Technische Universität Bergakademie Freiberg

28.05.2015, 14:11 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Bauarbeiten im Lehr- und Forschungsbergwerk „Reiche Zeche“ abgeschlossen

Ab 01.06.2015 steht der Schacht „Reiche Zeche“ nach knapp zwei Jahren eingeschränkter Nutzung für Lehre, Forschung und Besucher wieder vollumfänglich zur Verfügung.

Rund 1,5 Millionen Euro investierte der Freistaat Sachsen in die Sanierung des Fahrtentrums und die Erneuerung der technischen Anlagen.

Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland: „Das Lehr- und Forschungsbergwerk als einmalige wissenschaftliche Infrastruktur ist bereits jetzt ein Alleinstellungsmerkmal der TU Bergakademie Freiberg. Es freut mich sehr, dass die Sanierung nun abgeschlossen ist und das Bergwerk wieder uneingeschränkt für Forschung und Lehre genutzt bzw. von Besuchern erkundet werden kann.“

Die Abnahme des neuen Fahrtentrums erfolgte bereits am 22. April 2015. Er besteht aus einer verzinkten Stahlkonstruktion und ist der zweite Rettungsweg bei Ausfall der maschinellen Fahranlage. Für die Konstruktion aus Ruhebühnen, Fahrten (Leitern) und Absturzsicherungen wurden insgesamt rund 30,5 Tonnen Stahl verbaut.
Die Arbeiten waren von der Rasenhängebank bis zur 1. Sohle zu erbringen, d.h. auf insgesamt 147,29 Metern Teufe.

Parallel dazu erhielt der Schacht eine neue Hauptstromversorgung. Derzeit laufen noch Restarbeiten an der elektrischen Anlage unterhalb der ersten Sohle, die aber die geplante wissenschaftliche/touristische Nutzung ab Juni 2015 nicht einschränken.

Die Sanierung war notwendig geworden, da das Fahrtentrum in Folge von Verschleiß-, Korrosions- und Fäulniserscheinungen den Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprach. So kam es am 19. August 2013 zur Sperrung des Bergwerkes für Besucher. Die Nutzung für Lehre und Forschung war unter strengen Auflagen nur noch begrenzt möglich.

Hintergrund:
Im Lehr- und Forschungsbergwerk liegt der Schwerpunkt der Nutzung auf der 1. Sohle. Hier erfolgt eine Parallelnutzung durch Forschung (Versuchsstände, Sprengkammer), Lehre (studentische Praktika Untertage) und Tourismus.

Das Grubengebäude mit 129 km Streckennetz ist ein typisches Gangerzbergwerk mit Stand 19. bis Mitte 20. Jahrhundert und wird durch den Schacht "Reiche Zeche" erschlossen. Zugänglich sind auch Strecken aus dem Mittelalter, die mit Schlägel und Eisen aufgefahren wurden. Sie stellen eine besondere touristische Attraktion dar. Der Schacht "Reiche Zeche" ist ein ausziehender („verbrauchte“ Luft strömt aus), vergleichsweise nasser Tagesschacht mit rechteckigem, flächenmäßig wechselndem Querschnitt und einer Endteufe (Gesamttiefe) von 724,45 m. Der Querschnitt unterteilt sich in 3 sog. Trümer. Ein südwestliches und ein nordöstliches Fördertrum (maschinelle Fahrung/Förderkörbe) und ein sich daran anschließendes Fahr- und Rohrtrum (=Fahrtentrum). Der Schacht ist derzeit bis zu einer Teufe von 229,00 m (Niveau Rothschönberger Stolln) befahrbar. Unterhalb dieser Teufe ist das Grubengebäude geflutet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen

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