Peter Theiler wird Semperoper mit klarer künstlerischer Handschrift prägen

„Peter Theiler wird die Semperoper Dresden als neuer Intendant ab 2018 mit einer klaren künstlerischen Handschrift prägen. Er wird sich zudem als Persönlichkeit in das gesellschaftliche Leben der Landeshauptstadt einbringen“, sagte Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange bei der Vorstellung Peter Theilers als neuer Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden. Er wird dieses Amt mit der Spielzeit 2018/2019 antreten. Sein Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre.

„Die Semperoper ist ein einzigartiges Musiktheater, daher haben wir auch in diesem Spektrum nach einem neuen Intendanten gesucht, das diesem Haus angemessen ist. Und wir haben alle Persönlichkeiten einbezogen, die künftig mit dem neuen Intendanten zusammenarbeiten werden. Unser Vorschlag wurde von allen positiv bewertet. Peter Theiler ist eine gute Nachfolge für die leider viel zu früh verstorbene Intendantin Ulrike Hessler. Er hat eine vermittelnde Mentalität und wird die hochkarätigen Komponenten der Semperoper zusammenführen und dieser zu neuer Ausstrahlung verhelfen“, erklärte Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange.

Peter Theiler, ab 2018 Intendant der Semperoper, blickte während seiner Vorstellung in Dresden voraus: „Die Sächsische Staatsoper mit ihrer einzigartigen internationalen Reputation gilt es in ihrer Exzellenz zu festigen, weiter zu führen, auszubauen und zu einem Aufbruch zu verhelfen. Im traditionsreichen und zu fördernden Ensemble- und Repertoirebetrieb sollen ergänzend und zur weiteren Steigerung der Attraktivität namhafte Künstlerinnen und Künstler verpflichtet werden. Ich möchte gern die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Theater und der Staatskapelle weiter entwickeln und mit der künstlerischen Arbeit vertieft in die Gesellschaft hinein wirken. Dazu zählt auch der Ausbau theater- und musikvermittelnder Aktivitäten für alle Bevölkerungsschichten. Dramaturgie- und Regiehandschriften sollen den Gegenwartsbezug des Musiktheaters und des Balletts aufzeigen und spannendes, lebendiges Theater zeigen, das zur Reflexion anregt, zu uns führt und einen Beitrag leistet zum Verständnis unserer Zeit. Als Intendant werde ich die Traditionslinie Mozart-Wagner-Strauss-Verdi-Puccini in der Rezeption weiter pflegen und ergänzen. Aber ich möchte auch denjenigen Komponisten einen Weg zurück ins Repertoire ebnen, die seit 1933 nicht mehr gespielt wurden. Zudem werde ich im Bereich der zeitgenössischen Musik, der Musik des 18. Jahrhunderts und im Repertoire der älteren Musik eine weitere Profilierung anstreben.“

Wolfgang Rothe, Kaufmännischer Geschäftsführer der Sächsischen Staatstheater und kommissarischer Intendant der Semperoper, erklärte: „In meinen ersten Gesprächen mit dem künftigen Intendanten Peter Theiler habe ich einen versierten und kompetenten Theatermann kennengelernt, der mit seiner großen Erfahrung, seinen Ideen und künstlerischen Überzeugungen der Weiterentwicklung der Semperoper gut tun wird. Ich freue mich auf den neuen Intendanten, auf eine fruchtbare Vorbereitungszeit und gute Zusammenarbeit mit ihm und auf die Zukunftsperspektiven, die Peter Theiler für das Haus entwerfen wird.“

Christian Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden sagt zum neuen Intendanten: „Ich freue mich, dass die vakante Position des Intendanten der Semperoper nun endlich besetzt worden ist. Ich stand mit Peter Theiler in den letzten Wochen regelmäßig in Kontakt, und auch der Orchestervorstand der Sächsischen Staatskapelle hat sich bereits mit ihm getroffen. Die Gespräche verliefen sehr konstruktiv und in freundschaftlicher Atmosphäre. Peter Theiler sieht sich nicht als Einzelkämpfer, sondern vielmehr als Mannschaftsspieler, der in kollegialem Austausch die Geschicke der Semperoper führen will. Das sind gute Voraussetzungen für die Zukunft. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm.“

• VITA PETER THEILER

Geboren am 25. Mai 1956 in Basel, studierte Peter Theiler Geschichte und Deutsche Literaturwissenschaft. Er war als Regieassistent am Grand Théâtre de Genève und an der Oper Frankfurt beschäftigt. Dort hat ihn die regelmäßige Zusammenarbeit mit der Regisseurin Ruth Berghaus beeinflusst. In der Spielzeit 1987/88 erhielt er sein erstes Engagement als Regisseur am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, ein Jahr später wechselte er als Betriebsdirektor und Regisseur an die Opéra de Nice.

Von 1991 bis 1995 war Peter Theiler Direktor der "Perspectives", dem einzigen französischen Theaterfestival außerhalb Frankreichs mit Sitz in Saarbrücken. Parallel dazu übernahm er einen Lehrauftrag für szenischen Unterricht am Opernstudio der Musikakademie Basel. Von 1994 bis 1996 war Theiler als Oberspielleiter der Oper am Nationaltheater Mannheim engagiert. Mit der Saison 1996/1997 ging er als Direktor des Städtebundtheaters Biel-Solothurn zurück in seine Schweizer Heimat. In der Spielzeit 2001/2002 übernahm er als Generalintendant die Leitung des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen. 2008 wurde er als Staatsintendant an das Staatstheater Nürnberg berufen.

Peter Theiler ist regelmäßig Juror bei internationalen Gesangswettbewerben, engagiertes Mitglied des Deutschen Bühnenvereins sowie Vorstandsmitglied der Chambre Professionnelle des Directions d'Opéra in Paris.

Peter Theiler gilt als Netzwerker. Er ist bekannt dafür, dass er sich für internationale Kooperationen einsetzt und dafür über gute Kontakte in die Welt der Klassik verfügt.

Für sein Engagement zur Vermittlung des französischen Theaters in Deutschland wurde er 1996 vom französischen Kulturminister zum "Chevalier des Arts et des Lettres" ernannt. Mit der Verleihung des Grades eines Offiziers im gleichen Orden ehrte ihn Frankreich im Herbst 2004 noch einmal für seine grenzübergreifende Arbeit im Dienste der französischen Kultur.

Im Juli 2012 wurde Peter Theiler zum Honorarkonsul der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Nürnberg ernannt.