Sachsen tritt Bauhaus Verbund 2019 bei

13.10.2015, 12:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ulbig: „Historische und zeitgenössische Architektur“

Das Sächsische Kabinett hat heute den Beitritt des Freistaates Sachsen zum Bauhaus Verbund 2019 beschlossen. Die Aufnahme soll in der nächsten Kuratoriumssitzung des Bauhaus Verbundes erfolgen.

„Sachsen ist eng mit dem Bauhaus verbunden und verfügt über ausdrucksstarke Beispiele historischer und zeitgenössischer Bauhaus Architektur. Im Bauhaus Verbund können die beteiligten Partner verstärkt zusammenarbeiten und das Bauhaus in seiner kulturellen Vielfalt präsentieren“, sagte Innenminister Markus Ulbig.

2019 jährt sich das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses, das zu den bedeutendsten kulturellen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts gehört. Der Bauhaus Verbund 2019 soll das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses als bundesweites Gemeinschaftsprojekt der Länder unter Beteiligung der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland und internationaler Partner durchführen.

Der Bauhaus Verbund 2019 wurde 2012 gegründet. Darin wirken die Bundesländer Berlin, Sachsen-Anhalt und der Freistaat Thüringen gemeinsam mit den drei sammlungsführenden Bauhaus-Einrichtungen Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, Stiftung Bauhaus Dessau und Klassik Stiftung Weimar, die sich als Bauhaus Kooperation Berlin Dessau Weimar zusammengeschlossen haben, zusammen. Außerdem sind weitere Bundesländer Mitglied des Verbundes. Dazu zählen Baden-Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Aktuell gehören somit neun Bundesländer dem Bauhaus Verbund 2019 an.

Der Freistaat Sachsen weist verschiedene Bezüge zum Bauhaus auf. So entwarf der Bauhaus-Künstler Josef Albers das Treppenhausfenster im Grassi Museum für angewandte Kunst in Leipzig. In Zwenkau bei Leipzig hat der Bauhaus-Architekt Oskar Schlemmer ein Einfamilienhaus geschaffen, dessen Innenraum Fresken, Installationen und Wandmalereien des Architekten zieren. Im industriellen Bereich entwickelte das Unternehmen Kandem in Leipzig in Kooperation mit dem Bauhaus Dessau Grundlagen für die moderne Lichttechnik. Als weiteres Beispiel für die enge Verbindung Sachsens zum Bauhaus gilt die Gartenstadt Dresden-Hellerau. Das Festspielhaus wurde in funktionalem Stil erbaut und gilt als Vorläufer des Bauhaus-Stils.

Weiteres Beispiel für Bauhaus-Architektur in Sachsen ist das Restaurant am Flughafen Leipzig/Halle. In Chemnitz wird jährlich der Marianne Brandt-Wettbewerb ausgeschrieben. Die gebürtige Chemnitzerin Marianne Brandt gehörte zu den Bauhaus-Künstlerinnen und schuf besondere klare Formen bei Lampen, Porzellan und Fotografie.

Hintergrundinformationen:

Das Bauhaus ist ein besonderes Beispiel für moderne Architektur, Kultur und Design des 20. Jahrhunderts und nach wie vor aktuell. 1919 in Weimar gegründet und seit 1925 in Dessau ansässig, hat es als Hochschule für Gestaltung das architektonische und künstlerische Denken international erneuert. 1933 wurde das Bauhaus in Berlin geschlossen. Beispiele für Bauhaus-Bauten sind die Meisterhäuser in Dessau, die May-Siedlungen in Frankfurt am Main mit der weltweit ersten Einbauküche „Frankfurter Küche“ oder die Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Zu den bekannten Architekten gehören etwa der Bauhaus-Gründer Walter Gropius und der Bauhaus-Direktor Ludwig Mies van der Rohe.

Informationen zum Bauhaus Verbund 2019 und zum Bauhaus gibt es unter www.bauhaus-online.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
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Telefax: +49 351 564 30409
E-Mail: presse@smi.sachsen.de
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