Europaminister Jaeckel: EU-Dokumente müssen endlich gleichberechtigt auch in Deutsch übersetzt werden

21.05.2015, 17:21 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (21. Mai 2015) – Europaminister Fritz Jaeckel fordert anlässlich der Europaministerkonferenz in Hamburg endlich eine gleichberechtigte Übersetzung der EU-Dokumente in die deutsche Sprache.

„Die gelebte Sprachenvielfalt ist eine strategische Frage für die Zukunft und Akzeptanz der Union“, so Jaeckel. „Nur wenn wir uns gegenseitig verstehen, wachsen wir enger zusammen. Darum ist es wichtig, dass besonders auf der Arbeitsebene der EU die Dokumente auch in Deutsch übersetzt werden, so dass die Verwaltungen in Deutschland schnell und kompetent die Beschlüsse der EU umsetzen können. Nur so können wir ohne Missverständnisse ein hohes Maß an Sicherheit bei der Anwendung von EU-Recht gewährleisten.“ Europa habe ein reiches Spracherbe und stehe für eine Politik der Mehrsprachigkeit. Sie sei in den europäischen Verträgen fest verankert.

Rechtlich ist Deutsch neben Englisch und Französisch seit 1958 gleichberechtigte Amts- und Arbeitssprache der Europäischen Union.

Die Europaministerkonferenz hatte sich in den letzten Jahren immer wieder bei der EU für eine stärkere Berücksichtigung der deutschen Sprache auch auf der Arbeitsebene eingesetzt. Die Europaminister wiesen auf die nach der letzten EU-Erweiterungsrunde gestiegene Bedeutung des Deutschen hin und forderten deshalb, die Benachteiligung des Deutschen gegenüber Englisch und Französisch endlich aufzuheben.

„Bisher werden die Dokumente jedoch hauptsächlich in Englisch und Französisch übersetzt, obwohl Deutsch mit 90 Millionen Menschen die meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union ist“, so Jaeckel. Deutsch sei zudem nach Englisch und noch vor Französisch die zweitwichtigste Fremdsprache der Europäer.

Veröffentlichte Texte und Rechtsvorschriften der EU werden häufig erst zeitversetzt zu englischen und französischen Versionen in Deutsch zugänglich.


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