IAB-Betriebspanel Sachsen: Betriebliche Arbeitsbedingungen gewinnen bei der Fachkräftesicherung an Bedeutung

20.07.2015, 14:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bescheinigt den sächsischen Betrieben ein besonders hohes Niveau bei der Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen. Die Betriebe setzten bei der Fachkräftegewinnung verstärkt auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und sind auch bereit höhere Löhne zu bezahlen.

Arbeitsminister Martin Dulig: „Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, benötigen sie gut ausgebildete Fachkräfte. Um gute Fachkräfte für sich zu gewinnen, spielt neben attraktiven Lebensbedingungen auch der Lohn eine entscheidende Rolle. Hier sehe ich noch erhebliches Potenzial.“

Auch die Chance, nach der Ausbildung eine Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb aufzunehmen ist in Sachsen derzeit besser als in Westdeutschland. Seit 2005, dem Jahr des beginnenden Beschäftigungsaufbaus, werden anteilig immer mehr Jugendliche vom Ausbildungsbetrieb übernommen. In 2014 bildeten wieder mehr Betriebe in Sachsen aus, was insbesondere auf eine steigende Ausbildungsbeteiligung von Kleinstbetrieben zurückzuführen ist. Demgegenüber verringerte sich das Ausbildungsengagement mittlerer und größerer Betriebe.

Die Weiterbildungsbeteiligung der sächsischen Beschäftigten erhöhte sich um fünf Prozentpunkte auf 37 Prozent. Damit beteiligten sich die Beschäftigten in Sachsen etwas häufiger an betrieblicher Weiterbildung als in Westdeutschland.

„Weiterbildung ist der Schlüssel für steigende Einkommen, betriebliche Innovationen und bessere Karrierechancen. Das SMWA bündelt unter dem Dach der „JobPerspektive Sachsen“ bewährte Programme zur Qualifizierung von Arbeitslosen, Förderung der Beschäftigungsfähigkeit und Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt“, so Dulig.

Der Umsatz der Betriebe verblieb auf einem sehr hohen Niveau und erreichte nach 2012 sein zweithöchstes Volumen. Die Exportquote hat sich erhöht, was auf deutlich gestiegene Exportleistungen des verarbeitenden Gewerbes zurückzuführen ist. Es wurden jeweils neue Höchstwerte erreicht.

Beschäftigtenreichweite von Stundenlöhnen unterhalb von 8,50 Euro in Sachsen stark branchenabhängig

Erwartungsgemäß sind es die Bereiche mit unterdurchschnittlichen Löhnen und Gehältern, in denen zahlreiche Beschäftigte 2014 – also vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes - im Lohnsegment von 8,50 Euro lagen. Dazu zählen insbesondere die personennahen Dienstleistungen. Hier hat fast jeder zweite Beschäftigte (44 Prozent) einen Stundenlohn von unter 8,50 Euro erhalten. Nach den Befunden des IAB-Betriebspanels stellen Brutto-Löhne von unter 8,50 Euro keine Spezifik einer bestimmten Betriebsgrößenklasse dar. Allerdings steigt mit sinkender Betriebsgröße der Anteil der Beschäftigten mit Bruttostundenlöhnen unter 8,50 Euro.

Hintergrund:
Das IAB-Betriebspanel ist eine repräsentative bundesweite Arbeitgeberbefragung zu betrieblichen Bestimmungsgrößen der Beschäftigungsentwicklung. Sie wird jährlich erhoben und vom SMWA im Rahmen des Europäischen Sozialfonds unterstützt. Für die 19. Welle wurden von Juli bis September 2014 durch TNS Infratest 1.140 sächsische Betriebe befragt. Die vollständigen Ergebnisse sind unter www.arbeit.sachsen.de abrufbar.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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