Grundsteinlegung für neues Forschungsgebäude für das Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) an der TU Chemnitz

28.08.2015, 11:31 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Heute ist an der Technischen Universität Chemnitz die Grundsteinlegung für das neue Forschungsgebäude für das künftige Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) erfolgt.

Der Sächsische Staatsminister der Finanzen, Prof. Dr. Georg Unland, und Uwe Gaul, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, hinterlegten gemeinsam mit Vertretern der Universität die Grundsteinlegungsurkunde auf dem Baufeld an der Rosenbergstraße.

Minister Unland: „Sachsen verfügt über eine international herausragende Forschungs- und Wissenschaftslandschaft. Um diese weiter zu stärken und auszubauen, müssen wir weiterhin beste bauliche Voraussetzungen für Forschung und Lehre im Freistaat schaffen. Die heutige Grundsteinlegung ist der Startschuss für ein bemerkenswertes Bauvorhaben, das exzellente, innovative Forschung am Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen auf herausragendem Niveau ermöglichen wird. Internationale Spitzenforschung ist ein Grundpfeiler des Erfolges der sächsischen Wirtschaft und somit unerlässlich für die Zukunft des Freistaates.“

Anlässlich der Grundsteinlegung äußerte sich auch Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Mit MAIN entsteht europaweit ein einzigartiges interdisziplinäres Zentrum zur Untersuchung von anorganischen und hybriden Nanomembranen. MAIN führt bereits bestehende exzellente Aktivitäten an der TU Chemnitz zusammen und bildet eine neue Richtung innerhalb des Forschungsschwerpunktfeldes `Intelligente Systeme und Materialien´. Damit wird auch eine für die TU Chemnitz wichtige Brücke zwischen Grundlagenforschung und technologischer Umsetzung gespannt. Insbesondere die bereits vorhandene und eng verwobene Infrastruktur des Smart Systems Campus befördert die Möglichkeit eines direkten Wissens- und Technologietransfers in den industriellen Sektor. Das fördert die Anwendungsmöglichkeiten künftiger Forschungsergebnisse, die insbesondere in den Bereichen hochleistungsfähiger und ultraschneller flexibler Elektronik und Photonik liegen.“

"Mit dem künftigen Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen wird eine Plattform geschaffen, die viele herausragende Arbeiten von Forschergruppen an der TU Chemnitz bündelt und die Kompetenzen insbesondere zu neuen Materialien und intelligenten Systemen ausbaut sowie die Sichtbarkeit des Forschungsstandortes Chemnitz bezüglich dieses zukunftsträchtigen Themenfeldes erhöht", sagt Prof. Dr. Andreas Schubert, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der TU Chemnitz.

Unter der Projektleitung der Niederlassung Chemnitz des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) entsteht eine Nutzfläche von insgesamt rund 3.800 qm. Bereits im März dieses Jahres wurde mit dem Aushub der Baugrube begonnen. Der Rohbau soll bei entsprechender Witterung im April 2016 fertiggestellt sein. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2017 geplant. Die Gesamtbaukosten betragen rund 33 Millionen Euro.

Das Forschungsgebäude mit einer Länge von 78 m entsteht entlang der Rosenbergstraße. Das Gebäude wird als massiver Stahlbetonskelettbau mit tragenden Wandscheiben und Decken ausgeführt, um erschütterungsfreie Messungen zu ermöglichen. Als Erschütterungsschutz für die empfindlichen Laborgeräte wird der Komplex auf einer rund 1,60 m starken Bodenplatte aus Stahlbeton ruhen.
Im Erdgeschoss entsteht ein zentrales Foyer mit Konferenzbereich. Büros und Labore werden sich gegenüber liegen und durch einen Kommunikationsbereich miteinander verbunden.

Der Neubau ist in drei Spangen aufgeteilt, eine Süd-, eine Mittel- und eine Nordspange. In der Südspange werden sich Labore und Reinräume befinden. In den Laboren sollen neue Materialien, die über vielfältige Funktionen verfügen und auf kleinsten Flächen Nanomembranen integrieren, entwickelt werden. Hauptbestandteil der Südspange sind ca. 400 qm Reinraumfläche, die die Fertigung von Bauteilen in reinster, staubfreier Umgebung ermöglichen. Weitere fotophysikalische und chemische Labore werden über den höchsten Standard der technischen Ausrüstung (Präzisionsklimatisierung, Versorgung mit Laborgasen, Erschütterungsschutz, Elektronenmikroskope, Laseranwendungen, etc.) verfügen.

Die Mittelspange mit zentralen Kommunikations- und Ruhezonen soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen am Forschungsprojekt beteiligten Fachrichtungen fördern. In der Nordspange, die zur Freifläche bzw. Ebertstraße hinaus liegt, entstehen Büros und zwei ‚Wissensgärten‘, die etagenübergreifend die einzelnen Forschungsbereiche miteinander verbinden und der weiteren Verbesserung der fachrichtungsübergreifenden Forschungsarbeit dienen werden.

Zu MAIN:
Ziel von MAIN ist es, eine neue Klasse von Nanomembran-Materialien zu entwickeln, die ein breites Anwendungspotenzial unter anderem in den Bereichen elektronische und optoelektronische 3D Integration, flexible Magnetoelektronik und ultrakompakter Energiespeicher aufweisen. In jüngster Zeit hat sich forschungsseitig viel auf dem Feld der flexiblen Magnetfeldsensoren getan, die in medizinischen Implantaten oder als Bewegungssensoren bei feinfühligen Robotern zum Einsatz kommen können. Die transdisziplinären Forschungen innerhalb von MAIN erfolgen unter Beteiligung der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik einschließlich des Zentrums für Mikrotechnologien sowie der Fakultät für Naturwissenschaften der TU Chemnitz.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

Ansprechpartnerin Sabine Penkawa
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Telefax: +49 351 564 40069
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