Europaminister Jaeckel: Filmwirtschaft braucht Sicherheit - Augenmaß bei EU-Plänen für digitalen Binnenmarkt erforderlich

21.05.2015, 15:51 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Dresden (21.05.2015) – Europaminister Fritz Jaeckel setzt sich für den Schutz des Geschäftsmodells der kofinanzierten kreativen Filmwirtschaft ein.

„Ich begrüße grundsätzlich die aktuelle EU-Strategie für den einheitlichen digitalen Binnenmarkt. Sie eröffnet umfangreiche Möglichkeiten auch für kleine und mittelständische Unternehmen“, so Jaeckel anlässlich der heutigen Europaministerkonferenz in Hamburg. „Allerdings muss mit Blick auf das Geschäftsmodell der über territoriale Lizenzen und Garantien finanzierten kreativen Filmwirtschaft mit Augenmaß an die Umsetzung der EU-Strategie herangegangen werden.“

Die von der EU-Kommission vorgestellte Strategie für einen zukünftigen einheitlichen digitalen Binnenmarkt in Europa sieht vor, das sogenannte Geoblocking aufzuheben. Dieses schützt aber genau die Finanzierung der Filmwirtschaft durch die Refinanzierung über territorial verkaufte Lizenzen und Garantien in Europa und ist entscheidender Bestandteil des Geschäftsmodells.

„Wir brauchen im audiovisuellen Bereich den Schutz durch das Geoblocking. Nur so können kleinere und mittlere kofinanzierte Kinofilme produziert werden. Fallen die Einnahmequellen der Filmwirtschaft weg, verlieren wir die kreative und kulturelle Vielfalt in Europa im Filmbereich“, sagte Jaeckel und warb dafür, über Ausnahmemöglichkeiten für den audiovisuellen Sektor nachzudenken, um das Territorialprinzip zu erhalten.

Geoblocking ist eine Methode, bei der bestimmte Regionen von einem digitalen Angebot ausgeschlossen werden. Mit der einzigartigen IP-Adresse, die jeder Computer im Netz besitzt, kann erkannt werden, in welchem Land er steht. Befindet sich der geographische Standort des Nutzers nicht innerhalb eines Lizenzgebietes, so wird ihm der Zugriff auf die Inhalte, beispielsweise beim Online-Handel oder Filme, verweigert.


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