. Diese Kooperation werde durch das DAAD Programm „New Passages to India“ unterstützt, so dass künftig noch mehr Studierende und Doktoranden zwischen den Einrichtungen ausgetauscht werden könnten. „Wir freuen uns sehr, dass zahlreiche indische Studierende, indische Doktoranden und indische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Weg zu uns nach Sachsen gefunden haben, um hier bei uns in Sachsen zu studieren, zu promovieren und weiter zu forschen“, erklärt die Ministerin. Allein an der TU Dresden sind 200 Studierende aus Indien immatrikuliert. Darüber hinaus ermöglicht die TU Dresden für ausgewählte indische Masterstudierende aus einem der Indian Institutes of Technology Forschungsaufenthalte. Die TU Chemnitz ist mit mehreren hundert Studierenden geradezu ein „Indisches Zentrum“. Im Jahr 2014 waren in Chemnitz mehr als die Hälfte der indischen Studierenden in Sachsen eingeschrieben. Insgesamt studieren im Freistaat knapp über 1000 Inder, fast ausschließlich an den vier Universitäten.

„Ich bin davon überzeugt, dass für unsere Arbeit an den Hochschulen – ganz gleich ob in Indien oder in Deutschland – die Förderung von Mathematik-Kenntnissen eine wichtige Grundlage darstellt für den späteren Studienerfolg, insbesondere natürlich in den Ingenieur- und Naturwissenschaften, aber auch in den empirischen Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Auch wir in Sachsen sind stets dankbar für neue Ansätze, wie wir hier noch besser fördern können. Dabei gab Herr Kumar wertvolle Impulse“, so Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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