Scheinbar paradox: Grundwasser in der Wüste

04.10.2013, 11:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Freistaat hilft Abu Dhabi bei der Lösung von Grundwasserproblem

Eine Delegation aus dem Emirat Abu Dhabi ist vom 6. bis 8. Oktober auf Einladung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft im Freistaat Sachsen zu Gast. Die Vertreter der Stadt Al Ain wollen sich über die technischen Möglichkeiten informieren, steigendes Grundwasser von Gebäuden fernzuhalten. „Grundwasser in der Wüste – das klingt paradox, ist aber in Abu Dhabi tatsächlich ein Problem“, sagt Umweltstaatssekretär Dr. Fritz Jaeckel anlässlich des Besuchs. „Nahe der Stadt Al Ain ist nämlich ein vier Hektar großer See entstanden, das Grundwasser bedroht Gebäude der Stadt. Die Gäste aus Abu Dhabi wollen bei der Lösung dieses Problems auf Erfahrungen sächsischer Ingenieure zurückgreifen und sich nun im Freistaat ein Bild von der Leistungsfähigkeit hiesiger Ingenieurskunst machen.“

Am kommenden Montag (7. Oktober 2013) besichtigt die Delegation das Brunnensystem zum Schutz der historischen Gebäude in der Dresdner Altstadt. Das Brunnensystem wurde nach dem Hochwasser 2002 errichtet, weil damals in Semperoper, Zwinger, Schloss und weiteren Gebäuden etwa ein Drittel des Schadens durch hohes Grundwasser verursacht wurde. Deshalb wurde ein System aus 22 Brunnen gebaut, um das Grundwasser unter dem Kellerniveau zu halten. Bei Hochwasser kann das Grundwasser so um bis zu acht Meter abgesenkt werden. Die Brunnen können pro Tag etwa 60 000 Kubikmeter Wasser fördern, das entspricht der Leistung eines großen Wasserwerks. Beim Hochwasser im Juni 2013 hat die Anlage ihren Test bestanden, die historischen Gebäude der Altstadt wurden nicht geschädigt. Außerhalb des Hochwasserfalls werden die Brunnen zur Klimatisierung von Semperoper und Stadtschloss genutzt.

Pressevertreter sind eingeladen, die arabische Delegation bei der Begehung des Brunnensystems zu begleiten. Treffpunkt ist am 7. Oktober 2013 um 9.00 Uhr das Reiterdenkmal auf dem Theaterplatz in Dresden; bei schlechtem Wetter vor der Semperoper.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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