Wenn sich ein Haus selbst mit Energie versorgt

15.01.2014, 13:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Studenten stellen Ideen für energieautarke Haushalte im Jahr 2050 vor

Umweltminister Frank Kupfer hat sich heute (15. Januar 2014) begeistert gezeigt über die Ideen Dresdener Studenten zur Energieversorgung der Zukunft. „Die entwickelten Szenarien zeigen mir, dass bei den jungen Leuten genügend Kreativität, Kompetenz aber auch Phantasie vorhanden sind, um zukunftsfähige Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung im Jahr 2050 weitgehend ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen“, sagt der Minister. „Damit gibt die Generation von morgen der Politik von heute wertvolle Impulse. Wir müssen nun gerade im Rahmen der Energiewende die richtigen Weichen stellen, um solche Lösungen, die derzeit vielleicht noch utopisch klingen mögen, künftig zu ermöglichen.“

Die Studenten der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden sollten in einem Seminar ein Szenario zum Thema „Energieautarker Vier-Personen-Haushalt in Dresden im Jahr 2050“ entwickeln. Neun dieser komplexen Entwürfe wurden heute vorgestellt, die sich unter anderem mit innovativen Technologien, den entstehenden Kosten und den zu erwartenden Auswirkungen auf die Umwelt beschäftigen.

Eine Gruppe von Studenten schlägt zur Stromgewinnung zum Beispiel eine Windkraftanlage in einer Röhre im Dachstuhl vor, die eine relativ konstante Energieversorgung gewährleisten und dabei Vögel und Nachbarschaft nicht stören soll. Die Effektivität des Passivhauses will eine andere Gruppe durch die Drehbarkeit des Gebäudes verbessern, weil dadurch stets die optimale Ausrichtung zur Sonne möglich ist. An heißen Sommertagen könne das Haus der Sonne die wärmeisolierte Rückseite zudrehen, an kalten Wintertagen werden die Lichtstrahlen durch die wärmeschutzverglaste Glasfassade hereingelassen.

Die Studenten schlagen außerdem die Verwendung einer synthetischen Fassadenfarbe vor, die kleine Siliziumkristalle enthält. So sei es möglich, Wärme zu binden und in einen Wärmespeicher zu leiten. Eine andere Möglichkeit der Wärmeversorgung könnte eine hauseigene Kompostanlage sein: Aus Küchen- und Gartenabfällen wird Wärme erzeugt, die über Rohrleistungssysteme in den Wänden wieder abgegeben wird. „Viele dieser Ideen mögen für unsere Ohren erst einmal unrealistisch klingen“, so Kupfer. „Zumindest die technische Realisierung der Vorschläge ist gar nicht so unwahrscheinlich, weil zu den meisten vorgestellten Lösungen bereits heute an deutschen Universitäten geforscht wird.“

Hintergrund:

Mit Förderung durch den Freistaat Sachsen sind seit 2007 280 Millionen Euro in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und für den Klimaschutz investiert worden. Rund 60 Millionen Euro hat der Freistaat als Fördermittel für diese Projekte bereitgestellt. Unter anderem mit weiteren Fördermitteln will der Freistaat bis 2022 erreichen, den Endenergieverbrauch in den privaten Haushalten um 15 Prozent und speziell den Verbrauch an fossilen Brennstoffen um 25 Prozent zu senken. Ein wichtiges Klimaziel ist außerdem die Senkung des CO2-Ausstoßes im Nichtemissionshandelssektor bis 2020 um 25 Prozent gegenüber 2009. Die Sächsische Energieagentur SAENA informiert mit einem umfangreichen Beratungsangebot über Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sowie über vorhandene Fördermöglichkeiten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang