Lungenkrankheit Tuberkulose noch aktuell

24.03.2015, 15:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Im Jahr 2014 wurden in Sachsen 108 Erkrankungen an behandlungsbedürftiger Lungentuberkulose gemeldete. Mit drei bis fünf Erkrankungen an Lungentuberkulose pro 100.000 Einwohner liegt der Freistaat Sachsen in den letzten Jahren immer unter dem Bundesdurchschnitt. Die Zahl der Erkrankungen an Tuberkulose stagniert sowohl in Sachsen als auch deutschlandweit auf einem etwa gleichbleibenden Niveau.

„Trotz dieser Erfolge – die Krankheit Lungentuberkulose ist weiterhin aktuell. Um die Ausbreitung der Krankheit zu begegnen muss sorgfältig ermittelt werden, wo sich ein Tuberkulosekranker angesteckt hat und wen er angesteckt haben könnte“, erklärt Gesundheitsministerin Barbara Klepsch anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages.

Dabei werden Angehörige von Risikogruppen aufsuchend betreut und Erkrankte für die regelmäßige Einnahme hochwirksamer Medikamente motiviert. „Diese verantwortungsvollen und aufwendigen Leistungen erbringen die Gesundheitsämter in enger und guter Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten. Nur wenn man die Erkrankung wirksam kontrolliert, kann die Situation beherrscht werden“, ergänzt die Ministerin.

Das sächsische Gesundheitsministerium unterstützt die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe von Tuberkuloseärzten. Sie übernimmt die Fortbildung der Mitarbeiter der Tuberkulose-Beratung an den Gesundheitsämtern und erarbeitet Empfehlungen für Maßnahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Verhütung und Bekämpfung der Tuberkulose.

International setzte sich der Rückgang der gemeldeten Tuberkulosefälle seit Beginn der neunziger Jahre jedoch nicht fort. Mit jährlich knapp 9 Millionen Neuerkrankungen weltweit bleibt die Tuberkulose eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Jährlich sterben auf der Welt mehr als eine Millionen Menschen an Tuberkulose, vor allem auf Grund mangelnder Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.

Besondere Probleme bereitet international die große Zahl von Erkrankungen an Tuber-kulose, die durch resistente Erreger verursacht werden, gegen die mehrere der be-währtesten und erfolgreichsten Medikamente nicht mehr wirksam sind. In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil multiresistenter Tuberkulosen weitgehend stabilisiert und beträgt rund 2%, in Sachsen 1%.

Am 24. März 1882 erklärte Dr. Robert Koch, er habe den Erreger der Tuberkulose ent-deckt. Im Jahr 1905 wurde ihm für seine Entdeckung der Nobel-Preis verliehen. Noch heute nimmt die Tuberkulose weltweit einen Stellenwert ein, der die Weltgesundheits-organisation (WHO) veranlasst, jährlich den 24. März als Welttuberkulosetag zu bege-hen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
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