Richtfest für das neue Finanzamtsgebäude in Pirna

02.10.2015, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Baumaßnahmen am neuen Finanzamtsstandort in Pirna gehen weiter voran: Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland beging heute gemeinsam mit den Bauleuten sowie Vertretern der Steuer- und Hochbauverwaltung das Richtfest für das neue Gebäude an der Clara-Zetkin-Straße.

„Es freut mich sehr, dass die Arbeiten am Standort für das neue Finanzamt Pirna so zügig vorangehen. Neben der Errichtung des Neubaus werden die drei denkmalgeschützten Bestandsgebäude auf dem Grundstück des Liebenauschen Vorwerks umfassend saniert. Mit der Baumaßnahme schaffen wir moderne Arbeitsbedingungen für unsere Verwaltung und binden zugleich die historische Bebauung wieder in das städtische Umfeld ein“, sagte Unland.

Auf dem Grundstück des Liebenauschen Vorwerks, das in den vergangenen Jahren brach lag, entsteht ein neuer Gebäudekomplex mit 5.775 qm Hauptnutzfläche. Davon entfallen 5.015 qm auf den Neubau, weitere 760 qm werden in den Altbauten, Liebenausches Vorwerk, ehemaliger Gasthof „Zum Blauen Hecht“ und ehemaliges Waisenhaus, geschaffen.

Die Fertigstellung des Gebäudekomplexes ist für den Sommer 2016 geplant. Im November 2016 soll dann die Übergabe an das zukünftige Finanzamt Pirna erfolgen. Dieses wird für den gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zuständig sein und entsteht aus der Zusammenlegung der derzeitigen Finanzämter Freital und Pirna. Über 280 Bedienstete werden nach Abschluss der Baumaßnahme und Zusammenlegung der Ämter hier ihre neue Arbeitsstätte haben. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 23,1 Millionen EUR.

Durch die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen ergeben sich drei jeweils um einen Innenhof gruppierte Baukörper. Im mittleren werden der Informations- und Besucherbereich sowie zentrale Funktionen wie Anlieferung, Poststelle angesiedelt. In den Obergeschossen der Gebäude werden sich überwiegend die nichtöffentlichen Bereiche sowie Besprechungs- und Schulungsräume befinden.

Am neu entstehenden Gebäude, für das heute das Richtfest stattfand, hatten im Juni 2014 die Bauarbeiten begonnen. Nach Abschluss der Rohbauarbeiten erfolgen momentan der Einbau der Fenster, die Dacheindeckung sowie Trockenbau- und Haustechnikarbeiten. Das Gebäude wurde mit Wänden, Stützen und Flachdecken aus Stahlbeton errichtet, um eine Flexibilität auch für spätere Nutzungen zu gewährleisten. Im Sinne einer ökologisch optimalen Errichtung und Nutzung wurde eine nachhaltige und langlebige Baulösung entwickelt. Für eine hohe Energieeffizienz und zur Nutzerzufriedenheit wird das Gebäude viele Glasflächen erhalten, um möglichst viel Tageslicht in den Räumen zu ermöglichen. Die Büroräume auf der Süd-, West- und Ostseite erhalten außenliegende Aluminiumjalousien. Aufgrund des überdurchschnittlich guten Wärmeschutzes kann auf eine umfassende Klimatisierung verzichtet werden (ausgenommen die notwendige Kühlung für z.B. Serverräume u.ä.).

Zum Grundstück „Liebenausches Vorwerk“
Namensgeber des Grundstückes war Johann Siegmund von Liebenau, der das Vorwerk 1641/1642 unter Verwendung älterer Bausubstanz errichtete. Liebenau war Offizier beim sächsischen Militär. Während des Dreißigjährigen Krieges verteidigte er erfolgreich den Sonnenstein. Gegen Ende des Krieges erhielt er mehrere Grundstücke als Entschädigung persönlicher Verluste bzw. erwarb diese. In seiner wechselvollen Nutzungsgeschichte wurde das Liebenausche Vorwerk zunächst zu Wohn- und Wirtschaftszwecken, später nur noch zu Gewerbezwecken genutzt. In der Nachwendezeit stand es meist leer und lag nun bereits seit einigen Jahren brach.

Archäologische Erkenntnisse
Während der Bauarbeiten fanden umfangreiche archäologische Grabungen auf dem denkmalgeschützten Areal statt.

Die bisherigen Ergebnisse der Ausgrabungen weisen darauf hin, dass das gesamte Areal bereits im Mittelalter und früher Neuzeit bewirtschaftet und bebaut war. Da aus dieser Periode kaum oder keine schriftlichen Überlieferungen existieren, sind die aus den Ausgrabungen gewonnenen Erkenntnisse von besonderer Bedeutung.

Zahlreiche Keramikfragmente und Spuren von Baumaterial in meterdicken, aufplanierten Schichten unterhalb des Bauhorizontes belegen zudem die Nutzung des Grundstücks schon in vorliebenauscher Zeit. Einzelne Fundstücke werden dem 11. Jahrhundert, der slawischen Zeit, zugeordnet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Ansprechpartnerin Sabine Penkawa
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