Staatssekretärin Andrea Fischer unterstreicht die Bedeutung der sächsischen Gedenk- und Kriegsgräberstätten für eine europäische Erinnerungs- und Gedenkkultur und als Mahnung für den Frieden

23.04.2014, 13:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am 23. April 1945 wurde das Kriegsgefangenenlager Zeithain von Einheiten der Roten Armee befreit. Auf den Kriegsgräberstätten Zeithains ruhen annähernd 30 000 Kriegstote, überwiegend aus den Staaten der vormaligen Sowjetunion, aber auch aus Italien, Serbien, England, Frankreich und Polen.

Am 69. Jahrestag der Befreiung des Lagers Zeithain unterstrich Andrea Fischer, Staatssekretärin im Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz, die Bedeutung der Kriegsgräberstätten als unverzichtbare Orte der individuellen Trauer und des Gedenkens. Gleichzeitig aber seien sie Lernorte, die zum Frieden mahnen.

„Die aktive Friedensarbeit mit einer Versöhnung über den Gräbern ist für uns alle wichtig. Hier in Zeithain gewinnen wir eine Vorstellung von der menschlichen Tragödie, die sich hier im Zweiten Weltkrieg abgespielt hat. Wir lernen das Schicksal der Opfer kennen, vor deren Gräbern wir heute stehen und die uns mahnen, den Frieden zu bewahren. Diese Mahnung zum Frieden ist kein bloßer Gedanke. Sie ist auch keine Metapher. Diese Mahnung zum Frieden ist real und auf dieser Gedenkstätte ist sie förmlich greifbar. Sie wird zum Eckstein europäischer Erinnerungs- und Gedenkkultur.“

In ihrer Ansprache erinnerte Andrea Fischer auch an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, den Ausbruch des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren. Ferner zog die Staatssekretärin Parallelen zum eingeschlossenen Leningrad sowie zu den Gefangenenlagern. In diesem Zusammenhang zitierte sie Daniil Granin, der anlässlich der 70. Wiederkehr der Beendigung der Belagerung Leningrads (heutiges Sankt Petersburg) eine bewegende Rede vor dem Deutschen Bundestag gehalten hatte: „Mitgefühl sowie die Liebe zu den Menschen und die Achtung vor dem Leben haben die Überlebenden stark gemacht, die schier unmenschlichen Anstrengungen zu ertragen.“ Dies seien aber auch die Werte, so Fischer, nach denen wir unsere Zukunft mit allen Nationen Europas gestalten sollten. „Mit Respekt, Toleranz und Achtung wollen wir Brücken zueinander und für den Frieden bauen.“


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