Große Erfolge bei Luftreinhaltung in Sachsen

22.07.2014, 11:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Anstrengungen bei Feinstaub und Stickoxiden weiter nötig

Sachsen hat in den vergangenen 20 Jahren große Erfolge bei der Luftreinhaltung erreicht. Das unterstrich Umweltminister Frank Kupfer heute (22. Juli 2014) bei der Vorstellung des Messnetzes Luft in der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) in Radebeul- Wahnsdorf (Landkreis Meißen).

„Während bis in die Mitte der 90er Jahre insbesondere die Schwefeldioxid-Belastung ein großes Thema in Sachsen war, spielt dieser Stoff heute praktisch kaum noch eine Rolle“, so der Minister. „1989 wurden in Dresden im Jahresdurchschnitt 100 Mikrogramm Schwefeldioxid pro Kubikmeter gemessen, 20 mal mehr als jetzt. In der Industrieregion Leipzig, der Lausitz und im Erzgebirge lagen die Konzentrationen sogar noch höher. Wie sich diese Verbesserung auswirkt, ist vor allem im Wald im Erzgebirge deutlich sichtbar!“ Auch Kohlenmonoxid und Benzol spielen als Luftschadstoffe praktisch keine Rolle mehr und werden lediglich bei Sondermessungen gemessen.

Sachsens Luftqualität wird an 29 stationären Messpunkten überwacht, Schwerpunkt der lufthygienischen Messungen sind die sächsischen Ballungsräume Dresden, Leipzig und Chemnitz, aber auch die grenzüberschreitenden Einträge im Erzgebirge und Ostsachsen. Neben den gasförmigen Luftschadstoffen werden auch die verschiedenen Fraktionen des Staubes untersucht. Gasförmige Luftschadstoffe, wie Stickoxide und Ozon, werden direkt an den Messstationen analysiert und online an die Messnetzzentrale beim BfUL übermittelt. Auf Filtern gesammelte Staubproben müssen dagegen von den Messstationen abgeholt und im Labor ausgewertet werden. Das ist auch der Grund dafür, dass diese Werte nicht tagesaktuell im Internet zur Verfügung stehen.

Neben dem routinemäßigen Messnetzbetrieb von 29 automatischen Luftmessstationen in Sachsen werden anlassbezogen zahlreiche Sondermessungen durchgeführt. Beispiele sind Messkampagnen im Rahmen von multilateralen EU-Projekten, Messungen zur Wirksamkeit der Umweltzone Leipzig, aber auch die Analyse von Geruchsstoffen bei der Suche nach der Ursache für den sogenannten „Katzendreckgestank“ im Erzgebirge.

„Bei allen Erfolgen der Luftreinhaltung in den vergangenen Jahren dürfen wir die Hände aber nicht in den Schoß legen“, so der Minister weiter. Wie in anderen Bundesländern und Mitgliedsstaaten der EU gibt es auch in Sachsen bei der Umsetzung der europäischen Luftqualitätsnormen an einigen Brennpunkten Überschreitungen der Grenzwerte für Feinstaub PM 10 und Stickstoffdioxid. „Auch wegen des laufenden Vertragsverletzungsverfahrens in Bezug auf Feinstaub und wegen der Ende 2014 auslaufenden Fristverlängerung für die Einhaltung des Stickstoffdioxidgrenzwertes erwarte ich von den betroffenen Städten die vollständige Umsetzung der Maßnahmen aus den Luftreinhalteplänen. Sie müssen alle verhältnismäßigen Mittel ergreifen, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten, dies dient dem Schutz der menschlichen Gesundheit“, so Kupfer abschließend.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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