Kröten breiten sich in sozialen Netzwerken aus

20.02.2014, 10:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

SMUL, NABU und LaNU starten Projekt zur Nachwuchsgewinnung im ehrenamtlichen Naturschutz

Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Landesverband Sachsen e. V., und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) bringen Kröten in soziale Netzwerke. Heute (20. Februar 2014) ist der Startschuss für eine gemeinsame Kampagne gefallen, bei der Jugendliche über soziale Netzwerke für das Mitmachen im Naturschutz begeistert werden sollen. Gemeinsam mit dem NABU-Landesvorsitzenden Bernd Heinitz hat sich Umweltminister Frank Kupfer dazu heute in Leipzig über ein Naturschutzprojekt informiert, für das unter anderem über eine neue Facebook-Seite Mitstreiter gesucht werden.

„Naturschutz macht Spaß, mitmachen lohnt sich“, sagte der Umweltminister. „Das werden wir in diesem Jahr gemeinsam mit dem NABU und der LaNU bei mehreren Aktionen deutlich machen, zu denen wir über die sozialen Netzwerke aufrufen.“

Der NABU-Landesverband plane dafür in diesem Jahr mehrere Hilfsaktionen für Amphibien, so Landesvorsitzender Bernd Heinitz, an denen sich vor allem junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren, aber auch Jüngere und Ältere unkompliziert beteiligen können. „Bisher werben Natur¬schutzorganisationen vorwiegend auf traditionellen Wegen für ihre Arbeit. Mit dem Projekt ,Naturtäter‘ wollen wir verstärkt moderne Medien und soziale Netzwerke nutzen, um Menschen anzusprechen und zu motivieren, etwas für den Natur- und Artenschutz zu tun.“

Der LaNU Stiftungsdirektor Dietmar Kammerschen ist überzeugt, dass sich Menschen immer mehr in den sozialen Netzwerken austauschen und zusammen finden werden. „Wir wenden mit dem Einstieg in die sozialen Medien ein alt bekanntes und bewährtes Motto an: Tu Gutes und sprich darüber.“

Der NABU-Landesverband Sachsen e.V. hat die Facebook-Seite der „Naturtäter“ www.facebook.com/Naturtaeter und die Twitter-Seite www.twitter.com/Naturtaeter freigeschaltet, bei der es zunächst um die bedrohten Kröten geht, die auf der Wanderung zu ihren Laichplätzen jedes Jahr zu Tausenden überfahren werden. Im Laufe des Jahres wird der NABU dort zu Aktionen, Wettbewerben und „Naturschutzflashmobs“ aufrufen, an denen Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren als „Naturtäter“ unkompliziert und spontan teilnehmen können – zum Beispiel als Helfer bei der Krötenwanderung, bei der Reinigung von Teichen und Wiesen oder bei Wettbewerben rund um das Thema „Naturtäter“. Die Termine und Treffpunkte werden vor allem über die Facebook-Seite bekanntgegeben. Hier können die Teilnehmer auch Kommentare eintragen und miteinander diskutieren.

Nach Ablauf des Jahres sollen bei einer Evaluierung des Projektes erfolgversprechende Ansätze für vergleichbare Kampagnen identifiziert werden. Die Ergebnisse werden dann auch anderen Trägern des ehrenamtlichen Naturschutzes sowie des Naturschutzdienstes zur Verfügung gestellt.

Hintergrund:

In den derzeit sieben nach Sächsischem Naturschutzgesetz anerkannten Naturschutzvereinigungen sind insgesamt 44 000 Mitglieder organisiert. Die Arbeit der anerkannten Naturschutzvereinigungen ist sehr wichtig für den Biotop- und Artenschutz und spielt eine große Rolle in der Umweltbildung. Im NABU Sachsen sind fast 100 Gruppen sachsenweit aktiv.

Die zurzeit 1 136 Mitglieder des ehrenamtlichen (staatlichen) Naturschutzdienstes sind im Durchschnitt 60 Jahre alt, und fast die Hälfte hat das Rentenalter bereits erreicht. Durchschnittlich engagieren sie sich seit 26 Jahren als Naturschutzhelfer – so die Ergebnisse der Ehrenamtsstudie (www.natur.sachsen.de) aus 2012. Die Zahl junger Naturschutzhelfer unter 30 Jahren hat erheblich abgenommen. Dadurch sind auf Dauer wesentliche Funktionen des Ehrenamtes im Naturschutz (zum Beispiel im Monitoring und fachliche Stellungnahmen), die für den Naturschutz in Sachsen essentiell sind, in Frage gestellt.

Das SMUL unterstützt die über ein Jahr laufende Kampagne des NABU mit Zuschüssen für notwendige Personal- und Sachaufwendungen für die Begleitung des Amphibienschutzprojektes in den sozialen Medien sowie für die Nutzung moderner Informationstechnologien bei der Projektdurchführung.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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