400.000 Euro für das Torhaus am Kloster Wechselburg

09.10.2015, 14:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Innenminister Markus Ulbig hat heute dem Verein der Freunde des Benediktinerklosters Wechselburg e.V. einen Fördermittelbescheid über 400.000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen übergeben. Die Mittel sollen für die Sanierung und Rekonstruktion des Äußeren Torhauses des Klosters Wechselburg eingesetzt werden.

„Das Benediktinerkloster Wechselburg ist nicht nur ein bedeutender Ort geistlichen Lebens, sondern ein hervorragendes Zeugnis deutscher Baukunst des 12. Jahrhunderts. Das gilt es zu erhalten“, sagte Innenminister Markus Ulbig. „Unser Sonderprogramm Denkmalpflege wurde für den Erhalt und die Sicherung national wertvoller und besonders hochwertiger sächsischer Kulturdenkmale aufgelegt. Die Sanierung des Torhauses am Kloster Wechselburg gehört zu einem von insgesamt 33 Vorhaben der Denkmalpflege, die 2015 aus diesem Programm gefördert werden“, so Ulbig.

Nachdem die Sicherungsmaßnahmen einschließlich der Erneuerung der Dacheindeckung bereits abgeschlossen worden sind, können mit Hilfe der nun zur Verfügung stehenden Fördermittel die erforderlichen Rohbauarbeiten, Außenputzarbeiten sowie die Erneuerung der Fenster und die Arbeiten im Inneren des Torhauses realisiert werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund eine Million Euro. Gefördert wird der denkmalpflegerische Mehraufwand dieser Sanierungsmaßnahmen.

Insgesamt umfasst das Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen in diesem und nächstem Jahr jeweils acht Millionen Euro. Daraus erhalten neben dem Kloster Wechselburg beispielsweise die Parkeisenbahn Bad Muskau, das Herrenhaus Rittergut Limbach (Wilsdruff), das Schloss Kromlau sowie die Kunigundenkirche Borna Fördermittel.

Neben der Förderung durch den Freistaat Sachsen werden für die Sanierung des Klosters auch erhebliche Mittel durch eine private Stiftung bereitgestellt.

Informationen zum Kloster Wechselburg:

Das Äußere Torhaus des Klosters Wechselburg ist der Hauptzugang der im Jahre 1168 gegründeten Kloster- und späteren Schlossanlage im damaligen Zschillen, dem heutigen Wechselburg. Das Torhaus befindet sich an der nördlichen Ostseite des Klosterbezirks und stellt sowohl die Grenze als auch den Übergang zum öffentlichen Ortsbereich dar.

Das Klosterleben in dem von Dedo von Groitzsch gestifteten Kloster begann im Jahre 1174. Die erste klösterliche Gemeinschaft bestand rund 100 Jahre, dann wurde das Kloster durch den Deutschen Ritterorden übernommen. Unter der Regentschaft des Ritterordens erfuhr das Kloster seinen größten Aufschwung. Im Zuge der Reformation wurde es im Jahre 1543 wie nahezu alle Klöster aufgelöst.

In diesem Zeitraum fiel das Kloster an den Landesherren Moritz von Sachsen, der das Kloster noch im selben Jahr gegen die Burgen Hohnstein, Lohmen und Wehlen eintauschte. Von diesem Tauschgeschäft leitet sich vermutlich der Name „Wechsel-Burg“ ab.

Mitte des 15. und 16. Jahrhunderts fiel das Kloster mehreren Bränden zum Opfer. Erst seit 1993 wird das Denkmal wieder als Kloster von den Benediktinern genutzt.

Geprägt wird das Bauwerk von dem markanten, aus der nördlichen Ostfassade hervortretenden Achteckbau (Oktogon). Die Lage und bauliche Ausformung lassen eine ursprünglich sakrale Bedeutung vermuten, möglicherweise handelt es sich um eine ehemalige Torkapelle. Einige Teile des Äußeren Torhauses gehören zur spätgotischen Bauphase der 1470er Jahre und stammen noch aus der Ursprungsphase der Anlage als Kloster. Durch Umbauten und Erweiterungen - wahrscheinlich um 1560/61 - wurde das Gebäude zuletzt um 1723 wesentlich überformt.

Weitere Informationen:
www.kloster-wechselburg.de


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium des Innern

Ansprechpartner Martin Strunden
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