Denkmalschutz versus Klimaschutz ?

31.07.2014, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Minister Kupfer besucht innovativ saniertes Gründerzeithaus in Chemnitz

In Chemnitz hat Umweltminister Frank Kupfer heute (31. Juli 2014) ein ganz besonderes Gründerzeithaus aus dem Jahr 1906 eingeweiht. Trotz Denkmalschutz kann der Wärmebedarf des Hauses künftig zu 90 Prozent aus Sonnenenergie gedeckt werden. „Ich bin gern in die Chemnitzer Kanalstraße gekommen. Zwar waren wegen des Denkmalschutzes hier die Möglichkeiten bei der Sanierung eingeschränkt. Das Vorhaben zeigt jedoch, dass es mit viel Erfindergeist möglich ist, dort Solarenergie sehr effektiv für die Versorgung mit Heizenergie und Warmwasser zu nutzen“.

Im konkreten Fall war eine Außendämmung denkmalschutzrechtlich schwierig, ebenso eine Sanierung mit Passivhauselementen. Die im Haus benötigte Wärme wird deshalb aus Solarenergie erzeugt und im Haus in einem 50 Kubikmeter fassenden Wasserbehälter gespeichert. Durch die energetische Kopplung mit einem Nachbargebäude entsteht eine exzellente Wärmebilanz, die beispielgebend ist für künftige energetische Sanierungen von Altbauten.
Die Nutzung von Solarenergie senkt nicht nur die Energiekosten für Warmwasser und Heizung. Sie verringert auch CO2-Emissionen im Sinne des Klimaschutzes und erhöht den Wert des Gebäudes.

Hintergrund:

Sachsen hat im Vergleich der Bundesländer den ältesten Gebäudebestand. Altbauten benötigen für die Heizung etwa drei Mal so viel Energie wie konventionelle Neubauten. Rund 40 Prozent des Primärenergiebedarfs entfallen in Deutschland auf den Gebäudebestand. Um diese enormen Energieeinsparpotenziale zu erschließen, sind Sanierungskonzepte mit hoher Energieeffizienz wichtig.

Die Gebäudeenergieeffizienz ist auch ein Schwerpunkt im Energie- und Klimaprogramm Sachsen. Danach soll der Energieverbrauch in sächsischen Haushalten um 15 Prozent verringert und der Einsatz fossiler Brennstoffe bis 2022 gegenüber 2010 um ein Viertel gesenkt werden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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