Weichenstellung für die Zukunft der sächsischen Technologieentwicklung

14.01.2014, 13:10 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Morlok: „Zusammen mit dem Bund wollen wir die Spitzenposition des Mikroelektronikstandorts Sachsen in Europa sichern und ausbauen“

Der Freistaat engagiert sich aktiv für eine starke, wettbewerbsfähige Mikroelektronik in Sachsen. Das Kabinett hat heute seinen politischen Willen zur umfassenden Beteiligung des Freistaates Sachsen am europäischen Mikroelektronikförderprogramm ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership) bekundet und wird aktiv um die dafür notwendige Beteiligung des Bundes werben.

Ziel ist es, die Mittel von ECSEL für die sächsischen Akteure zu erschließen. Der Freistaat hat heute die Grundsatzentscheidung getroffen, dafür in den nächsten sieben Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung zu stellen.

Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP): „Der Freistaat gibt ein klares Bekenntnis zur Mikroelektronikbranche in Sachsen ab. Wir sind entschlossen, einen substantiellen finanziellen Beitrag zu leisten, damit Sachsen auch künftig der führende europäische Mikroelektronikstandort bleibt und Fördermittel der EU nach Sachsen fließen können. Wir erwarten nun vom Bund ein verstärktes finanzielles Engagement, damit Deutschland – und auch Sachsen – global wettbewerbsfähig bleibt und die enormen Potenziale dieser Schlüsseltechnologie volkswirtschaftlich nutzen kann.“

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, den Marktanteil der europäischen Mikroelektronik zu verdoppeln. Mit ECSEL stellt die EU für die kommenden sieben Jahre ein hoch dotiertes Förderinstrument zur Verfügung. Voraussetzung dafür ist jedoch eine finanzielle Beteiligung der Industrie sowie eine nationale Kofinanzierung (Bund/Land) in gleicher Höhe.

„Wir wollen die hohen sächsischen Kompetenzen von traditionellen Branchen, zukunftsträchtigen Wachstumsfeldern und Schlüsseltechnologien im Zusammenspiel nutzen. Maschinen- und Anlagenbau, Elektroindustrie, Fahrzeugbau sind ebenso wichtig wie Mikroelektronik, Technische Textilien, Nanotechnologien, Leichtbau und Software, um die Herausforderungen von Mobilität, Rohstoff- und Energieversorgung, Gesundheitsvorsorge und Digitalisierung erfolgreich zu meistern“, so Wirtschaftsminister Morlok.

Künftig, so sieht es der Beschluss der Sächsischen Staatsregierung vor, soll sich Sachsen auf seine Stärken in der Entwicklung und der Fertigung von „intelligenten Halbleitern“ konzentrieren. „Unsere Stärken liegen besonders in den so genannten ‚More-than-Moore-Technologien‘, also intelligenten Chips, die neben digitalen Rechen- und Speichermodulen auch Sensoren, Mikro-Spiegel und mechanische Bauelemente enthalten und damit komplexere Aufgaben lösen können“, betont Wirtschaftsminister Morlok.

Nach der Grundsatzentscheidung wird sich die Sächsische Staatsregierung der fördertechnischen Umsetzung und haushaltsrechtlichen Absicherung sowie der Abstimmung insbesondere mit der Bundesregierung widmen, um den sächsischen Akteuren künftig eine starke Partizipation an ECSEL zu ermöglichen.

Hintergrund:
Jeder zweite in Europa produzierte Chip kommt heute aus dem Freistaat. Rund 25.000 Menschen arbeiten in den über 300 Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in diesem Bereich und erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro.


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