Abschlussgefährdete Schüler erfolgreich beim Produktiven Lernen

02.09.2015, 10:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Fast 80 Prozent der Schüler freuen sich über bestandene Prüfungen

74 Schüler der 9. Klasse haben ihren Hauptschulabschluss mit dem Projekt „Produktives Lernen“ gut gemeistert. Damit liegt die Bestehensquote des fünften Jahrgangs bei fast 80 Prozent. „Die guten Ergebnisse knüpfen an den Vorjahren an und zeigen, wie wichtig dieses Projekt für abschlussgefährdete Schüler ist. Jeder Schüler zählt!“, machte Kultusministerin Brunhild Kurth deutlich. Von den 74 Schülern haben 16 sogar den qualifizierten Hauptschulabschluss erreicht. „Die Schüler können stolz auf ihre Leistungen sein. Mein großer Dank gilt vor allem den Lehrern, die ihre Schützlinge bestens auf die Prüfungen und den späteren Berufseinstieg vorbereitet haben“, betonte Kurth, die darauf verwies, dass die Arbeit mit den Schülern eine enorme pädagogische Herausforderung sei, die viel von den Lehrern abverlange. „Produktives Lernen ist ein Rettungsring für Schüler, die trotz zahlreicher Bemühungen bisher keine Erfolge in der Schule hatten“. Das Projekt startete 2008 und ist fester Bestandteil des sächsischen Schulsystems.

Derzeit lernen ca. 250 abschlussgefährdete Hauptschüler der 8. und 9. Klasse an zwei Tagen der Woche in der Schule, drei Tage verbringen sie an selbst gewählten Praxisplätzen. Mit der teilweisen Verlagerung des Unterrichts in die Praxis soll die Motivation der Schüler einen neuen Schub bekommen und gestärkt werden. „In der Praxis begreifen die Jugendlichen am besten, dass sie nicht für die Schule, sondern für ihr späteres Berufsleben lernen“, erklärte Kurth, die auch den Firmen und Unternehmen für ihre Bereitschaft dankte, den Schülern eine Chance zu geben.

Das besondere Bildungsangebot wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen. Projektträger ist das Berliner Institut für Produktives Lernen in Europa.

Fakten zum Produktiven Lernen
• Schulisches Angebot für abschlussgefährdete Schüler der Klassenstufen 8 und 9.
• Der zweijährige Bildungsgang ist in Trimester gegliedert (also pro Schuljahr drei Etappen).
• Schüler lernen an zwei Tagen in der Woche in der Schule, an drei Tagen in einem Unternehmen.
• In jedem Trimester ist man in einem anderen Betrieb. Also: insgesamt sechs verschiedene Betriebe (die Jugendlichen können in Unternehmen, Verwaltungen, Vereinen, soziale und kulturelle Einrichtungen gehen).
• Stundentafel wird für diese Schüler grundlegend verändert.
• Unterrichtsfächer sind: Mathematik, Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Kommunikation. Dazu gehört natürlich auch das Lernen in der Praxis, das ebenfalls bewertet wird.
• Bestehensquote der vergangenen Jahrgänge: 2011: 73 Prozent, 2012: 82 Prozent, 2013: 79 Prozent, 2014 77 Prozent.

Schulen mit dem Angebot des Produktiven Lernens:
Dr.-Chr.-Hufeland-Oberschule Plauen
Georg-Schumann-Schule Leipzig
Georg-Weerth-Oberschule Chemnitz
Oberschule Freital-Potschappel
Oberschule „Am Holländer" Döbeln
1. Oberschule Hoyerswerda
121. Oberschule Dresden
Helmholtzschule Leipzig


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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