Barockschloss Rammenau - Zeugnis barocker Wohnkultur erstrahlt in vollem Glanz

18.12.2014, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das Chinesische Zimmer im Barockschloss Rammenau gilt als eines der kostbarsten Zeugnisse barocker Wohnkultur des Schlosses und erstrahlt nach der Restaurierung wieder in vollem Glanz.

Bereits 2007 begannen die Restaurierungsarbeiten der Bildfelder, die sich auch wegen ihrer wechselvollen Geschichte in stark desolatem Zustand befanden, in der Werkstatt von Roland Flachmann. Angehörige der Roten Armee hatten 1946 offensichtlich Gefallen an den Bildfeldern gefunden und sie zum Abtransport auf den Bahnhof in Bischofswerda verbracht. Dort konnten sie aber gesichert werden und kehrten 1949 wieder an ihren Platz im Schloss zurück.

Im Frühjahr dieses Jahres begann der zweite Restaurierungsabschnitt, die bauliche Sanierung und Restaurierung der Raumfassung. Erfahrene Fachrestauratoren und Handwerker aus der Region waren mit den Teilleistungen wie der Instandsetzung der Stuckdecke, Aufarbeitung der Putz- und Farbfassungen der Wände, holz- und metallrestauratorischen Arbeiten an Türen, Dielen und Holztäfelung beauftragt.
Für Überraschungen in der laufenden Restaurierungsphase sorgte u.a. eine bislang unbekannte figürliche Bildszene in der Supraporte über dem Kamin, die ihre Geschichte erzählen kann und sich in das Gestaltungskonzept des Raumes nun nahtlos einfügt.
Im Oktober sorgte ein überraschender Fund originaler Stuckelemente aus dem Depot des Schlosses zu einer weiteren Aufwertung der Stuckdecke. In Hochgeschwindigkeit mussten nun 40 kleine Vasen und 82 kleine Quasten nachgeformt werden. Diese komplettieren heute überzeugend den Lambrequin.

Den letzten Schliff erhielt das Chinesische Zimmer mit der endgültigen Einpflege der restaurierten Felderdielung und der Montage der Bildleisten in der zweiten Dezemberwoche. Nach Abschluss dieser Arbeiten konnte der Raum Mitte Dezember 2014 in voller Pracht wieder dem Schlossbetrieb übergeben werden.

Hintergrundinformationen:
Über einer Sockelvertäfelung sind die Wände des Chinesischen Zimmers mit 15 raumhohen Wandbespannungen, zwei Supraporten und einem Kaminbild bekleidet. Den oberen Raumabschluss bildet die reichverzierte Stuckdecke mit Lambrequins. Die erhaltene Felderdielung und ein Kamin vervollständigen die authentische Raumausstattung. Die auf Leinwand gemalten Bildfelder zeigen feines barockes Rankenwerk und abwechslungsreiche figürliche Bildszenen im chinesischen Stil.

Das Barockschloss überstand selbst die Zeit der beiden Weltkriege weitgehend schadlos, die „baufeste“ Ausstattung blieb zu großen Teilen erhalten, Mobiliar und Hausrat gingen aber verloren.
Nachdem in den Jahren 2001- 2003 das Schloss äußerlich instandgesetzt wurde, werden ab 2004 schrittweise die wertvollen Innenräume restauriert.

Seit 1991 hat der Freistaat Sachsen rund 16 Millionen Euro in die Sanierung des Barockschlosses Rammenau investiert.


Kontakt

Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement

Pressesprecher Alwin-Rainer Zipfl
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