Sächsischer Bürgerpreis 2015 verliehen

06.10.2015, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Tillich: Engagement ist Teil einer breiten und machtvollen demokratischen Bewegung

Dresden (6. Oktober 2015) – Bereits zum fünften Mal wurde heute der Sächsische Bürgerpreis verliehen. Gemeinsam mit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank würdigt der Freistaat Vereine, Initiativen, Institutionen oder Einzelpersonen für ihren herausragenden Einsatz für die Gesellschaft, für Toleranz und für Demokratie. Die enorme Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements zeigte sich erneut in der hohen Anzahl an Nominierungen: 71 Vorschläge aus den Landkreisen und kreisfreien Städten sind in diesem Jahr eingegangen.

„Die Vielzahl und Vielfältigkeit des bürgerschaftlichen Engagements im Freistaat ist immer wieder aufs Neue beeindruckend“, sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich. „Unsere Demokratie lebt vom Mitmachen – und dieses Mitmachen im Verein, in der Kirchgemeinde, in einer Projektgruppe oder Partei bereichert unser Sachsen. Vor allem aber hat es auch die Macht, etwas zu verändern. Diejenigen, die sich engagieren, sind Teil einer breiten und machtvollen demokratischen Bewegung und gestalten dabei unsere Gesellschaft. Auf diese Gemeinschaftsleistung wird es auch bei den aktuellen Herausforderungen ankommen – bei der Unterbringung und der Integration von Asylsuchenden, aber auch bei der Verständigung und Aufklärung im Land.“

Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt erklärte: „Eine Gesellschaft lebt vom Gemeinsinn. Sie braucht Menschen mit weiten Herzen und helfenden Händen. Sie braucht aber auch Gesten des Dankes. Deshalb ehren wir bemerkenswerte Initiativen stellvertretend mit dem Sächsischen Bürgerpreis in vier Kategorien, die die Bandbreite bürgerschaftlichen Engagements aufzeigen, an einem Ort, den es ohne dieses Wirken nicht geben würde.“

1. Kategorie gesellschaftlich-soziales Engagement

Preisträger ist der Verein „Willkommen im Hochland e.V.“. Mit Deutschkursen, Sport- und Freizeitaktivitäten, gemeinsamen Ausflügen aber auch mit der Begleitung bei Arztbesuchen und Behördengängen unterstützt der Verein Flüchtlinge und Asylbewerber im Dresdner Osten und leistet gleichzeitig wichtige Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung.

2. Kategorie kulturell-geistliches Engagement

Ausgezeichnet wurde der Hospizverein Vogtland e.V. Er unterstützt Schwerstkranke, Sterbende und deren Angehörige am Krankenbett, in der Trauerphase innerhalb von Einzelgesprächen, in Gruppen oder im offenen Trauercafé, aber auch durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit.

3. Kategorie Engagement in der Schule für Demokratie und Toleranz

Preisträger ist Wolfgang Goldstein, Schulleiter der Oberschule Schleife. Er verfasst Geschichten zu Musicals für Kinder und Erwachsene, die sich mit dem Thema Ausgrenzung befassen – und führt die Schüler damit an tolerantes Verhalten und Verständnis heran. Die Aufführungen in Dresden, Chemnitz und Schleife koppelt der Schulleiter mit Spendensammlungen für Kinder in Not.

4. Kategorie Engagement im Sport für Demokratie und Toleranz

Tim Döke wurde in dieser Kategorie für seinen Einsatz bei der Integration von Flüchtlingen durch Sport ausgezeichnet. Er ist Flüchtlingspate, organisiert ein wöchentliches Sportangebot für 200 Flüchtlinge im Landkreis Bautzen und initiierte ein Sportfest für Asylsuchende in den Sportarten Volleyball, Basketball und Fußball. Bei der Sportjugend des Sportbundes des Landkreises Bautzen e.V. ist Tim Döke verantwortlich für die internationale Jugendarbeit.

Die Preise wurden von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt und Petra Ostermann von der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank in der Unterkirche der Frauenkirche überreicht. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen, sechsköpfigen Jury ausgewählt. Mitglieder waren: Dr. Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Rektor der Handelshochschule Leipzig, Stefan Raue, Chefredakteur des Mitteldeutschen Rundfunks, Adelheid Schoeck-Schindzielorz, Vorsitzende des Vereins Spielprojekt e.V., Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt sowie Petra Ostermann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank.

Hintergrund:
Seit 2011 rückt der Bürgerpreis unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Stanislaw Tillich Menschen in den Fokus, die sich ganz besonders für eine demokratische Gesellschaft engagieren. Die Landkreise und kreisfreien Städte sind aufgerufen, Projekte und Personen aus ihrer Region zu nominieren. Der Sächsische Bürgerpreis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
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